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bis Ende April. Am Donnerstag fand im „Kulturverein“ (Logenhaus) ein Hausball statt, auf dem das Orchester des Philharmonischen Vereins Fürth spielte. Auch OB Jakob fand man unter den zahlreichen Gästen. Samstag, 16. Februar 1935 Ab 1. März 1935 wurde das Stadtgebiet Fürth vom Fürther Stadtrat in drei „Leichenschauerbezirke“ eingeteilt. In jedem der genau abgegrenzten Bezirke gab es einen von der Stadt bestimmten Arzt, der als „Leichenschauer“ bei einem Todesfall von den Hinterbliebenen geholt werden musste. Der Arzt stellte dann den Totenschein aus. Seltsamer Humor: Am Freitagabend fand im Geismannsaal ein Faschingsball statt, der sich „Emigrantenball“ nannte. Dabei traten während des Balles etwa 20 maskierte Personen auf, die im Gänsemarsch an den Tischreihen vorbeidefilierten und der Bühne zustrebten. Dort oben mimten sie dann Schieber, Finanzhaie, Wirtschaftskapitäne usw. Schließlich wurde der „böse Spuk einer Gesellschaft von Emigranten“ von einigen handfesten Saarkumpeln symbolisch von der Bühne vertrieben und der Faschingsball mit der SA-Kapelle Gerl nahm wieder seinen normalen Verlauf. Montag, 18. Februar 1935 Hochwasser und Sturm richteten am abgelaufenen Wochenende schwere Schäden im Stadtgebiet Fürths an. Bis Samstagabend lag der Pegelstand der Rednitz in Höhe der Maxbrücke 1,50 m über dem Normalwert. Im Wiesengrund war selbst der Engelhardtsteg überschwemmt. Im Stadtpark hatte ein Sturm einige Bäume entwurzelt. Auch zahlreiche Telefonmasten an der Würzburger Straße wurden umgeknickt. Weltspiegel: „Ich tanze nur für Dich“ mit Joan Crawford und Clark Gable. Lu-Li: „Regine“ mit Gretl Theimer und Wolfgang Liebeneiner. Alhambra: „Die große Zarin“ mit Marlene Dietrich und John Lodge. Stadttheater Fürth: „Polenblut“, Operette von Nedbal. Dienstag, 19. Februar 1935 Bei seinem Besuch im Fürther Stadttheater am 12. Februar hatte sich Hitler anerkennend über die Leistung der Künstler auf der Bühne geäußert. Nun ging bei der Stadt Fürth eine Überweisung Hitlers über 2000 RM zu Gunsten des Fürther Theaters ein. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel bei Schweinfurt 05 mit 0:2. Dies war erst die zweite Niederlage in der Saison 1934/35. Als schon feststehender Gaumeister blieb man natürlich trotz der Niederlage weiter auf Platz eins. Kristall-Palast: „Herz ist Trumpf“ mit Jenny Jugo und Paul Hörbiger. Zentral-Lichtspiele: „So endete eine Liebe“ mit Willy Forst und Gustav Gründgens. Mittwoch, 20. Februar 1935 Hetze gegen ehemalige jüdische Unternehmer: Auf einem Kameradschaftsabend der Belegschaft der „Süddeutschen Lebensmittelwerke“ in der Turnhalle des TV Fürth 1860 sprachen Kreisleiter Zimmermann und später auch der stellvertretende Gauleiter Holz zu den Mitgliedern der Belegschaft. Ein einstmals angeblicher „berüchtigter Betrieb“ unter der Leitung des ins Ausland geflüchteten Fürther Juden namens Bauernfreund habe sich unter deutscher Leitung erfreulich entwickelt. Im Betrieb herrsche jetzt ein anderer Geist. Ähnliches berichtete man von den Betrieben der Ardiewerke in Nürnberg und den Papierfabriken in Heroldsberg. Die NZ berichtete von „Kreiselspielen“, die auf den breiten Bürgersteigen von den Kindern jetzt wieder gepflegt wurden. Gar oft gerieten Passanten und Kinder dadurch aneinander. Donnerstag, 21. Februar 1935