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Altstadtverein Fürth

�42/07

Hausgeschichte

Freibank

Schlachthaus wird Vereinshaus

Put nit, verciliquis eugait adig­ nibh erostrud enis dolorer (Zeichnung: Siegfried Reinert)

Es ist schwer, die Historie über ein Gebäude zu verfassen, das über viele Jahrhunderte das Schattendasein eines Stadels gefristet hat. Wahrscheinlich gehört „die Freibank“ als Bestandteil des Roßwirtrshof, dem damaligen Kressenhof, zu den ersten Gebäuden eines fränkischen Hofgevierts an der Geburtsstätte Fürths. Diesem Hof kommt in einer Niederschrift aus dem Jahre 1476 größte Bedeutung zu. Wenn es darin heißt „vor alters“ so kann man von einer Zeitspanne in der damaligen Zeit zwischen 300 bis 500 Jahren ausgehen. Das würde bedeuten, dass dieser Stadel etwa aus der Zeit um 1000 bis 1150 stammt. 54

Er könnte somit bereits Teil des „Kaiserlichen Palasts“ dem „Palatio regio“ gewesen sein, in dem der Eigenherr oder der Bischof bewirtet wurde. Auch dieser Besitz fiel im Brandjahr 1634 den Flammen zum Opfer. Gerettet wurden Dokumente über den Kressenhof Waagstraße 1. Er war darin „Eyb‘sches Mannlehen“. Nachdem das Geschlecht derer von Eyb ein „uraltes“ ist, kann man davon ausgehen, dass die Belehnung vielleicht schon vor das Jahr 1000 zurückzuführen ist. Gehen wir auf die Verwendung dieses Stadels ein: Er lag im Mittelpunkt der drei Einfahrten zum Kressenhof: zwei von der Königstraße und einer von der Gustavstraße her. Es

ist deshalb anzunehmen, dass er als Wagenschuppen (Remise) und Einstellplatz von Bewirtschaftungsgerätschaften des nicht unbeachtlichen „Güt­ leins“ des Kressenhofes benutzt wurde. Als Endres Heinickel 1559 das Eyb‘sche Mannlehen kaufte, waren es „25 morgen Velt, 6 tagwerck Wiesen und ein dazugehörig Weinberg“. Wichtiger Bestandteil des Hofes musste dieser Stadel immer gewesen sein, denn nach dem Brand im Dreißigjährigen Krieg kaufte 1637 Arnold Hanemann eine „abgeprante Schenkstatt zu Fürth“, darauf derzeit ein Neu gebauter Stadel , eine Schmidten und Brunnenhäuslein steht“.

Machen wir einige Jahrhundertschritte nach vorne: Der „Stadel des Rössleinhofes“ gewinnt zusehends an Bedeutung. Er wird 1907 „Städtische Freibank“. Diese war noch bis 1892 im Rathaus angesiedelt und zog dann in das jetzige Feuerwehrdepot am Helmplatz um, bis sie letztendlich auf dem Waagplatz für Jahrzehnte installiert wurde. Zwei Weltkriege und der darauffolgenden Aufbauzeit hat sie standgehalten. Welche menschliche Schicksale, geprägt von Hunger und Armut, mag sie miterlebt haben? Besonders nach dem Ende des Krieges 1945 standen oft bereits gegen drei Uhr nachts Menschenschlangen vor der