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Elfte Periode (1877).
die verlangte Entfernung der Rohrleitung gleichbedeutend sei mit dem Einstellen des Fabrikbetriebes und der Entlassung von circa 130 Arbeitern. Der Magistrat beschloß mit Rücksicht auf das vorgelegte neuerliche Gutachten, welches wesentlich von dem früher abgegebenen abweicht, ein weiteres Gutachten von Professor Langhans einzuholen, vorausgesetzt, daß die Soda fabrik die Kosten desselben trägt, von der Ausführung der Be seitigung der Rohrleitung einstweilen bis zum Ergebniß des Gutachtens abzustehen, endlich Beschwerde gegen den Auftrag der K. Regierung, den Magistratsbeschluß zu sistiren, zu erheben. Der Immediateingabe der Verwaltung der Sodafabrik an die Regierung um Sistirung der vom Magistrate beschlossenen Ent fernung der Rohrleitung wurde von derselben eine Folge nicht gegeben und die Rekursbeschwerde verworfen. Der verlangte Vorschuß für die Erholung eines neuerlichen Gutachtens von einem von Seite des Magistrates zu wählenden Chemikers wurde von der Sodafabrik erlegt und Dr. Langhans vom Ma gistrate ersucht, gemeinsam mit der abzuordnenden Kommission an Ort und Stelle Augenschein zu nehmen. — Nach der neuen Distriktseintheilung wird die Stadt in 18 Distrikte, von denen jeder etwa 1500 Einwohner zählt, eingetheilt. Dieselbe tritt mit dem 1. Januar 1878 ins Leben. — Der hier geborene und erzogene Gendarmeriesergeant Habel, der sich dadurch aus zeichnete, daß es seinen Bemühungen gelungen war, eine Diebs bande von 17 Köpfen aufzuspüren und dingfest zu machen, welche seit zehn Jahren die Einwohner des Bezirksamtes Zus marshausen durch freche Einbrüche beunruhigt hatte, wurde dadurch ausgezeichnet, daß ihm auf den Vorschlag des Gendar meriekommandos die Jahreszinsen von 320 Mark aus der 8000 M. betragenden Stiftung des Gutsbesitzers Georg. Wolfg. Wölkel in Gostenhof, bestimmt für Gensdarmen, die sich durch eine hervorragende That im Sicherheitsdienste ein besonderes Verdienst erworben haben, vom Ministerium zuerkannt wurden. — Nachdem bezüglich der Neugestaltung der Realschulen der Ma gistrat beschlossen hatte, die Frage, ob die hiesige Realschule be stehen bleiben solle, oder ob sie ganz oder theilweise neu zu organisiren sei, bis zum Beginn des nächsten Schuljahres in Austrag zu bringen, beschloß das Kollegium der Gemeinde bevollmächtigten in seiner Sitzung vom 14. August auf Antrag