Der Gesangverein "Merkur" hielt im Restaurant "Kronprinz" seine Jahresversammlung ab. In
der auch für Gesangvereine schwierigen Zeit konnte man sich durchaus behaupten. Jedes
Jahr veranstaltete man ein viel beachtetes Konzert. 1933 sollte das 25-jährige Bestehen des
Gesangvereins groß gefeiert werden. In der Kasse waren dafür schon Rücklagen angespart.
Die Fürther Nothilfe verkaufte ihre Essen an jedermann zum Preis von 30 Pfennigen pro
Mahlzeit. Die meisten Abnehmer bildeten natürlich Wohlfahrtsempfänger. Wie man über die
NZ mitteilte, konnte die Frequenz der Küche noch eine Steigerung erfahren, denn derzeit
wurden nur etwa 400 Essen ausgegeben.
Kristall-Palast: "Die lustige Sängerfahrt" mit Paul Hörbiger und Max Adalbert.
Stadttheater Fürth: "Der General und das Gold".
Samstag, 29. Oktober 1932
Die drei großen Fürther Möbelfirmen Otto, Münch und Scherer berichteten übereinstimmend
von einem Anziehen der Preise auf dem Möbelmarkt. Die ausländischen Hölzer verteuerten
sich durch Zollerhöhungen, der einheimische Holzmarkt litt unter einer zu geringen
Angebotsmenge. Die potentiellen Käuferschichten hatten sich bei sinkenden Preisen der
Möbelhändler abwartend verhalten, weil sie auf noch günstigere Preise spekulierten.
Mittlerweile war das Preisniveau der Fertigmöbelfabrikanten unter die Selbstkosten gedrückt.
Man riet den Kunden jetzt zu Kaufabschlüssen.
Die Kurrende sang an diesem Samstag um 15.30 Uhr in der Mathildenstraße. Der letzte
Gesang brachte dem Waisenhaus 49 RM.
Lu-Li: "Mädchen zum Heiraten" mit Renate Müller und Wolf Albach Retty.
Alhambra: "Gräfin Mariza" mit Dorothea Wieck und Szöke Szakall.
Montag, 31. Oktober 1932
Die NZ erinnerte an die Einstellung des Betriebes der Ludwigsbahn vor zehn Jahren. Sie
hatte am 31. Oktober 1922 nachts gegen 24 Uhr ihre letzte Fahrt von Nürnberg nach Fürth
unternommen. Die NZ interviewte deshalb den 69-jährigen einstigen Stationsmeister Riegler,
der 29 Jahre lang als Bahnwärter, Stationsdiener und schließlich als Meister in Diensten der
ältesten Eisenbahn Deutschlands stand. Täglich musste er um 5 Uhr früh am Platz sein, um
die Lok zu heizen. Sein Dienst endete um 24 Uhr. Alle fünf Tage gab es einen freien Tag. Wie
man bei einem Wochenlohn von 13,50 RM eine Familie mit zehn Kindern ernähren konnte,
blieb sein Geheimnis. Gewohnt hatte Riegler die meiste Zeit in Unterfürberg, erst in den
letzten Dienstjahren bekam er eine Dienstwohnung in der Fürther Jakobinenstraße 4 (auch
Polizeiwache) zugeteilt. Damit wohnte er direkt an einer der Haltestellen der Ludwigsbahn.
Derzeit erhielt er von der Ludwigsbahn eine Rente von monatlich 25 RM, dazu kam eine
Altersrente von 46 RM.
Dienstag, 1. November 1932
Schon jetzt präsentierte "Kaiser`s Kaffee" in der Schwabacher Straße 18 und in der
Königstraße 52/54 in Fürth zwei verschiedene Formen von Bonbonnieren aus Porzellan. Sie
eigneten sich als Weihnachtsgeschenk zur Aufnahme von Kaffee oder Süßigkeiten.
Rechtzeitig vor dem herannahenden Winter konnte man sich in den Räumen des
"Städtischen Betriebsamtes" in der Ottostraße 27 in Fürth über die Wirkungsweise der
technisch neuesten Gasheizungen informieren.
Die SpVgg gewann am Sonntag ihr Heimspiel im Ronhof vor nur 1000 Zuschauern gegen
den Nürnberger Verein ASN mit 4:1. Tore für Fürth durch Leupold I, Leupold II und Frank (2).
Damit blieb man weiter auf Platz zwei der Tabelle.
Weltspiegel: "Die fünf von der Jazzband" mit Jenny Jugo und Rolf von Goth.
Lu-Li: "Das schöne Abenteuer" mit Käthe von Nagy und Wolf Albach-Retty.
Stadttheater Fürth: "Rosmersholm".
Seite:Kuntermann 1932.pdf/63
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