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Die Maxbrücke an der unteren Königstraße feierte ihr 75-jähriges Jubiläum. Die markante Eisenkonstruktion wurde im November 1860 einer ersten Belastungsprobe unterzogen. Der gesamte Verkehr nach Westen wurde damals über diese wichtige Brücke abgewickelt. Die Maxbrücke wurde 1945 kurz vor Kriegsende von deutschen Soldaten gesprengt. Eine Anordnung Hitlers musste auch von der städtischen Verwaltung Fürths ausgeführt werden. Von allen im Rechnungsjahr 1935 freiwerdenden planmäßigen Beamtenstellen des unteren und einfachen Dienstes waren 10% mit geeigneten Nationalsozialisten zu besetzen, die bis zum 14. September 1930 ihren Eintritt in die Partei erklärt hatten. Freitag, 17. Mai 1935 Mit Unterstützung der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ trat der Telepath Rolf Silvero mit einem Experimentalvortrag im Geismannsaal auf. Drei Stunden lang versetzte er Personen in den Schlaf, vermittelte ihnen durch Gedankenübertragung härteste Kälte, schmerzhafte Wespenstiche oder das Gefühl des Zahnziehens. Auf der Bühne ließ er sechs Personen auf den Mond fahren, als Steuerräder dienten ihnen ganz gewöhnliche Suppenteller. Von ganz normalem Leitungswasser wurde eine Frau sturzbetrunken. Gottseidank wurden alle Akteure wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt. Die Fürther staunten jedenfalls Bauklötze. Derartige hypnotische Spielereien waren in der Nachkriegszeit noch häufig in Schaubuden auf der Fürther Kirchweih zu sehen. Alhambra: „Cleopatra“ mit Claudette Colbert und William Warren. Lu-Li: „Zigeunerbaron“ mit Gina Falckenberg und Fritz Kampers. Kristall-Palast: „Der Herr ohne Wohnung“ mit Leo Slezak und Adele Sandrock. Samstag, 18. Mai 1935 Bei der Stadt Fürth ging ein Dankschreiben Hitlers ein, in welchem er sich für die Glückwünsche der Stadt samt ihrer Einwohner anlässlich seines Geburtstages bedankte. In der Fürther Südstadt entstanden in diesen Monaten nahe der Einmündung der Sedanstraße schmucke einstöckige Häuser, die Saarburger Straße wurde asphaltiert. Des Weiteren erstellte der Bau- und Sparverein Fürth im bisherigen Gartengrundstück im Viereck Simonstraße – Kaiserstraße – Karlstraße und Herrnstraße mehrere vierstöckige Mietshäuser. Zwischen den beiden neuen Häuserreihen wurde parallel zur Simon- und Karlstraße eine neue Sackstraße (offen zur Kaiserstraße hin) angelegt. Stadttheater Fürth: „Das verwunschene Schloss“, Operette von Millöcker. Montag, 20. Mai 1935 Die Fürther Stadtverwaltung beschäftigte sich mit der Errichtung eines Heimatmuseums. Als Standort favorisierte man den Nordflügel des alten Krankenhauses an der Schwabacher Straße. Wegen des Rückgangs der Arbeitslosigkeit könnten alle bestehenden Abteilungen des dort residierenden Wohlfahrtsamtes ausnahmslos in den Südflügel verlagert werden. Für die dort noch mit untergebrachte Volksküche müsste man jedoch einen neuen Standort suchen. Dienstag, 21. Mai 1935 Minister Göring bedankte sich schriftlich bei der Stadt Fürth für die Glückwünsche zu seiner Vermählung sowie für das Geschenk in Form eines wertvollen, handgeschliffenen Spiegels. Der Fürther Ehrenbürger vergaß nicht darauf hinzuweisen, welch glückliche Tage er während seiner Kindheit in Fürth verlebt hatte. (Den Kurzaufenthalt als Schüler am Humanistischen Gymnasium erwähnte Göring nicht.) Etwas für betuchte Volksgenossen: In Fürth verkaufte das Geschäft Walk in der Schwabacher Straße 12 im Auftrag des Norddeutschen Lloyd Bremen Fahrten nach Madeira. (Bremen – Cowes – Lissabon – Tanger – Las Palmas – Funchal und zurück.) Eine Schiffsreise vom 3. bis 17. Juni (Pfingsten) mit dem Schnelldampfer Columbus kostete ab