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Abb. 4. Siegel der Grafen von Abenberg geschlossen. Unterstrichen wird diese Idee durch den Namen Gautswin/Gozwin, der soviel wie „Gotenfreund“ bedeutet und nicht nur auf nordische Geflogenheiten hinweist sondern auch auf die Grafen von Höchstadt (1133 – 1174) auf der fränkischen Seite der Regnitz. Diese Namensform könnte die älteste unserer Gegend sein und über die Allianz des einstigen Thüringerreichs mit dem Ostgotenreich Theoderichs des Großen aus Italien (493 – 526) zu uns gekommen sein. Es handelt sich in allen Fällen um auffällige Landmarken, die noch vor der eigentlichen Besiedlung bekannt waren. Für die Fürther Umgebung sind diese Landnahmemerkmale im Laufe des 10. Jahrhunderts anzusetzen, dass die oben genannten Gründlacher Namen aus zeitlichen Gründen nicht unbedingt den „Hartho/Hardo“ der Namengebungsphase widerspiegeln müssen. Da neben den frühen Gründlachern Liutpold und Herdegen (1140 – 1190) vorerst keine weiteren Gründlacher bekannt sind, die für die Abspaltung des Besitzes verantwortlich sein könnten, muss hypothetisch mit einer anderen Überlegung vorlieb genommen werden, die zeitlich noch ins Bild passt.

G

ebhard/Hardo (1198) könnte als Bruder des Herdegen von Gründlach (1172 – 1190) in Betracht gezogen werden (siehe Abstammungstafel im Altstadtdbläddla 54, 2020/21, S. 33), wenn der Liupold (1138 – 1147?) mit dem Lupoldus (1162-1172) identisch wäre und auch in einer Person mit dem 1155/56 erwähnten Lupoldus de Norenberch übereinstimmen würde. Diese Idee ist deshalb verlockend, weil auch der Reichsschenk Heinrichs VI. Herdegenus de Nurenberc (1191) als Gründlacher gesehen wird. Von Lupoldus de Norenberch wissen wir, dass er zwei Söhne hatte, deren Namen nicht genannt werden. Sieht man ihn als Gründlacher und mit Liupold/Lupoldus (1138 – 1172) in einer Person, hätte dessen namentlich bekannter Sohn Herdegen (1172 – 1190) – vielleicht der erwähnte Reichsschenk – noch einen Bruder gehabt, der nach der Datumsangabe nur der genannte Gebhard gewesen sein kann. Mit der Aufteilung des Besitzes als Erbe des Lupoldus (1162 – 1172) an beide Söhne wäre der spätere Gründlacher Anteil an Herdegen (1172 – 1190) gefallen, der BergHertingsberger Anteil an Gebhard/Hardo (1198) eventuell für seine Verdienste bei der Erschließung bzw. Rodung des Landes westlich der Rednitz. Nach der Abstammungstafel müsste das zwischen 1172 und 1174 geschehen sein, weil davon auszugehen ist, dass der Vater Lupoldus in diesem Zeitraum verstorben ist. Mit

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der Errichtung einer Turmburg auf dem Altenberg hätten „Hardos“ Nachkommen auch einen Ansitz gehabt, nach dem sie sich benennen konnten. Das Familienwappen wurde bei den Gründlachern von Herdegens ältestem Sohn Lupold d.Ä., bei den Nachkommen Gebhards/ Hardos von Eberhard von Hertingsberg weiter getragen, der sich dann auch nach dem Ansitz benannt hätte. Danach wären Ebirhard de Grintelah (1228 – 34) und Eberhard de Hertingesberg (1231 – 42) verwandt gewesen mit zwei Vorfahren der Gründlacher Familie als Väter, wodurch sich das gleiche familiäre Wappen erklären ließe – der Ursprung des Wappens/Siegels bei den Vorfahren aus der Familie der Gründlacher liegen müsste.

U

m darauf zurück zukommen, dass der Gründlacher Gebhard nicht der „Hartho/Hardo“ sein muss, der als Namengeber in Frage kommt, sollte noch eine weitere Variante ins Auge gefasst werden. Sie hat wieder mit dem Wappen der Gründlacher zu tun. Unbestreitbar scheint wohl, dass die beiden leopardierten Löwen vor dem Spalt, einer steigend der andere schreitend darüber, im Wappen der gleichzeitigen Sulzbürg-Wolfsteiner Reichsritter und der eben erloschenen Abenberger Grafen vorkommen (Abb. 4), hier mit dem Farbunterschied von silbernen Löwen auf blauen Grund. Die Tatsache, dass die Abenberger Lehensgrafen der Bamberger Bischöfe waren und den nördlichen sowie östlichen Teil des Rangaus inne hatten, wäre das Gebiet um Altenberg direkt betroffen gewesen. Dabei fällt auf, dass auch ein Abenberger als namengebender „Hardo“ in Frage kommen kann. Wir kennen ihn als Reinhard oder Reginhard (Regin-hard), der zwischen 1171 und 1187 Bischof in Würzburg war. Will man die Abenberger bis in ihre Anfangszeit zurück verfolgen, käme auch Eberhard, der erste Bischof von Bamberg (1007 – 1040) in Frage, dessen Zugehörigkeit zu den Abenbergern nicht zweifelsfrei erwiesen ist aber wenigstens über einen Graf Kuno (Konrad) – eingesetzt vom Würzburger Bischof oder dem König – mit der frühen Rangaugrafschaft verbunden war. Man würde sich zeitlich nicht nur in der Erschließungsphase befinden, die für unsere Umgebung allgemein angenommen wird, sondern auch den beliebten Namen Eberhard schon über 200 Jahre früher in diesem Gebiet vorfinden, das territorial nach der Ausstattung des Bistums Bamberg durch Heinrich II. mit Büchenbach (1008), Herzogenaurach (1021) und Langenzenn (1021) in jedem Fall mit dem Abenberger Wap-

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