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K in d e r d e r M a n e g e :

Zu G a st b e im O b se rv a to r iu m

M I D I BEN HALI Vor einiger Zeit gastierte in unserer Stadt der Zirkus Brumbach. Wahrscheinlich haben viele von euch die Vorstellungen gesehen und sich von Artisten aus allen Herren Länder unter­ halten lassen. Wir von der Schülerzeitung ha­ ben uns das Gastspiel natürlich nicht entgehen lassen, und dabei fiel uns ein kleiner Araber­ junge auf, der schon an drei Nummern fleißig mitarbeitele. Nach der Vorstellung, als die Löwen wieder hinter den Gittern ihrer Käfige fauchten, als sich die deutschen, chinesischen, dänischen und arabischen Artisten zu einer kurzen Ruhepause in ihre Wohnwagen zurückgezogen hatten, un­ terhielten wir uns mit Midi ben Hali, dem 14jährigen Mitglied der Arabertruppe. Mit fünf Jahren, so erzählte er uns, beginnt das Training für die Jüngsten der Zirkus'.ruppe. Wenn sie dann acht Jahre alt geworden sind, kommt ihr erster Auftritt in einer Nummer. Das Zirkusleben begann für Midi ben Hali mit acht Jahren, denn damals schlr.ß sich sein Va­ ter dem Zirkus Brumbach an. Viele von uns stellen sich das Zirkuslebcn wundervoll vor, voll Abenteuer, voll Gefahren. Und dabei kann man die ganze Welt bereisen, so glauben sie vielleicht. Aber unser arabischer Freund — eigentlich ist er Deutscher, da er in Magdeburg geboren ist — zerstörte diese Illusionen. Ob­ wohl die Artisten weitgereiste Leute sind, haben sic doch kaum Zeit, von den Städten, in denen sic gastieren, etwas zu sehen. Von Hamburg, Köln, München, von Halle und Zwickau in der Ostzone erzähl e er uns, aber nie hatte er Zeit zu einem Stadtbummel. Denn früh um halb acht schon beginnt für Midi ben Hali die harte Arbeit. In sechs Vorstellungen muß er jeden Tag miLwirken, und jeder Vorstellung geht na­ türlich auch ein gründliches Training voraus. Erst nach der letzten Abendvorstellung, um halb zwölf Uhr, kann er endlich schlafen gehen. So bleibt im Sommer, wenn der Zirkus auf die Reise geht, für die Schule nur wenig Zeit übrig. Das nötigste Wissen bringen ihm in dieser Zeit seine Eltern bei. ,,Im Winter4', sagte Midi ben Hali, ,,treten wir im Variete auf, und dann bleibt für uns Kinder auch Zeit übrig, in eine richtige Schule zu gehen. Aber es ist sehr schwer, sich immer wieder in eine Schule einzugewöhnen. Alle Schulkameraden staunen uns an und beneiden 10

uns. Sie haben ja gar keine Vorstellung von der Arbeit und der geringen Freizeit, die wir zwischen den Vo:s ellungcn haben. Im letzten Winter haben wir von November bis März an einer neuen Nummer gearbeitet, nämlich an dem Trambolinakt. Aber immer suchen wi( verbessern und zu vervollkommnen.44 Das also ist das Leben eines angehenden Ar­ tisten. An ihn werden in diesem Alter schon ganz andere Anforderungen gestellt, als an ei-t nen Schüler unserer Anstalten. Aber die Zirkusluft, der Auftritt im Lichtkegel der Jupiter­ lampen, der rauschende Beifall nachher, sic sind eine Belohnung für viele Mühen, von de nen wir Zuschauer nichts ahnen. chiri

D ie B u n d e s w e h r w i r b t

„Wer will unter die Soldaten, der muß haben ein Gewehr44 so sang man früher in einem Kin­ derlied. Heute trifft dieser Vers nicht mehr zu; man bekommt das Gewehr und dazu die mo­ dernsten Waffen gestellt, wenn man Soldat werden m u ß. Da für die Offizierslaufbahn das Reifezeugnis Bedingung ist, könnte wohl mancher Abiturient auf den Gedanken kommen, anstatt seiner 18 Monate, die er schließlich ia doch ableisten muß, lieber Offizier auf Zeit( werden, zumal sich mit dem verdienten Geld das S uiium leichier ertragen läßt. Diesen Ge­ danken hatte auch das Kultusministerium, als es Herrn Hauptmann Schwalbe und Herrn Oberleutnant Pürzer zu einem Aufklärungsvorrealschule schickte. Die beiden Offiziere berich­ trag in das Hum. Gymnasium und in die Obcrteten zunächst über die Voraussetzungen, die ein zukünftiger Offizier der deutschen Bundes­ wehr mitbringen muß; danach ist es nicht etwa ein Gewehr, das man haben muß, sondern eine ganze Reihe von Tugenden, unter denen auch Vaterlandsliebe, Pflichtbewußtsein und Treue nannt wurden. In einem einstiindigen Film konnte man sich dann über die Fortschritte informieren, die die deutsche Bundeswehr seit ihrer Gründung Anfang dieses Jahres gemacht hat. Interessant war die sich anschließende Dis­ kussion in der OR: die 8. und 9.-Kläßler hatten nämlich keine Fragen; man verhielt si h über­ haupt sehr ablehnend zu diesem Vortrag. Lea.

Am Montag, den 18.6., fand für die S.hüler der Klassen 7 a b der OR ein Besuch der Stern­ warte am Hechenberg in Nürnberg statt. Die Führung übernahmen Herr Prof. Schuster und Herr Prof. Dittmann. Wir wurden zunächst vom Verwalter in einen Vortragsraum geführt, wo uns alsbald der Observator, Herr Dr. Ilartnv i. begrüßte, ln launiger eise hielt er ek . Vortrag, der uns ganz unauffällig viel Wissenswertes vermittelte. So bekamen wir gleich ein paar ..Liliputinstriunente44 vorge'iihrt. Eines chnon empfahl Dr. Hartmann für Schulaufgaben, weil cs hiermit möglich war, „um die Ecke zu sehen", was durch ein Um­ lenkprisma ermöglicht winde. Nun folgten einige Lichtbilder, die uns Obser­ vatorien im Schnitt zeigten, mit der frei ste­ henden Säule im Inneren, auf der das große Fernrohr erschütterungsfrei ruht. Für uns halte Dr. Hartmann einen schönen „Trost-4: Er versicherte, für schlechte Sehul­ aufgabenresultate seien wir nicht verantwort­ lich, sondern die von Galilei zum ersten Mal entdeckten Sonnen flecken, die nicht nur das Magnetfeld der Erde änderten, sondern auch auf uns einen Einfluß ausübten. Eine ruhige klare Atmosphäre ist bekanntlich für Beobachtungen ‘ehr notwendig. eilab von den Städten werden daher die großen Institute »•"•'ehtet. Am Beispiel der Sternwarte Hamg-Bcrgodorf erklärte uns Dr. II. die Anlage einer noch heule modernen Sternwarte. Da Dr. H. gebürtiger Hamburger ist, war es klar, daß er noch etwas über „seine" Sternwarte plauderte. Im zweiten Teil inneres Besuchs konnten wir, da nun der Himmel doch wolkenlose Stellen aufwies, selbst Beobachtungen vornehmen. Den Mond beobachte eil wir mit dem großen Fernrohr in der Kuppel. Dann kam für uns das Erlebnis des Abends. Auf der Plattform stan­ den uns 10 Fernrohre zur Verfügung. Davon waren zwei für terrestrische Beobachtungen ge­ eignet. so daß wir die beleuchtete Burg heran­ holen konnten, die restlichen Instrumente ver­ wendeten wir zum Aufsuchen astronomischer Objekte. Der Saturn mit dem Ring und der Jupiter mit 4 Monden waren deutlich erkenn­ bar. Wir fühlen uns Herrn Dr. II. sehr zu Dank ver­ pflichtet und werden der Einladung wiederzu­ kommen gerne folgen. Rudolf Hering

K le in e S p ä tle s e

Was Lehrer sagen .. . .

Er kann Noten in Tasten umsetzcn. Ihr seht, wie leicht dieseschweren

Örter sind.

Wo bleibt das Defizit, das ich

erhalte V Tatsächlich war eure falsche Antwort ja rieh('gEs ist kein Zufall, daß das Jahr 1811 drei Jahre nach dem Jahr 1808 kam. . . . . dann sagte Gandhi: Setzen! Man fand eine Tafel so groß wie diese, nur mindestens viermal so groß. Nie steigt die Temperatur unter Null Grad. Dieser Salz, sieht leicht aus, ich möchte ihn aber schwer übersetzt haben. Kurz bevor Billy Graham kommt, wird sein Kopf auf jedem Bahnhof und an jeder Litfaß­ säule hängen. Vor langer Zeit — es war ungefähr in dei Zeit des 30-jährigen Krieges habe ich es euch erzählt. Mit Logarithmen rechne ich immer noch schnel­ ler als mit der Hand. Es ist immer noch zu großer Krach herin — so möcht ich's haben. „Blinde Liebe4- — kenne ich nicht. Ich bin immer sehend in mein Unglück gerannt. S.eilen Sic sich vor, wir hätten nur ein IIolzfeuer, um unsere Suppen und unsere Glieder zu wärmen. Warren Hastings wurde einen Monat lang vor dein britischen Unterhaus untersucht. .. . . damali gab es no.h keir.en - 0 StundenTaS! Bei manchen Spinnen locken die Düfte der Weib ben die Männchen an. Forscher vom Größenformat wie Atomforscher. D ie P e n n a le n H erau sg e b er:

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c h e n re a lg y m n a s iu m ,

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S atz u n d D ruck : B u c h d r u c k e r e i F l ie r l, P ü r th / B . G e sc h ä ftsste lle : G ü n t e r W ilz s c h A n z e ig e n le ite r: G ü n t e r w i t z s c h B ank: S t a d t s p a r k a s s e F ü r th , G i r o - K o n to 4 6 5 7

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