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NEPPER SCHLEPPER BAUERNFÄNGER Der Bundesgerichtshof stellte sich jüngst in einem Urteil auf den Standpunkt, daß die mit dem Turnen verbundenen Gefahren zum "allgemeinen Lebensrisiko" zu zählen seien. Mit dieser Begründung wies der Bundesgerichtshof die Schadens ersatzforderung einer Schülerin an den Staat ab, die beim Schulsport - ohne Verschulden eines Lehrers - von einer Spros senwand gefallen war und sich so verletzt hatte, daß die eine Schulter steif blieb. Man sieht, daß in solchen Fällen eine Schülerunfallversicherung sicher nicht von Nachteil ist. Also - könnte man annehmen sind die 3 DM, die jeder bayerische Gymnasiast jährlich zu ent richten hat, eine gute Kapitalsanlage. Weit gefehlt! Wie weit, erkannt man, wenn man berücksichtigt, daß die Bayerische Versicherungskammer, der Versicherungsträ ger, nur in äußerst seltenen Fällen zahlt: Ist jemand für den Unfall verantwortlich, wird dieser (bei einem Lehrer evtl, auch dessen Dienstherr) bzw. dessen Versicherung haftbar gemacht. Nur, wenn außerdem weder eine Kranken- noch eine Unfallver sicherung besteht, haftet die Schülerunfallversicherung bis zu gewissen Höchstsummen. Und dieder Fall tritt wie gesagt nur äußerst selten ein. So könnten die DM 3 ungerechtfertigt hoch erscheinen. Besonders da in den letzten Jahren die Versicherungsprämien in allen Sparten erheblich gestiegen sind, die Beiträge zur Schülerunfallversicherung jedoch in weit über 10 Jahren nicht, kann man sehen, daß dieser Beitrag nicht allzu knapp kalkuliert sein kaum (Das soll jedoch kein Grund für eine eventuelle Er höhung sein!). Zu dieser Ansicht kann man auch durch einen Vergleich zur "Schufag" (Schülerunfallschadenausgleich) kommen. Die Schufag ist eine kommunale Selbsthilfeeinrichtung, zu der sich 4-0 Städte zusammengeschlossen haben. Die Schufag hat etwa den gleichen Versicherungsumfang wie die freistaatlich bayerische Schülerunfallversicherung; wie diese springt sie erst ein, wenn durch niemand anderen die Unfall kosten gedeckt werden. Sie tut dies aber, und das ist die Überraschung, erheblich billiger. Den Schülern entstehen keine Kosten, sie brauchen nur Kenntnis von dieser Einrichtung zu haben! Die Städte allerdings zahlen pro Schüler einen kosten deckenden Beitrag an die Schufag, der in diesem Jahr bei 28,7 Pfennig (in Worten: Achtundzwanzigkommasieben Pfennig) liegt. So bleibt nur noch zu fragen, was in Bayern mit den restlichen DM 2,713 geschieht. Da es unglaublich scheint, daß man in Bayern an den Schülern verdienen will, dürfte dies ein kleiner, bescheidener Beitrag zu den Fütterungskosten des Amtsschimmels sein. -hk