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"Ernst,wo bleibt das badephoto?" "Werde ich heute nachmittag mit aufnehmen." Ich stehe hier im redaktbons Zimmer einer PUrther tageszeitung und belausche das gespräch zwischen dem reporter Herrn Ernst Schell und dem lokalredakteur Herrn Frühhaber. Da ich mir -wie sicher die mei sten zeitungsleser - kein genau_ es bild von der tätigkeit eines reporters machen konnte,fragte ich Herrn Schell,ob er mich nicht bei einigen seiner fahrten mit_ nehmen könnte.Er erklärte sich freundlicherweise bereit und ich möchte ihm dafür an dieser stel le noch einmal herzlich danken. Die beiden kameras sind wieder schußfertig.Jetzt nur noch ei nen schnellen blick in den terminkalender und schon geht es im eiltempo zur ersten reportage: Vereidigung der neuen stadträte. Herr O.B. Dr.Bornkessel,eröffn^ te gerade die neue sitzungsperl_ ode und begrüßte besonders herz lieh die neuen stadträte,unter denen sich auch der an unserer schule sehr beliebte Herr Dr. Meyer befand. Besonders fiel mir die große fairness der reporter auf.Man vermeidet es soweit als möglich eine bestimmte aüfnahmestellung, die sich ein anderer ausgedacht hatte, zu kopieren. Und es ist wirklich nicht leicht, in einem relativ engen Sitzungssaal, wie es der des rathauses ist, mehre re verschiedene bildmotive zu finden. Überdies helfen sie sich auch gegenseitig. So spielten wir, Herr Schell und ich, hin ter einer bank U-boot-fahrer, als ein kollege von der gegen überliegenden Seite ein übersichtsfoto schießen wollte, lange bevor die stadtratssitzung beendet war, verließen wir den saal. Schnell ging es im wagen raus nach Dambach. Wir besichtigten den Hippodrom, der ende des jahres eine reitsehule werden soll.Dann fuhren wir in die Heilstättensiedlung,
um ein kinderbild zu fotogra fieren. Hier erlebte ich, wie schwer es ist, spielende kinder unbeobachtet aufzunehmen. Lauernd blieben wir im Wagen sitzen und erwarteten die dtei kleinen mädchen, ihren Puppen wagen vor sich herschiebend. Klack, klack machte der schlitz_ Verschluß, aber meinem repor ter gefiel das bild offenbar nicht. Wir fuhren ein kleines Stückchen weiter, um wieder der beute aufzulauern. Herr Schell "visierte"gerade die kinder aus der halbgeöffneten wagentüre an und - da hatten sie uns schon gesehen. Aus! Die mädchen drehten sich stän dig um und sie wären nicht ech te Evastöchter gewesen, wenn sie jetzt nicht make - up ge macht hätten. Sie kämten sich, putzten die kleinen näschen und setzten ihre filmgesichter auf. Nach einem weiteren ver such, ein gutes kinderfoto auf dem flugplatzgelände zu schies sen, fuhren wir zum bad am seneroagraben, daB gerade vor zwei tagen eröffnet worden war, um eine holde schöne auf die platte (sprich kleinbildfilm) zu bannen. Am Sonntag darauf straßenstaffel_ lauf, veranstaltet von dem stadt ausschuß für leibeserziehung. Natürlich war die presse auch da_ bei. Auch "uns" reportem blieb hierbei mancher Schweißtropfen nicht erspart. Die Nürnbergerstraße im eiltempo rauf und run ter, immer auf der suche nach ei nem guten "Schußfeld". Plötzliches aufheulen der feuerwehrsirenenl Die ab3perrungsseile werden um gelegt, die menge stob auseinan der. Schnell liefen wir zum Helm platz und erkundigten uns, wo die löschfahrzeuge. hingefahren waren. Im laufschritt ging es dann zur Friedrichsstraße, wo ein wagen brannte. Nach dem staffellauf Siegerehrung, durch Herrn Oberbürgermeister Dr. Bornkessel persönlich.
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An jenem sonntag nachmittag lernte ich auch einige Schwierigkeiten kennen, die sich den reportern entgegenstellen. Herr t oSchell wollte ein bild von dem gruppen besten, dem fußballverein 1860. Aber alle 11 Spieler wollten aus aberglauben vor dem entscheidenden spiel nicht fotogra fiert werden. So mußten wir fast zwei wert volle stunden warten. Beim abschluß mei_ ner rundfährten mit Herrn Schell, erfuhr ich, was die haupttugend eines reporters sein muß;Geduld, wenn man auch noch so wenig zeit hat. Er wollte e.i nen fischer auf “ der Rednitz, in der höhe der Max brücke "schießen" Sieht Fritzchen das fertige bild in der zeitung, Ernst Schell in meint ers"Das "feuerstellüng" könnte ich auch". Sähe er aber den reporter bei der arbeit, so würde er seine ansicht schnell revidieren müssen. Kamera ist "schußbereit". Nach langem war ten beißt auch endlich ein fiseh an, da Der mannschaftskapitän verschwindet die sonne, das wasser erscheint der jugendklasse A tot, das bild wirkt nicht mehr. Endlich nimmt den preis gelingt es dann doch unter Zuhilfenahme al entgegen. ler kunstkniffe. Hoffentlich habe ich euch hiermit einen einblich in die tätigkeit eines reporters gegeben.Reporter kann man nicht spielenund ich nehme an, daß euch dies durch mei nen bericht klar wurde — sondern es ist ein harter beruf, in dem es nur der tüchtige zu etwas bringen kann.
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Stadtratssitzung
Die abergläubische fußballmannschaft -heidi-
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