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Das völlig ungeregelte wuchern von verzwickten regeln, nach denen einerseits hauptwörter groß, an­ dererseits aber "verblaßte" substantiva ("ein bißchen")klein ge­ schrieben werden müssen, hat im laufe dreier Jahrhunderte dazu ge­ führt, daß die groß- und kleinschreibung eines der schwierig­ sten und gefürchtetsten kapitelder deutschen ortografie geworden ist. Trotz riesigen lernaufwandes be­ herrscht sie selten jemand noch vollständig. Um diesem mißstand abzuhelfen,hat die ständige konferenz der kultusminister, zusammen mit dem bundesinnenminister anfangs 1956 einen

19 - köpfigen "arbeitskreis für rechtschreibregelung" gegründet, dessen ergebnisae jetzt allmählich an die Öffentlichkeit dringen. Es ist den beteiligten sprachgelehrten etwas gelungen, was bei ähn­ lichen anlässen selten der fall ist: sie sind nämlich zu einem durchaus annehmbaren resultat ge­ kommen. Sie haben es verstanden, die mitte zu halten zwischen den beiden extremen der völligen abschaffung der großschreibung und der grundsätzlichen beibehaltung der heutigen regelung. Die wich­ tigste und hervorragendeste der sechs herausgegebenen empfehlungen lautet wörtlich:

Nach der gemäßigten kleinsehreibung werden künftig nur noch groß geschrieben: die satzanfänge, die eigennamen, ein­ schließlich der namen Gottes, die anredefürwörter und ge­ wisse fremdsprachliche Abkürzungen (z. b. H?0). Ein anderes kapitel, das im deut­ schen immer viele Schwierigkeiten macht, ist die Schreibung der fremdwörter. Auch auf diesem ge­ biet hat die arbeitsgemeinschaft eine lösung gefunden: die fremd­ wörter sollen nach und nach in ihrer Schreibung den deutschen an­ geglichen werden. Die empfehlungen, die außerdem fragen des kommas, der zusammenund getrenntschreibung, der Sil­ bentrennung und der doppelformen behandeln, sind bewußt so gehal­ ten,daß sie das vertraute Schrift­ bild möglichst wenig verändern

und kein großes umlernen erfonfem. Zu diesen vorteilen kommt noch, daß diese reformen für die V e r ­ breitung der deutschen spräche in alle weit nur vorteilhaft sind,da die großschreibung z.b. imauaLanä als eine der größten Schwierig­ keiten unserer spräche gilt. Wenn auch im heutigen deutsch eine unverkennbare tendenz zu der jahr­ hundertelang üblichen kleinschreibung besteht, so dürfte es doch wohl noch einige zeit dauern, bis sie sich endgültig durchgesetzt haben wird. H. F.

N ü r n b e r g e r Str: y i/VeJl>eon. dxn-n StadtfOR/rK. Tja, hättest Du Dir eine Fahrradausrüstung bei FAHRRAD'UHLUANN gekauft, dann brauchtest Du jetzt nicht den Berg hinauf zu schieben l"

BITTE NICHT LESEN ! Nioht lesen, hab' ich doch klar und deutlich geschrieben. Du sollst aufhören zu lesen, das ist nichts für dich. Du hast immer noch nicht aufgehört?Schluß jetzt! Aber jetzt bestimmt. Aufhören sollst du doch. Es hat gar keinen sinn, wenn du weiterliest. Wenn ich doch sage,du sollst nicht weiterlesen, hör doch endlich auf. Schluß,zum donnerwetter! Nicht weiter­ lesen, hör' doch wenigstens jetzt auf!! Aber du hörst wieder nicht, wie immer. Jetzt ist noch zeit, höre auf und leg' das heft weg! Weglegen hab' ich gesagt!! Aufhören!! Ich hab dir doch gesagt, du sollst aufhören, aber unverbesserlich ... na ja, hätt'ste gleich aufgehört! Nu haste den salat .... _ _ a l

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££ LITERATUR ...Diese hauptmannstochter hat zum inhalt den aufstand von Pugatschow. ("Die hauptmannstochter")

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Ihre geschäfte erledigte frau von Wolffen immer mit dem Bchiffer Wulkow ("Biberpelz"). Lotte Schiller ging würdig ein an der Seite ihres mannes.

GESCHICHTE Dai^brand Roms liegt reichlich im dunkeln. ... deren tochter war Franz I. FÜSIK ... und jetzt will ich noch ein differenzielles kräftchen wirken lassen. ■Schülerzeitung" würde bedeuten, daß es ao etwas gibt, wie "den schüler". Die Oberstufe verlangt, daß man den wald sieht, und nicht hilflos davor stehen bleibt! AUS DEM MRG-BIOLOGIEUNTERRICHT Ihr sollt das wichtigste ausziehen

(mit Farbstift, natürlich!!)

AUS SCHÜLERMUND Frage : Was ist geist? Antwort: Geist ist das, was hörbar in der schädelkapsel klappert. Frage

Was ist Sadismus?

Antwort: Sadismus ist, wenn ein lehrer die Schulaufgabe, statt sie gleich herauszugeben, vorher erst be­ spricht .

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Krankmeldung: Motto: Lerne klagen ohne zu leiden!

Vxele von euch werden eich über die seltsame ortografie in man­ chen artikeln di-eses heftes gewundert haben, doch bald wird le­ dern dieses Schriftbild vertraut sein, denn sie ist im kommen,..