Karl Hauptmannl (geb. 16. Februar 1918 in Tepl, Sudetenland; gest. 28. Juni 1993 in der Hohen Tatra, Zips) war als berufsmäßiger Stadtschulrat von Fürth Referent für Schule, Sport und Kultur. Er war vom 1. Januar 1968 bis zum 31. Dezember 1979 Mitglied des Bayerischen Senats und aktiver Gewerkschaftsfunktionär.[1]

Leben und Wirken

 
Original-Widmung Karl Hauptmannls von 1974

Hauptmannl besucht zunächst die Volksschule und wechselt anschließend auf das Realgymnasium. 1938 legte er seine 1. Lehramtsprüfung an der Lehrerbildungsanstalt in Prag ab. Von 1939 bis 1945 wurde Hauptmannl in den Kriegsdienst eingezogen, den er auch bis Kriesgende versah. Es folgte nach dem Krieg zunächst eine Anstellung als Lehrer im Landkreis Rothenburg ob der Tauber bis er in den Landkreis Fürth wechselte, wo er zuletzt auch als Schulleiter tätig war.

Von 1956 bis 1958 war Hauptmannl Mitglied im Gemeinderat von Cadolzburg, 1960 kam er in den Gemeinderat der damals noch eigenständigen Gemeinde Stadeln; gleichzeitig war er Mitglied des Kreisrates im Landkreis Fürth, jeweils bis 1964.

1964 wurde Hauptmannl zum berufsmäßigen Stadtrat in Fürth für das Schul-, Kultur- und Sportwesen gewählt. Dieses Amt bekleidete Hauptmannl bis zum Renteneintritt. Neun Jahre lang führte er zudem den Theaterverein und bei den Taubenzüchtern sammelte er Meistertitel. 1982 ging Hauptmannl mit 64 Jahren in den Ruhestand.

Hauptmannl starb unerwartet am 28. Juni 1993 auf einer Urlaubsreise in der Slowakei im Alter von 75 Jahren.

Gewerkschaftliches Engagement

Von 1954 bis 1970 war Hauptmannl bayerischer Landesvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie Mitglied des Bundesvorstands der GEW. Zusätzlich war er Mitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und ab 1976 Mitglied in der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV).

Engagement im Berufsverband

Neben seinem gewerkschaftlichen Engagement brachte sich Hauptmannl auch in diversen Berufsverbänden ein. So war er 2. Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Bay. Junglehrer und bis zu seinem Austritt 1976 Vorsitzender des Bay. Lehrerverbandes (BLLV). Die Beweggründe für seinen Austritt aus dem BLLV sind aktuell nicht überliefert. Von 1978 bis 1979 war er ebenfalls im Stiftungsrat der Bayerischen Landesstiftung sowie Mitglied im Landesschulbeirat.

Bayerischer Senat

Neben seinem Engagement auf kommunaler Ebene war Hauptmannl auch Mitglied des Bayerischen Senats für die Gruppe der Gewerkschaften, der eine ständestaatliche zweite Kammer neben dem Bay. Landtag darstellte. Er war einer der 11 gewählten Vertreter für die Gewerkschaften in Bayern und gehörte dem Senat vom 1. Januar 1968 bis zum 31. Dezember 1979 an. Im Senat war er in folgenden Ausschüssen vertreten:

  • Ausschuss für Kulturpolitik (1968 - 1979), Stellv. Vorsitzender 1970/1977, 1. Vorsitzender 1978 - 1979
  • Bauausschuss (1968 - 1971)
  • Rechts- und Verfassungsausschuss (1972 - 1979)[2]

Karl-Hauptmannl-Gedächtnisturnier

Von der Stadt Fürth wird bei der Fürther Stadtmeisterschaft im Tischtennis ein Karl-Hauptmannl-Gedächtnis-Pokal vergeben.[3] Dieser Pokal aus Kristall wurde 1993 von Elfriede (Elli) Hauptmannl (geb. 1926) als Wanderpokal, zusammen mit einer alljährlichen Geldsumme, gestiftet.

Auszeichnungen

Sonstiges

Literatur

  • Helga Schmöger: Der Bayerische Senat - Biographisch-statistisches Handbuch 1947 - 1997. Droste Verlag Düsseldorf, 1998, S. 185

Lokalberichterstattung

Siehe auch

Weblinks

  • Liste der Mitglieder des Bayerischen Senats - Wikipedia
  • Liste der Träger des Bayerischen Verdienstordens/H - Wikipedia
  • Tischtennis Erlangen: Karl-Hauptmannl-Gedächtnisturnier in Fürth am 1./ 2. September 2012 - im Internet

Einzelnachweise

  1. Wikipedia: Liste der Mitglieder des Bayerischen Senats, online abgerufen am 28. Juni 2015, 17.25 Uhr
  2. Karl Hauptmannl: Haus der Bayerischen Geschichte, Parlamentsdatenbank
  3. Ausschreibung der bezirksoffenen Fürther Stadtmeisterschaft im Tischtennis 2009 als Einzelturnier in Verbindung mit dem Karl-Hauptmannl-Gedächtnis-Pokal. Stadt Fürth, Sportamt, 16. Juli 2009 - PDF-Datei
  4. Schulmusikpreis. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 332

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