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NFSZ 5/4

Seite 6

Da im m er wieder Klagen laut werden über die Respektlosigkeit der Schüler beim Grüßen von Lehrern, schlagen wir folgende Achtungsbezeugungen vor: 1. Die tiefe Verbeugung bei Begegnung in der Öffentlichkeit. 2. Der einfache

K niefall (Proskynäsis) beim gewöhnliehen Zusam m entreffen im Schulbereich. 3. Der Knie fall m it Schuhkuß (adorative Proskynäsis) zum Zeichen besonderer Ergebenheit bei Schulveranstaltungen und nach der Herausgabe von Schul-

auf gaben. Bei den beiden letzteren Grußformen müssen die Schüler etwa die Worte sprechen: „Erhabener Lehrer, ich bin Eures Anblicks nicht wert, mögen Eure Erhabenheit mich unwürdigen Schüler in den Staub treten!“

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ömntex

Z e ic h n u n g : F ü t t e r e r

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Abschreiben: Nachschöpferische und Die epochale Erfindung eines verkannten Genies ändert das Schülerdasein deshalb produktive Tätigkeit, w ird je ­ doch selten als solche bewertet. Recht­ das K auen von Bleistiften umzustellen, Dem Erkenntnisdrang eines findigen lich gesehen: ein K avaliersdelikt. so wie er es bei vielen seiner KlassienSchülergehirns ist es zu verdanken, Brötchenverkauf: Der Ort, wo m an kam eraden im U nterricht täglich be­ wenn die Scholaren der edlen Wissen­ ungestört seine Privatduelle austragen obachtete. Doch als Horn-Feinschmecker schaften künftig ohne Angst und Furcht kann. behagte ihm d er Geschmack von Holz die Schule betreten können. Dem Schü­ Chor: G arantieschein für eine Eins in gar nicht, und um den Geschmack zu ler B. Luff ist es gelungen, die geistige Musik. Seine H auptaufgabe besteht dar­ verbessern, umwickelte er schließlich Aufnahmebereitschaft und den Lern­ in, bei Schulveranstaltungen nach den eines Tages das aihgekiefte Ende seines eifer der Schüler durch eine geniale Orchesterdarbietungen zu klatschen. Bleistiftes m it einem Kaugummi. Dais Erfindung unermeßlich zu steigern: Duden: A nleitung zur systematischen durch den bluff-bio-bleistift („bbb“, w ar die Geburtsstunde des „bbb“. Sabotage der natürlichen Rechtschrei­ nur echt mit eingetragenem Warenzei­ Die Vorteile der neuen Erfindung bung. chen!), einen wahren Nürnberger Trich­ liegen auf der Hand. Erstens w ird der Einser: Sagenhaftes Zufal'lsprodukt,- ter für alle, die sich bisher erfolglos K audrang der Schüler, die bisher ihre dient lediglich zu dekorativen Zwecken. die Hosen auf der Schulbank blank­ hölzernen Schreibgeräte bis aiuf einen Faulheit: Beliebtes Wort bei den Leh­ wetzten. lächerlichen Stummel abgefoissen h at­ rern in bezug auf die Schüler, w enn sie Dieser bluff-bio-bleistift ist beileibe ten, in hygienisch gesündere Bahnen nicht länger als 24 Stunden am Tag kein gewöhnlicher Bleistift, auch wenn gelenkt, und zweitens versorgt sich der arbeiten. er sich äußerlich auf dem ersten Blick Kauende jedesm al unbew ußt m it w ert­ Galgenhumor: Stimm ung der Schüler­ voller G ehirnnahrung, so daß m it der in nichts von anderen Bleistiften unter­ schaft vor der Ausgabe der Zeugnisse. scheidet. Aber der „bbb“ hat eine klei­ Zeit ein Super-G ehirn m it einem phä­ Hof: Ort, auf dem die Schüler zwangs­ ne, jedoch ganz entscheidende Beson­ nomenalen Gedächtnis und Verstand weise zusamm engetrieben w erden und derheit aufzuweisen, die aus einem ge­ ajusgebildet wird. (Werbeslogan: „Mehr Schneaballwerfen verboten ist. wöhnlichen Schreibgerät ein kostbares kauen, und Du hast bessere Noten!“) Klassenkasse: Kasten, in dem nie Schülerutensil macht: Am Ende des Aber nicht nur das: Abgesehen da­ Geld liegt. Bleisitiftschaftes befindet sich sta tt von, daß durch das dauernde Kauen Lehrer: Ein Mensch, der von den eines Radiergummis eine A rt Kaugum ­ die Zähne gestärkt w erden und keine Schülern bezahlt wird. mi. Und dieser Kaugummi hat es in Kaugummis m ehr an den unmöglichsten Note: Mystisches, m eist rotes, zahlen­ sich. Er ist praktisch unverwüstlich und Stellen im Klassenzimmer verklebt ähnliches Ornament, das keinerlei Rück­ besteht — und das ist der Clou — aus werden, da sie ja jetzt standortgebun­ schlüsse zuläßt. einer nach einem Geheim verfahren herden sind, darf der für unsere w estdeut­ Pause: Zeitpunkt der höchsten Kon­ ' gestellten Mischung von Traubenzucker sche Energieversorgung erzielbare N ut­ zentration, da innerhalb w eniger M inu­ und verschiedenen Vitaminen sowie zen nicht übersehen werden: In der ten eine Unmenge von A rbeiten erledigt einer Anzahl anderer Wirkstoffe, die Kaugummimiasse ist nämlich ein w in­ werden muß. vor allem die menschlichen Denkzentren ziger Elektro-Dynam o eingebettet, der, Querulant: Schüler m it eigener Mei­ anregen. Der Schüler braucht nur etwas durch dais Kauen in Drehung versetzt, nung. an dieser nahrhaften Masse zu kauen, kleine Mengen von Strom liefert, der Religionstunde: 45 M inuten zur E r­ und schon werden ihm alle fü r große dann über einen D raht in ein kleines ledigung von dringenden Schularbeiten. geistige Leistungen benötigten Nah­ K raftw erk im Schulhaus weitergeleitet Schwamm: Zweckentfremdetes W urf­ rungs-Energiemengen zugeführt, so daß wird. Wenn so an einer größeren An­ geschoß. Dient auch zur M usterung der er spielend jede geistige A rbeit bewäl­ stalt nur 500 Schüler am neuen „bbb“ Wände. tigen kann. kauen, so gibt das schon eine beacht­ Turnen: Trium pf der Unbequemlich­ Die Erfindung kam nicht von unge­ liche Strommenge, die nicht nur den keit. fähr, sie hat eine kleine Vorgeschichte. Lichtbedarf des eigenen Schulgebäudes Verweis: Hilflose Freundschaftsbe­ B. Luff kaute früher nämlich, wie so deckt, sondern auch noch die umliegen­ zeugung eines Lehrers. viele seiner Altersgenossen, an seinen den Häuser m it Strom versorgt. Die Zeugnis: Gutschein über vier Wochen Fingernägeln, und als er eines Tages Idee eines Schülers erspart so unserem Hausarrest. Wird von manchen Eltern wieder alle Fingernägel abgekaut hatte, S taat jährlich M illiarden öffentlicher ernst genommen. versuchte er seine Kauwerkzeuge auf Gelder.