Das Bayerische Staatsministerium ernannte den am Fürther Krankenhaus tätigen Chirurgen
Dr. Hermann Fischer zum „Professor“. Dr. Fischer stammte aus Dornberg in Westfalen und
studierte Medizin in Marburg, München, Heidelberg und Kiel. Schon nach sechs Wochen
Kriegsdienst erhielt er im Herbst 1914 das Eiserne Kreuz II. Klasse. Bis 1918 war er
Truppenarzt an der Front. Fischer promovierte 1919 in München. Über die
Krankenhausstationen Frankfurt, und Erlangen kam er 1932 nach Fürth. Zu seinen
Spezialgebieten gehörten komplizierteste Operationen von Hasenscharten und
Gaumenspalten.
Lu-Li: „Ist mein Mann nicht fabelhaft?“ mit Trude Heierberg und Georg Alexander.
Samstag, 20. Januar 1934
An fast allen Schulen gedachte man der Reichsgründung am 18. Januar 1871 in Versailles.
An der Oberrealschule hielt OStD Dr. Hauser die Festrede. Schwerpunkt der Ausführungen
war die Befreiung Deutschlands von der Sklaverei durch Adolf Hitler. Ein dreifaches SiegHeil beendete seine Rede. Anschließend sangen die Schüler „Deutschland, oh Deutschland“
sowie das Horst-Wessel-Lied.
Oberführer Max Linsmayer wurde in Danzig zum Brigadeführer befördert. Linsmayer war
Jahre zuvor in Fürth Führer der Jungbayern und hatte sodann die Hitlerjugend hier
gegründet. Von Fürth aus wurde er nach Danzig versetzt, wo er nun die 6. Brigade führte.
Nach ihm war das HJ-Haus in der Hirschenstraße 24 benannt.
Stadttheater Fürth: „Hoheit tanzt Walzer“, Operette von Ascher.
Montag, 22. Januar 1934
Die Kreisleitung Fürth der NSDAP hatte am Wochenende zu einem Faschingsball in den
reichlich geschmückten Geismannsaal eingeladen. Unter der Stabführung von
Musikzugführer Gerl sorgte die Kapelle für viel Stimmung. Höhepunkt des Abends war der
Einzug von „Prinz Karneval“ samt Gefolge. Auch Kreisleiter OB Jakob war in Begleitung
seiner Gattin zu dem Narrenfest erschienen.
Fürth bekam von Staats wegen wieder Arbeit zugeteilt! Reichsdarlehen wurden zugesagt für
Siedlungsprojekte auf der Hard sowie für Maßnahmen zur Gas- und Wasserversorgung in
Ronhof-Kronach.
Die SpVgg besiegte im Ronhof vor 1500 Zuschauern den FV 04 Würzburg mit 5:1. In der
aktuellen Tabelle des Gaues Bayern belegte man damit nach 14 Spielen den fünften Platz
(bei 12 Vereinen).
Alhambra: „Mutter und Kind“ mit Peter Voss und Henny Porten.
Lu-Li: „Heideschulmeister Uwe Karsten“ mit Marianne Hoppe und Hans Schenk.
Dienstag, 23. Januar 1934
Im Schwedensaal der Gaststätte „Grüner Baum“ hielt der Deutsche Sängerbund Gruppe
Fürth im Gau XVIII seine Jahresversammlung ab. Die Gruppe Fürth umfasste 30 Vereine mit
1170 aktiven Sängern. Weitere Gesangvereine, wie der Lehrergesangverein Fürth, hatten
Antrag auf Aufnahme gestellt. Nach beschlossenen Beitragserhöhungen entschied man sich
mehrheitlich für eine Beteiligung am Fürther Faschingszug. Die Veranstaltung endete mit
„Sieg-Heil-Rufen“ und dem fränkischen Sängerspruch „Eintracht hält Wacht“.
Der Umbau des Logenhauses an der Dambacher Straße ging seiner Vollendung entgegen.
Das den Logenbrüdern weggenommene Gebäude hieß jetzt „Kulturverein“ und verfügte über
einen großen Restaurationsbetrieb, der eine „fränkische Bauernstube“, einen „Künstlertreff“
und ein „Weinzimmer“ beinhaltete.
Stadttheater Fürth: „Minna von Barnhelm“, Lustspiel von Lessing.
Weltspiegel: „Das Baby und der Lebemann“ mit Maurice Chevalier.
Mittwoch, 24. Januar 1934
Seite:Kuntermann 1934.pdf/8
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