Juda Emmerich

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Juda Emmerich (eigentlich Juda Lion Gumpert Ben Arje Löb Emmerich, geb. in Amsterdam; gest. 29. März 1767 in Fürth) ließ sich 1737 in Fürth nieder.[1] Er wurde einflussreich durch die Verheiratung mit Mirjam Vögele, einer Enkelin Bermann Fränkels, seinem persönlichen Ansehen und der Berufung in den Vorstand der jüdischen Gemeinde. Als der Sohn von Baruch Rapaport, der die Rabbinatsstelle in Schnaittach versah, nach Heidingsfeld abberufen wurde, fiel die Wahl für den Nachfolger auf Rabbi Juda Emmerich. Baruch Rapaport sah diese Wahl nicht gerne, da er lieber einen weniger selbstständigen, ihm ergebenen Mann in der Nachbarschaft vorgezogen hätte. Da Juda Emmerich aber mit einer Enkelin Bärmann Fränkels verheiratet war, gab der Einfluss der Fränkelschen Familie den Ausschlag.[2][3]

Im Jahr 1756 wurde Juda Emmerich zum Vorsitzenden des Rabbinatgerichts (ראש בית דין, Rosch Beit Din) von Fürth ernannt und siedelte im Herbst des gleichen Jahres wieder nach Fürth. In Schnaittach setzte er einen Vizerabbiner mit Namen Abraham Wallerstein ein.[4] Er überließ ihm wohl alle Rabbinatsgeschäfte, erschien aber regelmäßig zu Inspektionen und wichtigen Aktionen.

Emmerich lebte nun in Fürth bis zu seinem Tode am 29. März 1767. Die Trauerrede hielt Josef Steinhardt.[5]

Einzelnachweise

  1. Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", 1974 Nachdruck, II. Teil, S. 86
  2. Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", 1974 Nachdruck, II. Teil, S. 86
  3. An seinem Beispiel sieht man die internationalen Verhältnisse, in denen die damaligen Rabbinerfamilien lebten: Sein Vater Arje Löb Emmerich lebte in Amsterdam, sein Bruder Marx Mordechai Lion Gumpel Gumperz in Wien. Der Hoffaktor Abraham Mendle aus dem schwäbischen Kriegshaber hatte bestimmenden Einfluss darauf, dass Juda Emmerich zum Rabbiner von Schnaittach ernannt wurde. Abraham Mendle war in jenen Jahren eine bestimmende Persönlichkeit am kurfürstlichen Hof in München; zahlreiche Nachfahren lassen sich heute in aller Welt nachweisen. Juda Emmerich scheint eine ganze Anzahl von missgünstigen Feinden gehabt zu haben, denn es haben sich einige nicht sehr wohlwollende Charakterisierungen seiner Person erhalten: „Ueber obigen thuet der Hochmut des uneingeschränkt hoffärtigen Judens denselben erkünent machen, sich einen Kurfürstlichen Land Rabiner zu nennen“. Siehe Michael Schneeberger: „Schnaittach - das Bollwerk im Schatten der Reichsstadt - Schnaittach - ein Rabbinat im Zentrum Europas“ in: Alemannia Judaica, S. 12
  4. Dr. M. Weinberg: „Geschichte der Juden in der Oberpfalz - III. Der Bezirk Rothenberg (Schnaittach, Ottensoos, Hüttenbach, Forth)“, 13. Kapitel: „Landrabb. J. Emmerich, mit Sitz in Fürth. Vizerabb. Abr. Wallersten (1756 - 67)“, S. 143 f
  5. Leopold Löwenstein: "Zur Geschichte der Juden in Fürth", 1974 Nachdruck, II. Teil, S. 87

Siehe auch

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