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hatte den Zweck, die heimischen Früchte positiv zu positionieren (Güte, Aroma, Haltbarkeit), um teure Importe aus dem Ausland zu vermeiden. Am Wochenende stieg die Quecksilbersäule auf 28 Grad Celsius. Am Bauernsonntag war die Straße von Nürnberg her schon in der ersten Nachmittagsstunde schwarz vor Menschen. Heringsbrater und Sardinenhändler hatten keinen freien Platz mehr. Aber auch die Geschirrhändler wurden von der Landbevölkerung gestürmt. Die SpVgg kam am Bauernsonntag im Ronhof vor 2500 Zuschauern zu einem 7:0-Erfolg über Kickers Würzburg. Tore für Fürth durch Kießling (2), Hecht (3), Frank und Franz. Dienstag, 13. Oktober 1931 Das Fürther Bankhaus Brückner in der Mathildenstraße 1 stellte mit dem heutigen Dienstag die Zahlungen ein. Das Bankhaus hatte ihre Gläubiger in einem Rundschreiben hiervon mit der Bitte um Stillhaltung benachrichtigt. Man wollte versuchen, die Forderungen der Gläubiger voll zu befriedigen, da eine Deckung durch Grundbesitz und Effekten als wahrscheinlich angenommen wurde. Der "Weißengarten" in der Theaterstraße 5 rief zum letzten Kirchweihball am Mittwoch ab 19 Uhr. In Anzeigen in der NZ warb man mit allerneuesten Schlagern durch die Hauskapelle sowie feenhafter Beleuchtung und neuem Parkettboden. Fortuna-Lichtspiele: "Die Sache August Schulze" mit Ellen Schwanecke und Hermann Speelmanns. Weltspiegel: "Ein Mädchen von der Reeperbahn" mit Olga Tschechowa und Hans von Schlettow. Mittwoch, 14. Oktober 1931 Der wegen Bestechung in drei Fällen von der Großen Strafkammer beim Landgericht Fürth am 4. Juli 1931 verurteilte Verwaltungsamtmann Lippert war vor dem Reichsgericht in Leipzig in Revision gegangen. Der Strafsenat hatte in seiner Sitzung vom 13.10. die Revision Lipperts in vollem Umfang verworfen. Damit blieb es für den bisher bei der Stadt Fürth beschäftigten Amtmann Lippert bei der nun rechtskräftigen Strafe von vier Monaten Gefängnis. Johann Baer, Begründer der gleichnamigen Fürther Fabrik für Fassspunde und Brauereiartikel in der Pegnitzstraße, feierte in rüstigem Zustand seinen 85. Geburtstag. Der Kriegsveteran (1870/71) mit dem wallenden weißen Bart war in Fürth überall bekannt. Als alter Musiker dirigierte er 50 Jahre lang die renommierte Kapelle "Frankonia", die sich später mit der Kapelle Eichinger vereinigte. Seine beiden Söhne führten seinen Betrieb in seinem Sinne weiter. Donnerstag, 15. Oktober 1931 Am Mittwoch endete die Fürther Kirchweih 1931. Wettermäßig stand sie unter einem guten Stern. Nachmittag um 14 Uhr wurden vom Balkon des Fürther Rathauses von einem Waisenkind die Gewinne der Lose (20 Lose der I. Klasse und 5 Lose der II. Klasse) aus der Heiratslotterie gezogen. Was für die Jugend beiderlei Geschlechts heute der Auto-Scooter darstellt, war damals die Berg- und Talbahn auf dem Dreikönigsplatz, besonders natürlich wenn während der Fahrt sich eine Art Zeltplane über die schnellen Gondeln schob und die Bahn dann wie eine riesige Raupe aussah. Eine Fahrt kostete 5 Pfennige. Im Fürther Kino Lu-Li im Parkhotel lief ein Dokumentarfilm über die Neuendettelsauer Missionsarbeit. Man empfahl den Fürthern den Filmbesuch, da der Streifen auch der Einweihung des neuen Fürther Krankenhauses einen großen Platz einräumte. Kristall-Palast: "Um eine Nasenlänge" mit Lucie Englisch und Siegfried Arno. Freitag, 16. Oktober 1931 Die Fieranten hatten angesichts des guten Wetters die Stadt Fürth gebeten, die Kirchweih doch zu verlängern. Angesichts der vielen Arbeitslosen blieb der Fürther Stadtrat jedoch hart und verweigerte die Bitte. Weihnachten rückte schließlich auch näher. Während beim Losverkauf am "Glückshafen" die Einnahmen nur so sprudelten, mussten insbesondere Fahrgeschäfte und Schaubuden ihre Eintrittspreise senken, um überhaupt Umsätze tätigen zu können. Die Fürther