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darauf, den Inhalt von der stachligen Schale zu befreien. Die braunen Kastanien wurden durchbohrt, auf eine Schnur zu einer Kette aufgereiht und nicht ohne Stolz um den Hals getragen. Kristall-Palast: „Lachende Augen“ mit Shirley Temple und James Dunn. Freitag, 4. Oktober 1935 Am Montag fand die Überführung der Flakabteilung Fürth in die erste schwere Abteilung des Flak-Regiments in Fürth statt. Dazu war auch Gauleiter und Frankenführer Streicher erschienen, der in Begleitung von OB Jakob und BM Dr. Kempfler der Waffenvorführung beiwohnte. Ein Teil des Personals der Flakabteilung trat in das Zivilleben über, der übrige Teil wurde anderen Abteilungen angegliedert. Alle Redner betonten, dass die Flakabteilung Fürth einen guten Ruf genieße. Am 2. Oktober trat Pfarrer Eduard Putz an der Michaelskirche seinen Dienst an. Der 28jährige Theologe hatte erst vor sechs Wochen geheiratet. Putz galt als „alter Kämpfer der NSDAP“ und Inhaber des goldenen Parteiabzeichens. Das Modehaus Fiedler veranstaltete am Donnerstag eine seiner bei den Fürther Frauen und Mädchen so beliebten Modenschauen. Der Saal im Parkhotel war bis auf den letzten Platz besetzt. Das Motto hieß: „Die Dame von morgens bis abends“. Samstag, 5. Oktober 1935 Verwaist und verlassen vom übrigen Fürther Kirchweihtrubel stand das Kasperle-Theater damals am Lilienplatz und wartete auf die kleinen Besucher. Zehn Pfennige kostete der Eintritt. Der Nürnberger Inhaber der Bude ließ das Kasperle seit 40 Jahren auf der Kärwa in Fürth auftreten. 15 Figuren konnten zum Einsatz kommen. Groß war das Gekreische der Kinder, wenn das böse Krokodil das Kasperle auffressen wollte. Wie überall in Deutschland ehrte auch die Fürther Hitlerjugend das Andenken des ehemaligen Reichspräsidenten Generalfeldmarschall Hindenburg. Vor dem Kriegerdenkmal an der Auferstehungskirche wurde ein Kranz niedergelegt. Ein Jahr war seit dem Ableben Hindenburgs vergangen. Er wäre jetzt 88 Jahre alt geworden. Lu-Li: „Die Heilige und ihr Narr“ mit Hansi Knoteck und Lola Chlud. Stadttheater Fürth: „Schach dem König“, Operette von Götze. (Erstaufführung) Montag, 7. Oktober 1935 Beim Fürther Erntedankzug regnete es bis zum frühen Nachmittag. Den ersten Teil des Zuges bildeten Organisationen der NSDAP wie SA, SS, HJ, BdM, NS-Beamtenschaft oder DAF. Der zweite Teil bestand aus Gruppenwagen der Stadt und den Fürther Vororten. Die Wagen waren meist mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen geschmückt. Hervorstechend war der Wagen des Winterhilfswerkes (Motto: „Gute Taten beglücken. Opfere zum WHW“). Die Wagenfolge unterbrachen diverse Fußgruppen wie Mäher oder Schnitterinnen. Vom Schießanger aus starteten Staffettenläufer, an denen sich etwa 300 Hitlerjungen beteiligten. Sie brachten Kirchweihgrüße des Fürther Oberbürgermeisters in das Fürther Hinterland. Der zweite Fürther Kirchweihsonntag schloss mit einem prachtvollen Feuerwerk neben dem Ausstellungsgelände am Schießanger. Dies war ein Ersatz für das wegen schlechten Wetters ausgefallenen Feuerwerks am 1. Mai. Dienstag, 8. Oktober 1935 Seit dem 17. Juli waren auf dem Gelände nahe der Kurgartenstraße Bohrarbeiten im Gange. Nach dem Aufstellen eines Bohrturmes hatte man in eine Tiefe von 120 Metern gebohrt. Im oberen Bereich verwendete man einen Bohrmeißel von 100 cm Durchmesser, im unteren Teil genügten 80 cm Durchmesser. Man stieß auf Mineralwasser, das mit 7000 Litern pro Stunde aus dem Bohrloch sprudelte. Die Temperatur des Wassers betrug 14 Grad. Als Hauptbestandteile des Wassers konnten Chloride, Sulfate und Hydrokarbonate ermittelt