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Altstadtverein Fürth �

47 – 13/14

Abb. 2 Großparzellen des Urkatasters 1822; Montage Werner

hat. Eine Familie, die den Namen Waltrich als Leitnamen führt und bei der Gründung von „Vvaldrichesbach“ (Ober-Weilersbach oder Wellerstadt) beteiligt war, wird einem der fünf bajuwarischen Adelsgeschlechter, den Huosi, zugeschrieben, die in der Umgebung von Freising begütert gewesen sind. Ein Verwandter mit Namen Wikterp/Wicterp, der von Bonifatius in Regensburg oder Augsburg als Bischof abgesetzt worden war, lässt sich später als Abtbzw. Klosterbischof von St. Martin in Tours nachweisen, dass die Martinsverehrung in unserer Gegend eventuell auch auf verwandtschaftliche Beziehungen zu Angehörigen der Bischofskirche des heiligen Martin zurück geführt werden könnte. Solche Beziehungen werden 42

heute in anderer Form mit dem Limousin ganz neu belebt. Wie man sieht lässt sich unabhängig von der uralten Behauptung über eine fränkische Königskirche in Fürth eine Reihe anderer Möglichkeit zum Ursprung des Martinpatroziniums aufzeigen und keine dieser Möglichkeiten ist bisher durch intensives Quellenstudium näher untersucht worden oder konnte in Bezug auf die vermeintliche Königskirche direkt ausgeschlossen werden, weil man gedanklich immer nur in die eine Richtung fixiert war. Jede einzelne der Möglichkeiten sollte plausibel erklärt oder verworfen werden – nur so ließe sich vernünftig die frühe Kirchengeschichte in Fürth erschließen.

Was bleibt vom Königshof?

Aufgrund dessen, was oben gesagt wurde, ist es überhaupt schwierig die Anfänge Fürths bis in fränkische Zeit zurück zu verfolgen und unser Martinpatrozinium aus dem 14. Jahrhundert kann mit einem entsprechend fränkischen König nicht in Verbindung gebracht werden, besonders durch die große zeitliche Lücke. Also stellt sich die Frage nach einem möglichen ottonenzeitlichen Königshof, der dann besser ins nachweisbare Zeitgeschehen passen würde bevor König Heinrich II. Fürth nach Bamberg verschenkt hat. Schlägt man das Stichwort „Königshof“ im Lexikon des Mittelalters nach, wird man auf den aus dem Römischen stammenden Begriff „curia“

bzw. „curia regis“ verwiesen. Es wird schnell deutlich, dass im 11. Jahrhundert Königshof nicht nur als irgendeine Immobilie zu verstehen ist sondern vielmehr der Hofstaat, die Gemeinschaft von Untertanen, die mit dem König umherzogen und den König unterstützt haben wie die Angehörigen des königlichen Haushalts sowie die Reichsverwaltung und die Geistlichkeit. In Bezug auf Fürth würde das auf eine nie in Anspruch genommene, vakante Einrichtung schließen lassen, in der sich diese Gemeinschaft hätte versammeln können, denn keiner der ottonischen Kaiser oder Könige ist hier nachweisbar. Der quasi auf Vorrat errichtete Königshof in Fürth hätte dann aber ein gravierendes Problem. An wen und vor allem wohin