Paul Ritzler

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Paul Ritzler (geb. 29. Juni 1875 in Winkels; gest. )[1] war ein Fürther Zimmermeister.

Leben

Er erblickte als Sohn des Schmiedemeisters Josef Ritzler und seiner Ehefrau Babette, geborene Leicht das Licht der Welt.

Als junger Zimmergeselle war er bereits für eine Woche – vom 3. bis 9. Dezember 1895 – in Fürth, mit Unterkunft in Nürnberg, beim Zimmermeister Konrad Gieß in Arbeit. In Nürnberg meldete er 1897 sein selbstständiges Zimmergewerbe an, das er im Oktober 1901 wieder aufgab.[2][3] Zusammen mit dem Gibitzenhofer Maurermeister Paul Reichel gründete er am 23. Oktober 1901 ein Maurer- und Zimmereigeschäft, welches mit Baubüro Waldststraße 39 in Fürth tätig wurde; seit dem Frühjahr 1902 wohnte Paul Ritzler mit Familie auch hier. Bald schied der Teilhaber Reichel aus, seit dem 24. Juni 1902 betrieb Ritzler das Baugeschäft allein. Zeitweise wurde er als Bauunternehmer und Zimmermeister benannt, seit September 1909 beschränkte er sich auf das Zimmereigeschäft.[1]

Am 15. Oktober 1915 musste Ritzler als ungedienter Landsturmpflichtiger beim k. b. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 6, Ersatz-Bataillon Fürth zum Kriegsdienst einrücken. Nach einer Grundausbildung kam er im Frühjahr 1916 zum Landsturm-Infanterie-Ersatz-Bataillon Nürnberg, von dort am 25. April zum 2. Ersatz-Bataillon Bayreuth und mit diesem ins Feld nach Mazedonien. Dort wurde Ritzler vom 1. Mai bis 17. Juli 1916 als Zimmermeister zum Bau von Unterständen eingesetzt. Dann erkrankte er an „Darmkatarrh“, wurde der Krankensammelstelle Hudova (Udovo) überwiesen und zum Kriegslazarett Üsküb (Skopje) verbracht. Von dort gelangte er, an der Ruhr erkrankt, in das Reserve-Lazarett Ingolstadt. Anschließend erfolgte bis 21. November 1916 ein Aufenthalt im Lazarett Landau. Bald nach Rückkehr zu seiner Einheit wurde Ritzler am 10. Januar 1917 vom Kriegsdienst zurückgestellt und entlassen. Allerdings musste er am 21. Juni 1917 wieder einrücken, diesmal zum Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 6. Nach Musterungsbefund vom 2. November nunmehr als „g. v. H.“ (garnisonverwendungsfähig Heimat) eingestuft, versetzte man ihn zum Garnisons-Bataillon Erlangen und im Februar 1918 zum Garnisons-Bataillon Fürth. Von dort wurde er am 5. Dezember 1918 aus dem Kriegsdienst entlassen.[4]

Das Fürther Bürgerrecht wurde ihm am 26. Oktober 1917 verliehen.

Werke

 ObjektBauherrArchitektBaujahrAkten-Nr.Baustil
Austraße 12MietshausPaul RitzlerCarl Frank
Karl Schick
1904D-5-63-000-56Neurenaissance
Austraße 14MietshausPaul RitzlerCarl Frank1904D-5-63-000-57Neubarock
Austraße 16MietshausPaul RitzlerKarl Schick1903D-5-63-000-58Historismus
Austraße 18Mietshaus in EcklagePaul RitzlerKarl Schick1903D-5-63-000-59Neu-Nürnberger-Stil
Lange Straße 86MietshausPaul RitzlerArchitekturbüro Bräutigam und Wießner
Konrad Eras jr.
1906D-5-63-000-711Jugendstil

Familie

Er heiratete am 4. September 1897 in Nürnberg die acht Jahre ältere Bauerntochter Magdalena Müller (geb. 10. Februar 1867 in Deberndorf), die evangelischen Glaubens war.[5]

Adressen[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Familienbogen Ritzler, Paul; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  2. Gewerbeanmeldung Ritzler, Paulus; Datierung 1897; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 30/3040 An
  3. Gewerbeabmeldung Ritzler, Paulus; Datierung 1901; StadtAN Sign. C 22/II Nr. 1003/3313 Ab
  4. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Abt. IV Kriegsarchiv, Kriegsstammrollen 1914 - 1918; Band 4078, 10; 8098, 3; 8105, 5; 8969, 6; 9001, 7; 9012, 18; 10467; 10487, 5; 10514, 5-7; 10517, 3; 11311, 18; 11395, 6
  5. Kirchenbücher St. Peter Nürnberg, Trauungen 1892–1902, S. 117
  6. Adressbuch von 1903
  7. Adressbücher von 1905, 1907
  8. Adressbücher von 1909 bis 1935
  9. Adressbücher von 1926, 1931