Leo Stahl

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Dr. jur. Leo E. Stahl (geb. 11. Juli 1885 in Neustadt/Aisch; gest. 15. September 1952 in New York, Staat New York/USA) war von Beruf Jurist und Rechtsanwalt. Er war tätig für die Landgerichtsbezirke Nürnberg-Fürth sowie Weiden und Amberg. Seine Kanzlei befand sich in der Blumenstraße 17.

Dr. Stahl war verheiratet mit Anna Stahl, geb. Regensburger (2. September 1894 - 27. November 1991). Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.

Leben und Wirken

Nach der Schulausbildung studierte Stahl Jura und ließ sich 1911 als Rechtsanwalt in Fürth nieder. Während des 1. Weltkrieges leistete Stahl als hochdekorierter Frontoffizier seinen Dienst in der Armee. Von 1933 bis 1936 führte er u. a. den Jüdischen Turn- und Sportverein Fürth mit Sitz in der Friedrichstraße 7. All das half ihm nicht während des Nationalsozialismus. Als Mitglied und Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Fürth wurde er nach der Pogromnacht am 11. November 1938 bis zum 7. Dezember 1938 in sog. Schutzhaft in das KZ Dachau verbracht.[1][2]

Am 6. August 1939 emigrierte Dr. Stahl mit seiner Ehefrau und den beiden Kindern zunächst nach England.[3] Zuvor schrieb er noch im September 1938 als Vorsitzender der Jüd. Gemeinde an die Mitglieder: "...wie von einem Windhauch über die ganze Welt verstreut, verbindet uns in der Heimat und Euch in der Ferne doch das Gefühl der Verbundenheit mit unserer Gemeinde, der alten Kehilloh Kodesch Fürth. Stahl dankte allen, die der Gemeinde im abgelaufenen Jahr geholfen hatten, ihren schweren Aufgaben gerecht zu werden und gelobte, so weit die Kräfte reichen, Not und Sorgen zu bannen und die Pflichten zu erfüllen, die eine an Mühen so reiche Zeit ihr stellen."[3] Dr. Stahl selbst versuchte sich selbst nach der Emigration im August 1939 nach England als Industriearbeiter, Buchhändler und Versicherungsvertreter - jedoch waren diese Bestrebungen alle nicht von Erfolg gekrönt. Er wanderte mit seiner Familie nach Kriegsende 1947 nach New York in die USA aus, allerdings stellte sich auch dort kein beruflicher Erfolg ein.[1] Er starb 1952 im Alter von nur 67 Jahren. Seine Ehefrau lebte noch weitere 40 Jahre und verstarb 1991 im Alter von 97 Jahren ebenfalls in den Vereinigten Staaten.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Reinhard Weber: Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte in Bayern nach 1933, Hrsg. Bay. Staatsministerium der Justiz, Oldenbourg Verlag München, 2006, S. 139 ff.
  2. Ballin-Chronik S. 29
  3. 3,0 3,1 Jüdische Fürther, Gisela Blume, online abgerufen am 20. Mai 2020 | 0:43 Uhr - online
  4. Geni - Homepage, online abgerufen am 20. Mai 2020 | 0:47 Uhr - online

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