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Seife 10

NFSZ 511

Aus Politik und Zeitgeschichte

Wie sich die Kommunisten zu Fragen der mitteldeutschen Jugend stellen e

das

  • 4u{jede (frage eine ^Antwort

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CbUt Jakofr NÜRNBERG Passage Josephsplafj-H efnersplafj T elefo n 2 4 7 1 8

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(jpi) — D er große S aal des F in an z­ m inisteriu m s der „D eutschen D em okra­ tischen R ep u b lik “ in O stb erlin w a r voll besetzt, als ein S precher d er „F reien D eutschen Ju g e n d “ das 11. G esam tb er­ lin er Ju g en d fo ru m m it den W orten eröffnete: „U nsere Ju g e n d fo ren sind der sichtbarste Bew eis u n se re r sozialisti­ schen D em o k ratie!“ S tu d en ten , Schüler, junge A rbeiter, hohe F D J-F u n k tio n ä re in ih ren b lau en H em den und u n ifo r­ m ierte A ngehörige d er N ationalen V olksarm ee fü llten den Saal, an dessen S tirn w a n d das M otto dieses A bends leuchtete: au f jed e F rage eine A ntw ort! Sie w aren gekom m en, u m ih re F rag en an einige d e r b ek an n testen P ro p a g a n ­ d isten d er Z onenregierung zu richten: an Prof. G erh ard Eisler, den C hefagi­ ta to r der SED a u f diesen Jugendforen, an H ochsch u lstaatssek retär Dr. G irnus, an den R egisseur u n d N atio n alp re isträ­ ger Prof. K u rt M aetzig als einen V er­ tr e te r der fortschrittlichen K ünstler, an H einz M odrow vom Z e n tra lra t d e r FDJ, an O stberlins stellv e rtre te n d en SED-

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S eit einigen M onaten versucht der sow jetzonale S ta a tsju g en d verb a n d FDJ (Freie D eutsche Jugend) die abgerissene V erbindu n g zu r Jugend M itteld eu tsch ­ lands m it H ilfe groß aufgezogener Ju gendfo ren in O stberlin u n d in der Sow jetzo n e w ieder a n zu kn ü p fen . Dieser Versuch scheiterte kläglich, — w ie so m anche andere M aßnahm e der so w je t­ zonalen Behörden, das kom m unistische S y ste m u n d R egim e der m itteld eu tsch en Jugend schm ackhaft zu m achen. Die Jugendlichen stellten näm lich bei die­ sen Ju g en d fo ren m anchm al recht k r iti­ sche Fragen, deren B ea n tw o rtu n g den kom m unistisch en F u n ktio n ä ren schier unüberw in d b a re S ch w ierig keiten b e­ reitete. K ein W under, daß die SED D iskussionen dieser A r t rasch abw ürgte, zum al das In teresse der Jugend an dem Frage- und A n tw o rtsp ie l m erklich nach­ gelassen hat, w e n n nicht gerade hohe F unktionä re der Zonenregierung selbst auf den Ju g en d fo ren erscheinen, um die Fragen der Jungen u n d M ädchen zu beantw orten. Der folgende Bericht schildert den V erlauf des 11. G esam tberliner Ju g en d ­ fo ru m in O stberlin. O bw ohl diese V er­ anstaltung bereits einige M onate z u ­ rückliegt, ist sie h eu te noch genau so aktuell, zeig t ihr V erla u f doch eindring­ lich, m it w elch rigorosen M itteln die kom m unistisch e Staatspartei in M itte l­ deutschland jegliche freie u n d fru c h t­ bare D iskussion u n te rb in d e t oder propa­ gandistisch in ihr G egenteil verkeh rt.

Dem w estdeutschen B eobachter, der ein solches Ju g en d fo ru m zum e rste n M al besucht, fällt auf, daß Ju n g e n u n d M ädchen in dieser politischen V ersam m ­ lung gleich sta rk v e rtre te n sind: ein F D Jler, d er selbst dem Z onenregim e höchst k ritisch gegenübersteht, e rk lä rt ihm später, daß ohne das politische In ­ teresse vieler M ädchen dem sow jetzona­ len S taa tsju g e n d v erb an d noch m e h r Bo­ den u n te r den F ü ß en fehlte. Es ist d e r­ selbe F D Jler, d er ihm berichtet, daß fü r dieses Ju g en d fo ru m achtzig ausge­ suchte F D J-V e rtre te r im S aal v e rte ilt w orden sind, um fü r die nötige spon­ ta n e B eifallskulisse zu sorgen. Ü ber diesem 11. G esam tb erlin er J u ­ g endforum liegt noch im m er die Frage, die die Ju g e n d M itteldeutschlands in idiesem Som m er zu tiefst bew egt: w aru m d ü rfen w ir nicht nach W estdeutschland reisen? Die ersten F ragen, die dem P r ä ­ sidium gestellt w erden, sind ein V or­ spiel zur zähen A u sein an d ersetzu n g um dieses V erbot. Einige Jugendliche w ol­ le n wissen, w as die w estdeutsche B u n ­ d esreg ieru n g fü r die W iedervereinigung leiste. G erh ard E isler erw id ert, d e r A d e n a u e r-S ta a t m üsse sich schon etw as besseres einfallen lassen; als sich bei den Sozialisten in M oskau ü b e r die Sozialisten in d er DDR zu beschw eren, das letzte B onner M em orandum zur W iedervereinigung sei schon ein v e r­ rücktes Ding, das einzig B em erk en s­ w e rte d ara n sei der H inw eis au f d ie T hesen des 30. S E D -Plenum s zur W ie­ d ervereinigung. Im ü b rig en m üß ten A d en au er u n d die w estdeutschen G roß­ k ap italiste n erst einm al zum T eufel ge­ ja g t w erden, bevor m an a n d ie W ieder­ v erein ig u n g denken könne. G roßer Beifall. Je d e r Jugendliche, d e r eine F rag e stellt, w ird sogleich fo to g rafiert. Ein S aalo rd n er n o tie rt seinen N am en u n d seine A nschrift —■ n atü rlich n ur, um dem F ra g e r sp ä te r einen A bzug des Bildes zusenden zu können. Das M ädchen, das als erste an den S ta a tsse k re tä r die F rag e richtet, w aru m die W estreisen v erb o ten seien, versucht, das G esicht von der K am era abzuw en­ den. Als das Stichw ort W estreisen fällt, ist d er S aal erstm alig v o ller Spannung.

die Königin

K le in s c h r e ib m a s c h in e n T mJh

O b erb ü rg erm eister Schmidt, an den G e­ n era lm a jo r B echler u n d den O b erleu t­ n a n t G rase, F lu g zeu g fü h rer der N atio­ n alen V olksarm ee, u n d an d ie F u n k tio ­ n ä re d er SED und d er FD J, die alle zu ­ sam m en das 14köpfige P räsid iu m dieses Ju g en d fo ru m s darstellten .

DIE SCHULE FÜR GESELLSCHAFTSTANZ

UMMfMUlfiKßBBL

UND GESELLSCHAFTLICHE ERZIEHUNG N Ü R N B E R G , Karolinenstra^e 12 T e l e f o n 2 60 92 / 40859

S TE FA N B R E IT S C H A F T N bg ., F ra u e n to rg ra b e n 4 3 F ü r t h , K ö n i g s t r a ß e 112 ,

He r r e n- Me i dunge n

zu

d e n Wi n t e r k u r s e n e r b e t e n !