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Heimtransport per pedes umwickelten die Verkäufer den Christbaum mit einem Strick, so dass er wie eine schmale bandagierte Puppe aussah. Die Schlittschuhläufer schmollten! Aufgrund anhaltender Kälte fuhren jetzt wieder die "Eiswagen". Aus Weihern und am Ludwigskanal wurden Eisblöcke mit Sägen und Pickeln herausgeschnitten. Manche Fahrzeuge nahmen bis zu 100 kg der Eisblöcke als Ladung auf. Und die großen Eishallen und Keller der Fürther Brauereien öffneten wieder ihre Gewölbe, um die frostigen Blöcke einzulagern. Der Sommer hatte lange gedauert, so dass alle Vorräte für eine Bierkühlung zur Neige gegangen waren. Freitag, 16. Dezember 1932 Über die Lagerbestände der in Konkurs gegangenen Spiegelfabrik Wiederer & Co in der Leyher Straße kam es durch den Konkursverwalter zu einem Konkursverkauf an Privat. So mancher Venezianer-Spiegel wurde deshalb für die bevorstehende Christbaumverlosung eines Vereins günstig erstanden. Vom Täter keine Spur: In der Nacht zum Dienstag wurde in das Geschäft der Tuchgroßhandlung Königsberger in der Fürther Maxstraße eingebrochen. Es wurden Herrenanzugstoffe im Wert von 7000 bis 8000 RM gestohlen. Die Beute brachte der Einbrecher mit einem Handkarren weg. Die Polizei warnte vor einem Ankauf. Stadttheater Fürth: "Fra Diavolo". Samstag, 17. Dezember 1932 Die NZ erinnerte an das 20-jährige Bestehen der "Krautheimer Krippe" in Fürth. Diese wurde 1912 von der Gattin des verstorbenen Großkaufmanns Nathan Krautheimer gestiftet. Frau Krautheimer stiftete für den Bau 63.500 RM. Am 20. November 1912 konnte man das Haus in der Maistraße 18 als Säuglingsheim feierlich einweihen. Die Einrichtung war damals dringend nötig, um die überfüllte Krippe des St. Johannis-Zweigvereins zu entlasten. In der damaligen Industriestadt Fürth mussten zahlreiche Mütter ihre Kinder sehr frühzeitig in Obhut geben, um arbeiten zu können. Ab den Weihnachtsfeiertagen wollte man in den Berliner Gaststätten und Bierhallen der Aschinger AG den weithin gerühmten "Geismann-Poculator" aus Fürth ausschenken. Generaldirektor Hans Lohnert hatte dies dank seines Einflusses möglich gemacht. Kristall-Palast: "Der Hexer" mit Vera Engels und Fritz Rasp. Montag, 19. Dezember 1932 Fürth stand am Wochenende ganz im Zeichen des "goldenen Sonntags". Trotz Temperaturen von 7 bis 8 Grad unter Null stauten sich in der Schwabacher und Hindenburgstraße (heute Rudolf-Breitscheid-Straße) die mit Bus und Bahn herangekarrten Besucher aus nah und fern, jedoch mehr um zu bewundern, was es in den Geschäften alles gab. Zufrieden zeigte man sich lediglich in den Textil- und Schuhgeschäften sowie in der Fürther Gastronomie. Im ersten Spiel der Endrunde um die Süddeutsche Meisterschaft im Fußball kam die SpVgg auswärts bei der SpVgg Waldhof-Mannheim zu einem 0:0-Unentschieden. Fürth hatte das Glück, dass der Elfmeterschütze des Rheinmeisters den Ball nur an die Latte setzte. Wegen dichten Nebels hatte das Publikum wiederholt den Spielabbruch gefordert. Dienstag, 20. Dezember 1932 10 Pfennige kostete der Eintritt in die "Weihnachtsschau" im Fürther Parkhotel. Hiesige Künstler und Handwerker hatten seit Tagen in den ehemaligen Räumen der Darmstädter Bank ihre Erzeugnisse ausgestellt. Wer jetzt noch ein Geschenk suchte, war hier gut aufgehoben. Für die Kleinen gab es Karussell und Kasperltheater, für die Großen Elfenbeinschnitzereien, Silber- und Goldschmuck, Holzintarsien, Kleinmöbel, Plüschtiere und Nippes ohne Ende. Alle Ausstellungsgegenstände waren handgearbeitet. Die "Oberrealschule Fürth" bereitete ihre Jahrhundertfeier vor. Am 13. Dezember fand dazu