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der SpVgg sowie im Zeltlager Leyher Waldspitze. Alle Unterkünfte verfügten über Feldküchen und sanitäre Anlagen. Die SpVgg verlor am Sonntag auf ihrer Reise durch Mitteldeutschland ein SaisonVorbereitungsspiel beim VfB Glauchau mit 1:3. Einen Tag vorher hatte man den 1. FC Reichenbach mit 3:1 besiegt. Stadttheater Fürth: „Pygmalion“, Komödie von Shaw. Mittwoch, 5. September 1934 Für die Schulen Nürnbergs und Fürths verlängerten sich die Schulferien wegen des Reichsparteitages bis einschließlich 10. September. Schulen, die als Quartier für Teilnehmer dienten (z.B. die Oberrealschule Fürth), nahmen den Unterricht erst wieder zum 15. September auf. Aufgrund des Riesenbesuches von 70.000 Teilnehmern mit Unterbringung in Fürth (1933 waren es nur 26.000) erging eine Aufforderung an die Fürther Bevölkerung, Häuser, Fenster und Fronten mit Flaggen und Grün zu schmücken. Vom Programm bot der Kulturverein während der Zeit des Reichsparteitages „Schwäbische Abende“ an. Auch ein Feuerwerk auf Fürther Boden war vorgesehen. Nach längerer Sommerpause öffnete die Fürther Nothilfeküche wieder ihre Pforten. Die NSFrauenschaft hatte es sich nicht nehmen lassen, den Speisesaal zur Eröffnung zu schmücken. Schnell hatte sich ein großer Teil der „alten Stammkunden“ wieder eingefunden. Während des Reichsparteitages wurde die Fürther Karolinenstraße am 6., 7. und 10. September für den Verkehr mit Fahrzeugen aller Art gesperrt. Weltspiegel: „Der Flüchtling aus Chicago“ mit Gustav Fröhlich und Luise Ulrich. Stadttheater Fürth: „Der Zarewitsch“, Operette von Lehar. Donnerstag, 6. September 1934 Fürth prangte im Flaggenschmuck. Fast kein Haus blieb ungeschmückt. Bis in die kleinsten Gassen war die Kleeblattstadt in Schwarz-Weiß-Rot getaucht. Hakenkreuze überall. Am dichtesten war die Sternstraße (heute Ludwig-Erhard-Straße) geschmückt. Dort verliefen u.a. auch viele Hakenkreuzwimpel an Leinen quer über die Straße zu den gegenüberliegenden Häusern. (Initiator der Schmuckorgie war der Geschäftsmann Lang.) Alle Eingangstüren schmückte man mit frischem Grün. 80.000 Einwohner begrüßten 70.000 Gäste. Die meisten der 52 Sonderzüge nach Fürth kamen erst am 6. und 7. September an. Die beiden Portale des Fürther Rathauses waren mit Hakenkreuzfahnen und grünem Gerank geschmückt. Vom Rathausbalkon hingen vier riesige weitere Fahnen, in der Mitte zwei mit den weißgrünen Stadtfarben. Viele Amtswalter, die in Privatquartieren untergebracht waren, reisten schon am 5. September an. In der NZ war zu lesen: „Das ist nicht Festesfreude allein, das ist Dankbarkeit an den Führer, Reichskanzler Adolf Hitler. Das ist der Tatwille der Bevölkerung, der alle Standesunterschiede verwischt und das Leben der Nation nach besseren Grundsätzen neu gestalten will.“ Freitag, 7. September 1934 Georg Heusinger, Führer des Bannes B 24, appellierte über die Presse an die Fürther Arbeitgeber, ihre Lehrlinge, die am Samstag vormittags in der HJ-Formation von 60.000 Hitlerjungen vor Hitler stehen würden, ab Freitag 12 Uhr ohne Lohnabzüge zu beurlauben. Die Betroffenen würden den Arbeitsausfall sicher durch vermehrte Arbeitsleistung wieder wettmachen. Eine begeisterte Fürther Menschenmenge empfing am Donnerstag kurz nach 8 Uhr morgens den ersten Sonderzug am Fürther Hauptbahnhof. Endlose Heil-Rufe durchbrausten den Fürther Hauptbahnhof. Die meisten angereisten Teilnehmer am Reichsparteitag verließen den Bahnhof über den extra gebauten Sonderbahnsteig an der Karolinenstraße. In SechserReihen marschierten die Angekommenen mit Fahnen und schmetternder Marschmusik zu ihren Standquartieren. Fürth beherbergte in diesen Tagen u.a. Württemberger,