Geleitsgasse 13 (ehemals)

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Alter Katasterplan des Gänsbergviertels, Standort Geleitsgasse 13 ist rot markiert

Das Gebäude Geleitsgasse 13 wurde ursprünglich 1718 als eine Kaserne im Hof des Geleitshauses für das Schuz-Commando gebaut.[1] Dies geschah nach Beantragung von Niclaus Ruprecht und Hanß Dreßel in Onolzbach (Ansbach) am 18. Oktober 1718, damit eine zurückgebliebene Mannschafft unter einem Feld Waibel und Corporal auf 12 Mann gesezet und hinter dem Glaits Hoffe in ein besonders dazu gehöriges Hauß die Caserne genannt, einquartiert wurde.[2] Bekannt war das Gebäude in Fürth als Fronveste, in dem das sog. Invalidenkommando stationiert war, daher auch der Name Invaliden-Kaserne.

Später diente das Kasernengebäude als Gefängnis[3]. Ab 1809 waren das Königliche General Kommissariat des Pegnitzkreises in Nürnberg, das Königlich Bayerische Stadtgericht in Fürth und das Königlich Bayrische Polizey Commissariat in Fürth bemüht, ein neues Gefängnisgebäude genehmigt zu bekommen.[4] Immer dringender wurde auf die Notwendigkeit eines Neubaus hingewiesen. Im Jahre 1814 erstattete der damalige Rottmeister Zimmermann folgenden Bericht:
„das alte Arrestgebäude gleicht eher einer Räuberhöhle als einem Königlichen Arrestgebäude, in dem man keinen Sterblichen mehr unterbringen kann.“

Erst im Frühjahr 1815 wurden dann die Mittel für einen Neubau genehmigt und noch im gleichen Jahre die Frohnfeste neu erbaut.

Diesem Haus gegenüber stand das ehemalige Gerichtsdienergebäude. Beide waren durch einen Holzzaun verbunden, der nachts stets verschlossen war, sodass man nicht mehr von der Bergstraße durch die Geleitsgasse in die Königsstraße kommen konnte. Diesen Holzzaun beantragte das Stadtgericht Fürth am 19. März 1818 „weil die Fenster des neuen Gefängnisses in den offenen Platz des Gerichtsgebäudes gehen, der unversperrt ist, zu einem anstoßenden Gaes’chen führt (Geleitsgasse) und einem jeden Einwohner gleich einer Straße zum Durchgang dient, ... wonach Unterredungen der Gefangenen mit vorübergehenden Personen und Mitschuldigen, sonderlich zur Nachtzeit, schlechterdings nicht zu vermeiden sind. So hat sich auch ein wegen eines gefährlichen Diebstahls an dem Flurer Hofmann in Untersuchung genommener Inkulpat Johann Bauer entleibt, weil er durch seine außer Verhaft befindlichen muthmaßlichen Mitschuldigen Nachricht von den getroffenen gerichtlichen Entscheidungen erhielt.[5] Die Gefängnisfunktion ist auch durch ein Schreiben des Kgl. Rentamtes Fürth vom 5. April 1821 an das Kgl. Kreis- und Stadtgericht belegt. Später wurde es mutmaßlich vom „Katharinenkloster“ ersetzt.

Dieser Bau wurde abgerissen und 1901 das Städtische Bad darauf gebaut. Das gegenüber gelegene Gebäude diente als Wohnung für den Eisendiener. Auch dieses Gebäude verfiel 1901 dem Abbruch. An seiner Stelle wurde ein freie Platz mit einem Brunnen errichtet.

Frühere Adressen

  • ab 1792: Hausnummer 3
  • ab 1827: Hausnummer 9, I.
  • ab 1860: Geleitsgasse 10
  • ab 1890 Geleitsgasse 13

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Königstraße 42; er zitiert Akt 288 Ziffer 17 Schluss
  2. Gottlieb Wunschel, ebenda
  3. Gottlieb Wunschel, ebenda und Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Geleitsgasse 13
  4. Gottlieb Wunschel: Alt-Fürth, 1940 zu Geleitsgasse 13
  5. Wunschel zitiert aus Akt Stadtarchiv Fürth Fach 150 № 1

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