Seite:Altstadtblaeddla 043 2009-2010.pdf/26

Aus FürthWiki
Version vom 19. Juli 2024, 17:35 Uhr von Zonebattler (Diskussion | Beiträge) (→‎Nicht korrekturgelesen: Die Seite wurde neu angelegt: „Altstadtverein Fürth � 43 – 09/10 Die Grabungen Marktplatz 11 Die Untersuchungen im Ladenbereich dieses Anwesens wurden von Mai 2008 bis Februar 2009 v…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


Altstadtverein Fürth

43 – 09/10

Die Grabungen Marktplatz 11 Die Untersuchungen im Ladenbereich dieses Anwesens wurden von Mai 2008 bis Februar 2009 von der AG Archäologie durchgeführt, in einer weiteren Kampagne vom BLfD im Juni 2009, weil die Hälfte des Gebäudes noch nicht auf den Hang zum Rednitzgrund gebaut worden war und daher sich eine große Fläche des alten Bodensubstrats erhalten hatte, das unbedingt zu dokumentieren war. Aus statischen Gründen konnte im Gebäude nur in bestimmten Bereichen die Untersuchungsschnitte tiefer gelegt werden. Insgesamt war aber ein Einblick in den stratigraphischen Auf bau des Untergrundes vom 17. bis 11. Jahrhundert möglich. Die Untersuchung des BLfD ergab sogar vorgeschichtliche Befundreste.

Die aufgefundenen Fundamentreste

Die aufgehende Wand von Nord-Ost- und Süd-OstSeite besteht aus Sandsteinquadern verschiedener Größe mit Ziegelmaterial als Niveauausgleich, dass für die Errichtung dieser sichtbaren Erdgeschosswände eine sekundäre Wiederverwendung angenommen werden kann. Daneben sind verschiedene Umbauten in den Wänden zu erkennen, von denen an der Marktplatzseite noch Rundbogenöffnungen (Fenster) zu erkennen sind, die entweder vollständig zugemauert oder durch eingebaute Rollladenhalterungen vollkommen entstellt sind aber wohl noch in die Zeit der Boener’schen Darstellung von 1704 zurückreichen. Im Innern des Ladenraumes lassen sich Fundamentreste beobachten, die einerseits mit der gegen-

Abb. 1: Lagerungsspuren von Unterzug und Plankenbelag. Foto: AG Archäologie

wärtigen Raumeinteilung in Zusammenhang stehen, andererseits aber auch auf frühere Aufteilung hinweisen, ja sogar auf einzelne Bauphasen schließen lassen. Der älteste Mauerzug, der aufgedeckt werden konnte, verläuft parallel zur Marktplatzseite im Abstand von 3,75 m zur Außenwand, der Grundstücksgrenze, mit fünf Sandsteinen im NordWest-Profil von Schnitt 1 und 4 und einem verstürzten in Schnitt 1. Eine Anbindung an die Grundstücksgrenze zur Angerstraße lässt sich nicht nachweisen. Auch das Alter bleibt unbekannt. Nur soviel ist zu sagen, dass durch die stratigraphische Lage eine Bauzeit spätestens im 16. Jahrhundert angenommen werden kann. Am Fuß des nordöstlichsten Quaders, in der Nordecke von Schnitt 1 verrät eine Brandschicht aus

rotgebranntem Lehm mit Holzkohleneinlagerungen, dass das zugehörige Gebäude durch Brand niedergegangen ist. Die Funktion dieser Mauer und ihre Bedeutung in einem früheren Bauwerk bleibt ungeklärt, belegt aber, dass vor der Errichtung des ersten bekannten historischen Gebäudes auf diesem Grundstück bereits ein Bauwerk mit Sandsteinfundament existiert hat. Zu den Ausmaßen kann leider nichts ausgesagt werden. Vorausgesetzt, dass die damalige Grundstücksgrenze mit der heutigen übereinstimmte, war das Gebäude wie schon gesagt mit 3,75 m hinter die Grenze gebaut, dass eine Art Vorgarten zum Marktplatz hin angenommen werden kann. Dazu passt die Beobachtung von pyramidal endenden Löchern von 7 – 8 cm Durchmesser in Schnitt 1, die keine Tier-

Abb. 2: Steinsetzung des 13. Jahrhunderts. Foto: AG Archäologie

26

Altstadtbläddla_2009.indd 26

23.11.2009 12:56:22