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In einem Leserbrief an die NZ beschwerte man sich über den unwürdigen Straßenzustand im äußeren Teil der Sedanstraße (heute Steubenstraße). Bei nassem Wetter reihte sich Pfütze an Pfütze. Die davon betroffenen Kinder würden deshalb mit entsprechend nassen Füßen in der Frauenschule zum Unterricht erscheinen. Am letzten Sonntag fand in der Gaststätte Bergbräu in der Fürther Königstraße der "Landfrauentag des Bezirks Fürth" statt. Schwerpunkt der Diskussionen waren die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft. Auf großes Interesse stieß die Gründung eines Bezirksverbandes Fürth, dem sofort 42 Landfrauen aus allen Teilen des Bezirks Fürth beitraten. Zu den zukünftigen Aufgaben zählte die Bildung von Ortsgruppen. Stadttheater Fürth: "Der Zerissene". Donnerstag, 26. März 1931 Aus dem Jahresbericht des Bezirksarztes über die Fürther Gesundheitsverhältnisse 1930 (In Klammern die Zahlen des Vorjahres): In Fürth lebten 76.032 Personen (75.635). Der Geburtenüberschuss betrug 44 (329) Säuglinge, die Säuglingssterblichkeit lag bei 8,5% (10,9%) der Lebendgeborenen. Im Stadtgebiet lebten 536 (455) Geisteskranke und 25 (29) Epileptiker. Gemeldete Geschlechtskrankheiten: Gonorrhoe 299 (323), Syphilis 77 (118). Aktuell praktizierten in der Stadt 65 Ärzte (davon 6 im Krankenhaus), 16 Zahnärzte, 7 approbierte Bader, 4 Desinfektoren, 14 Hebammen und 8 Apotheker. Für das Schuljahr 1931/32 meldete das Fürther Schulamt für die Fürther Volksschulen 2752 Schüler in 66 Klassen mit einer Durchschnittsbelegung von 41,7 Schülern. Für die 3017 Mädchen mussten 71 Klassen mit einer Durchschnittsbelegung von 42,4 Schülerinnen gebildet werden. Die hohe Klassenfrequenz wurde der Stadt von der Regierung aus Sparsamkeitsgründen auferlegt. Freitag, 27. März 1931 Untrügliche Frühlingsboten: Wie in der NZ mitgeteilt, waren aufgrund des milden Wetters mittlerweile nach den Störchen auch die Stare und mit ihnen die Finken, Drosseln und Meisen in Fürth eingetroffen. Nur die Schwalben ließen noch auf sich warten. In den Straßen Fürths spielten die Kinder nun wieder Fußball und an allen Ecken und Enden wurde wieder mit Murmeln "geschussert", wie dies in Fürth hieß. Mädchen dagegen bevorzugten das Ballspiel gegen die Hauswand ("Zehnerla") oder ließen den Kreisel mittels aufgewickeltem Bindfaden auf der Straße tanzen. Verkehr gab es ja nur in den Hauptstraßen. Aufgrund verminderter staatlicher Zuschüsse musste der Fürther Stadtrat das Wohnungsbauprogramm für 1931 auf den Bau von nur 157 Wohnungen begrenzen. 1928 hatte man noch 248 Wohnungen neu gebaut. Am 31. Dezember 1930 verzeichnete man 5.106 Wohnungssuchende, wovon 1725 auf Wohnungstausch entfielen. Samstag, 28. März 1931 Die letzten Tage dieser Woche waren in Fürth durch zahlreiche Schulschlussfeiern gekennzeichnet. So verabschiedete das Humanistische Gymnasium seine Schüler im Berolzheimerianum und die Oberrealschule ihre Absolventen in der Schulturnhalle. Das Mädchenlyzeum entließ die Abiturientinnen zeitversetzt zu den Humanisten ebenfalls im Berolzheimerianum. Die ab 26. März beginnenden Osterferien dauerten bis einschließlich 15. April. Die Kurrende sang an diesem Samstag um 15.30 Uhr im Bereich Rednitz-, Berg-, Bogen- und Badstraße. Der Gesang der Vorwoche hatte dem Waisenhaus 58 RM gebracht. Weltspiegel: "Der Ruf des Nordens" mit Luis Trenker. Lu-Li: "Die blonde Nachtigall" mit Else Elster und Arthur Hell. Alhambra: "Alraune" mit Brigitte Helm und Albert Bassermann. Montag, 30. März 1931 Am gestrigen Sonntag fand in der katholischen Kirche "Unsere Liebe Frau" um 9 Uhr die feierliche Weihe der Palmen statt. Zum Hochamt sang der Kirchenchor die Missa secunda von Leo Hassler.