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Samstag, 6. Juli 1935 In einer Bekanntmachung wurde die Fürther Bevölkerung darauf aufmerksam gemacht, dass bei vielen Grundeigentümern die irrtümliche Anschauung bestehe, dass jeder Grundbesitz, insbesondere wenn er an Straßen oder Wegen liegt, als Bauland gilt. Zur Vermeidung von Enttäuschungen und Kosten wurde nun darauf hingewiesen, dass die Errichtung von Bauten nur auf baureifen Grundstücken erfolgen kann, die in den von der Regierung gebilligten Baugebieten liegen. Reparatur war notwendig: Da seit Tagen die Zeit von Schlagwerk und Anzeige auf dem Zifferblatt am Turm der St.-Pauls-Kirche teilweise bis zu einer Viertelstunde auseinander lagen, musste an der Uhr eine Reparatur vorgenommen werden. Zentral-Lichtspiele: „Polenblut“ mit Anny Ondra. Lu-Li: „Die Nacht der großen Liebe“ mit Gustav Froehlich und Jarmila Novotna. Montag, 8. Juli 1935 Der gestrige Sonntag mutierte zum Tag der „Gartenfeste“. Fast jede Kleingartenkolonie in Fürth feierte mit Musik, Gesang und Kinderbelustigungen. Bei Einbruch der Dunkelheit veranstaltete man meist einen Fackelzug durch die betreffende Gartenkolonie. Große Käfer umschwirrten bei Einbruch der Dunkelheit gar manchen Spaziergänger in den Fürther Grünanlagen. Es handelte sich dabei nicht mehr um Maikäfer, sondern um Brotkäfer, gegen die die Jugend eine regelrechte Jagd veranstaltete. Vor einigen Tagen wurden in der Waldstraße zwischen Balbierer- und Höfener Straße eine Reihe neuer Gaslaternen angebracht. Insbesondere der starke Fahrzeugverkehr in den Nachtstunden im Bereich der Kaserne profitierte von der verbesserten Beleuchtung. Dienstag, 9. Juli 1935 In den Fürther Sportvereinen bildeten sich immer mehr „Turnerkneipen“. Eine der ältesten, die Turnerkneipe „Normannen“ im TV Fürth 1860, feierte jetzt in großem Stil ihr 25-jähriges Bestehen. Turnerische Betätigung, Vorbereitung zur Wehrhaftigkeit sowie die Pflege von Freundschaft und Geselligkeit standen für die Mitglieder im Vordergrund. Seit vergangener Woche verkehrten innerhalb des Fürther Straßenbahnnetzes neue, geräumige Anhängerwagen, die aufgrund ihrer Abweichung von der bisherigen Form das Interesse der Bevölkerung weckten. Die neuen Waggons waren für den Massentransport der Braunhemden anlässlich des kommenden Reichsparteitages gebaut worden. Mittwoch, 10. Juli 1935 Der Kinderspielpatz am Schießanger diente den Fürther Kindern schon über drei Jahrzehnte und war damit einer der ältesten Spielplätze im Stadtgebiet. Im Juli 1901 war der Spielplatz eröffnet worden. So manche Fürther „Fußballkanone“ hatte hier ihren ersten Schliff erhalten. Nahe der Wilhelmstraße in Richtung Fürther Krankenhaus erhielt ein neuer Straßenzug nach der Flurbezeichnung Nottelberg den logischen Namen „Nottelbergstraße“. Das bekannte Karpfenrestaurant „Fischhäusla“ an der Maxbrücke wurde umgebaut. Die bisherige Veranda, die von der Maxbrücke bisher auf gleicher Höhe zugänglich war, wurde zu einem zusätzlichen überdachten Gastraum aufwändig aufgestockt. Alhambra: „Der kühne Schwimmer“ mit Susi Lanner und Harald Paulsen. Zentral-Lichtspiele: „Der Vetter aus Dingsda“ mit Lien Deyers und Jacob Tiedtke. Donnerstag, 11. Juli 1935 Die sommerlich warmen Tage im Juni und Anfang Juli sorgten bei den Fürther Landwirten für eine gute Heuernte. Die Scheunen und Lager waren prall gefüllt und der würzige Heuduft umströmte die Bauernhöfe in den Vororten. Die Vereinsbosse des „Verschönerungsverein Fürth“ befassten sich gedanklich schon mit