eine Versammlung im Restaurant "Bergbräu" statt. Konrektor Danschacher hatte für das
Jubiläum eine Festschrift verfasst, die demnächst an die Schüler verkauft bzw. an
minderbemittelte Schüler verschenkt werden sollte. Die eigentliche Feier war für das
Wochenende 8./9. Juli 1933 angesetzt. Da es sich um 55 Jahrgänge und 115 Klassen
handelte, so rechnete man mit einer großen Anzahl von Teilnehmern.
Mittwoch, 21. Dezember 1932
An diesem Mittwoch um 15 Uhr veranstaltete das Kino "Kristall-Palast" eine WeihnachtsFilmvorführung für Kinder. Grimms Märchen von "Hänsel und Gretel", ein Film über die
"Wichtelmänner" sowie zwei "Mickey-Maus-Filme" standen auf dem zweistündigen
Programm. Ein volles Haus war garantiert.
Am Wochenende hatte die Firma Georg Scherer ihre neue Ausstellungshalle mit 32 Fenstern
auf dem Gelände der ehemaligen Ludwigsbahn (heute Fürther Freiheit) eröffnet. Man warb in
Anzeigen mit geschmackvollen Wohnungseinrichtungen zu herabgesetzten Preisen.
Lu-Li: "Strich durch die Rechnung" mit Tony van Eyck und Heinz Rühmann.
Alhambra: "Die Bräutigamswitwe" mit Martha Eggerth und Fritz Kampers.
Donnerstag, 22. Dezember 1932
Im Fürther Geschäft "Feinkost-Wittich" in der Schwabacher Straße 34 arbeitete man in den
letzten Tagen vor dem Weihnachtsfest auf Hochtouren. "Fresskörbe" (offiziell Präsentkörbe)
in allen Größen mussten zusammengestellt werden.
Die NZ ging der Frage nach, weshalb die "Jakobinenstraße" so benannt wurde. Aus alten
Akten ergab sich, dass Herr Christian Weigmann (Fa. Weigmann & Streng) 1867 einen
Grundstücksstreifen zwischen Nürnberger Landstraße und der Ludwigsbahn an die Stadt
Fürth verkaufte. Beim Notar bat er, diese zukünftige Querstraße nach dem Vornamen seiner
Mutter "Jakobinenstraße" zu nennen. Der damalige Stadtmagistratsrat stimmte dem zu.
Bebaut wurde die Straße jedoch erst in den 1880er Jahren.
Kristall-Palast: "Die andere Seite" (Kriegsfilm) mit Conrad Veidt und Theodor Loos.
Stadttheater Fürth: "Madame Butterfly".
Freitag, 23. Dezember 1932
Eine der vielen Weihnachtsfeiern: Am letzten Sonntag zog die Jugend des TV Fürth 1860 in
Scharen in ihre Turnhalle an der Turnstraße, die in hellem Glanze erstrahlte. Die Halle
konnte Kinder, Jugendliche und Begleitpersonen kaum fassen. In rascher Folge wechselten
Redebeiträge und Choreinlagen. Höhepunkt war das Krippenspiel von Ludwig Schuster, das
bei allen Zuschauern tiefe Wirkung erzielte. Am Ende erhielt jeder Teilnehmer aus der Hand
seines Turnlehrers ein säuberlich verpacktes Weihnachtsgeschenk, um es zu den
mitgekommenen Eltern zu bringen.
Am Mittwoch fand in der St. Paulskirche in der Fürther Südstadt eine Weihnachtsfeier für 400
Bedürftige statt. Spenden hatten diese Weihnachtsfreude möglich gemacht. Pfarrer Krauß
wünschte den Spendern reichen Gotteslohn. Für die Erwachsenen gab es Lebkuchen und
Stoff für Bekleidung, für die Kinder Spielzeug und je ein Buch.
Weltspiegel: "Tom rechnet ab" (der erste Tom-Mix-Tonfilm).
Stadttheater Fürth: "Torquato Tasso".
Samstag, 24. Dezember 1932
Die Lebensmittelfirma Georg Roth spendete zu Weihnachten dem Hilfswerk der Stadt Fürth
750 kg bester Tafelmargarine der Marke "Rotblatt". Die Packungen wurden durch das
Wohlfahrtsamt an Hilfsbedürftige verteilt.
In Anbetracht brennender Kerzen an Weihnachtsbäumen beeilte man sich in der NZ darauf
hinzuweisen, dass die Telefonnummer der Fürther Feuerwehr die Rufnummer 70471 sei. In
der Aufregung sei es in der Vergangenheit immer wieder passiert, dass im Brandfall die
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