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Für viele Berufszweige sowie bei NSDAP und ihrer Gliederungen war der Nachweis der arischen Abstammung nötig. Das Fürther Standesamt wies darauf hin, dass seit dem 22. Februar 1935 die Anfertigung eines „Ahnenpasses“ von Vorteil wäre. Dieser Ahnenpass umfasste in den Maßen 13,5 x 20,5 cm insgesamt 32 Seiten. Der Ahnenpass erleichterte den Behörden bei Bewerbungen die Arbeit und ersetzte zahlreiche einzelne Urkunden. Den Vordruck des Ahnenpasses gab es in den Buchhandlungen zu kaufen. Zum Ende des Kalendervierteljahres kam es kündigungsbedingt zu vielen Wohnungsumzügen. Da der letzte Märztag 1935 auf einen Sonntag fiel, rechnete man mit diversen Schwierigkeiten. Über die Presse appellierte man deshalb an Mieter und Vermieter, bereits im Vorfeld das Umzugsdatum exakt zu klären, um Ärger mit den Nachmietern zu vermeiden. Donnerstag, 21. März 1935 Auch Fürth stand in diesen Tagen im Zeichen des „Reichsberufswettkampfes“. OB Jakob besuchte an den einzelnen Wettkampftagen verschiedene Berufszweige, um mit seinen Ausführungen die Lehrlinge für den Wettkampf besonders zu motivieren. Im Geismannsaal führte der Sturmbann I/24 einen Ehrenabend durch. Die Anwesenheit der beiden Fürther Bürgermeister sowie zahlreicher Stadträte zeigte die enge Verbundenheit zwischen SA und der politischen Leitung Fürths. OB Jakob betonte in seiner Rede, dass die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht von der Bevölkerung wie eine Erlösung aufgenommen worden sei. Weiter sagte OB Jakob, „wenn die SA-Kameraden zum Heer eingezogen werden, sie auch beweisen sollen, dass sie durch eine Schule der Manneszucht und der Pflichterfüllung gegangen sind.“ Freitag, 22. März 1935 Die Oberrealschule Fürth feierte die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in ihrer in den Reichsfarben geschmückten Turnhalle. OStD Dr. Hauser sprach von 16 Jahren Versklavung und Demütigung. Die Einführung der Wehrpflicht habe nun dem Ausland den Atem stocken lassen, dagegen sei die deutsche Ehre wieder erwacht. Die Proklamation der Reichsregierung zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht wurde verlesen. Den Text mussten sich die Schüler stehend anhören. Der Schülerchor sang das Lied „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte.“ Mit dem Deutschland- und dem HorstWessel-Lied sowie einem dreifachen Sieg-Heil auf Deutschlands Führer und auf das wehrhafte deutsche Volk beendete der Schulleiter die Feier. Wegen Straßenbauarbeiten wurde ab 22. März die Mauerstraße von der Erlanger Straße bis zum Laubenweg gesperrt. Endpunkt der Arbeiten waren die Kassenhäuschen der SpVgg. Man rechnete mit einer Dauer der Sperrung von fünf Wochen. Damit fand der häufig geäußerte Wunsch, die Zugangsstraße zum Gelände der SpVgg in einen würdigen Zustand zu versetzen, endlich seine Erfüllung. Samstag, 23. März 1935 Jahrelang hatte das Goldschlägerhandwerk in Fürth strukturell bedingte Rückgänge zu verzeichnen. Nun berichtete die NZ von einer Erholung dieses alten Gewerbes. Das Gold-, Silber-, Aluminium- und Blattmetallgewerbe lag wieder im Aufwind. Die Auftragslage hatte sich deutlich verbessert. Bekannte Fürther Firmen waren damals Pfister, Eisenmann, Kamm, Steidtner, Steflewitz, Hofmann oder Weiß. Fast alle hatten wieder Lehrlinge für den Beruf des Goldschlägers eingestellt. Alhambra: „Zwischen Himmel und Erde“ mit Karin Hardt und Rudolf Klein-Rogge. Stadttheater Fürth: „Stein unter Steinen“, Drama von Sudermann. Montag, 25. März 1935 Am Sonntag fand die Eröffnung des Fürther Poculators statt. Im festlich geschmückten