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und Gesangsbeiträgen von Kräften des Fürther Stadttheaters. Nachmittags gab es Kinderbelustigungen, nach Einbruch der Dunkelheit die obligatorische Fackelpolonaise. Dienstag, 6. August 1935 Rund 1000 junge Mädchen vom BdM des Bannes 24 feierten in Fürth ihr Sportfest. Am Samstag trainierten sie tagsüber auf dem Lohnert-Spielplatz für die Wettkämpfe am Sonntag, um nach dem Training am Samstagabend zur Alten Veste zu marschieren, wo unter Fackelschein eine Abendfeier stattfand. Nach Reden und Liedern zog man durch den Wald wieder zurück zu den Quartieren in der Südstadt. Am Sonntag fanden dann die eigentlichen Wettkämpfe statt. Stundenlang hatten die erwachsenen Besucher Gelegenheit, den Mädchen bei Bodenturnen, Mannschaftskämpfen, Wettzeltbau, Singwettstreit und Volkstänzen zuzusehen. Fürths OB Jakob kürte die Sieger. Zu gewinnen gab es z.B. Fahrtentöpfe, Liederbücher oder Hand- und Medizinbälle. Mittwoch, 7. August 1935 Fürth wurde etwas großstädtischer! An der Hauptstelle des Sparkassengebäudes Ecke Blumen- und Hirschenstraße wurde eine abends beleuchtete Uhr mit der Aufschrift „Stadtsparkasse“ angebracht. Am Montagabend sprach Pfarrer und Pg Münchmeyer im überfüllten Fürther Geismannsaal zu den Parteigenossen. Für ihn gab es drei Feinde, gegen die er wetterte: Das Weltjudentum, den politischen Katholizismus und die Reaktion. (Mit letztem Begriff war die Organisation „Stahlhelm“ gemeint, die nach der Machtübernahme Hitlers nach Ansicht des Redners „kompanieweise“ Kommunisten in ihren Reihen aufgenommen hatte). Gott sei zu danken, dass Deutschland einen Führer wie Hitler erhalten habe. Kristall-Palast: „Der Fall Brenken“ mit Jessie Vibrog und Veit Harlan. Weltspiegel: „Licht im Dunkel“ mit Cary Grant und dem deutschen Schäferhund „Blitz“. Donnerstag, 8. August 1935 Die NZ stellte in einem Artikel über die städtischen Fürther Flussbäder heraus, wie ungezwungen es nun beim Baden zwischen den Geschlechtern hergehe. Gab es einst nur am Meer die Möglichkeit, gemeinsam zu baden, so habe erst der Nationalsozialismus das gemeinsame Familienbad ermöglicht. Der Bann im einstmals prüden Deutschland war angeblich gebrochen. Es ging jetzt natürlicher und auch sportlicher zu. Die Gaststätte „Altes Forsthaus“ in der Cadolzburger Straße 75 in Fürth war nie ein Forsthaus gewesen. Es wurde gemäß NZ im Volksmund so genannt, weil schon 1822 der Waldaufseher Rupprecht für Jahrzehnte in dem Hause wohnte. Die Gastwirtschaft selbst wurde 1899 eröffnet und führte aus diesem Grund die Aufschrift „Zum alten Forsthaus“. Die drei städtischen Fürther Volksbäder wurden im Monat Juli 1935 von 5759 Personen benutzt. Die Aufteilung: 4026 Brausebäder für Männer, 225 Brausebäder für Frauen, 372 Wannenbäder für Männer, 1136 Wannenbäder für Frauen. Freitag, 9. August 1935 Im Fürther Stadtgebiet wurden mehrere Schilder als „Halt-Stellen“ mit dem Text „Bist Du schon Mitglied der NSV?“ aufgestellt. Passanten sollten hier auf eine mögliche Mitgliedschaft bei der „NS-Volkswohlfahrt“ angesprochen werden. Anzeige in der NZ: „Was schmeckt köstlich, was macht stark? Und ist billig: Speisequark!“ (Nahrhaft wie Rindfleisch und doch nur 20 Pfennige das Pfund). Neben den etablierten Fürther Sportvereinen existierte damals als eine Art FirmenSportverein der „Reichsbahn-Sportverein-Fürth“. Das Sportgelände lag auf Fürther Gebiet näher an Nürnberg als am Stadtgebiet Fürth. Erst 1928 gegründet hatte der Verein 1935 über 600 Mitglieder, die in uneigennütziger Weise ein schmuckes Sportgelände mit Vereinsheim schufen. In 15 Abteilungen konnte man Sport treiben.