„Petermann schließt Frieden“, ein Drama aus den Schützengräben des Weltkrieges.
Die SpVgg kam bei ihrem Auswärtsspiel beim FC München zu einem 2:1-Sieg. Beide Tore
für Fürth erzielte Becher. Damit belegte die SpVgg erstmals Platz eins der Gauliga Bayern.
Dienstag, 17. Dezember 1935
Rechtzeitig vor Weihnachten wurde im Fürther Volksbildungsheim die Verkaufsausstellung
„Kunst und Kunstgewerbe“ gezeigt. Wie auf anderen Gebieten auch hatte der
Nationalsozialismus die Neugestaltung der Kunst in Angriff genommen. Kunst musste Blut
und Rasse haben und sich von Schund und Kitsch abheben. So mancher Fürther habe noch
ein kitschiges Ölgemälde in der Wohnung hängen, obwohl man für das gleiche Geld doch
schon wirkliche Kunst haben könne, so die NZ. Die Ausstellung zeigte ausschließlich
Arbeiten fränkischer Künstler mit fränkischen Motiven.
Der neue Fürther Naturpfad wurde offiziell eingeweiht. Für die Stadt Fürth nahm BM Dr.
Kempfler vom Vertreter des Fränkischen Albvereins den neuen Weg in die Obhut der Stadt.
Die Beschilderung trug das grüne Kleeblatt im weißen Feld. Eine beträchtliche Anzahl
Fürther Bürger machte sich auf den Weg zu einer ersten Durchwanderung.
Mittwoch, 18. Dezember 1935
Der Leiter des Fürther Geschichtsvereins „Alt-Fürth – Verein für Heimatforschung“, Dr. Adolf
Schwammberger, wurde von OB Jakob als städtischer Archivar ab 1. April 1936 vorgesehen.
Dr. Schwammberger sollte zukünftig das Heimatmuseum und die Stadtbibliothek
hauptamtlich betreuen.
Die Fürther SA traf sich zu ihrer Weihnachtsfeier am vergangenen Samstag im Saal des
Parkhotels. Spendenbereite SA-Männer hatten nicht eher geruht, als bis sie den immer noch
arbeitslosen SA-Mitgliedern eine Weihnachtsfreude bereiten konnten. Hitler wurde ein „SiegHeil“ dargebracht, dann klangen Deutschlands Nationalhymnen feierlich durch den Saal. Es
folgten verschiedene Wort- und Gesangsbeiträge, ehe eine Verlosung Geschenke unter die
Anwesenden brachte. Originalton in der NZ: „Und so war eben dieser Abend eine einzige
Kette schönster Erlebnisse in weihnachtlich-festlicher wie auch in volksgemeinschaftlicher
und kameradschaftlicher Hinsicht“.
Donnerstag, 19. Dezember 1935
Der Fürther Müllablagerungsplatz am Kavierlein war frei von Ungeziefer. Verantwortlich dafür
war der Mischlingshund Felix. Er machte unablässig Jagd auf Ratten, Mäuse Raben und
Katzen. Felix galt als der größte Rattenfänger Deutschlands. Er hatte bisher schon mehr als
600 Ratten das Genick durchgebissen, darunter auch große Bisamratten.
Um dem Mangel nach preiswerten Kleinwohnungen abzuhelfen, nahm die
Siedlungsgenossenschaft Kriegerheimstätte Anfang November die Erstellung von drei
Sechs-Familien-Wohnhäusern in der Wiesenstraße mit einem Kostenaufwand von 100.000
RM in Angriff. Nun konnte schon Richtfest gefeiert werden.
Anzeige in der NZ: „Klanggüte ohnegleichen: Saba-Radio. Saba 333 WL der HochleistungsZweikreis-Dreiröhren-Empfänger, lautschön und trennscharf, 225,50 RM“.
Freitag, 20. Dezember 1935
Der „Große Fürther Karnevalsverein“ legte in verschiedenen Sitzungen schon jetzt die
Termine des kommenden Faschings 1936 fest. Als erste Veranstaltung wollte man im
Kulturverein an der Dambacher Straße einen pompösen Silvesterball ausrichten. Die
Dekoration dazu sollte selbst verwöhntesten Ansprüchen gerecht werden.
Zwei Tage lang weilten Lehrer aus 25 Schulorten des Bezirksamtes Fürth in der Fürther
Otto-Schule, um sich im Gebrauch eines Schmalfilmgerätes gründlich schulen zu lassen.
Motto: „Jeder Schule ihr eigenes Filmgerät!“ Außer einigen Schulen in Fürth verfügten nur
die Schulen in Vach, Langenzenn und Zirndorf über einen Schmalfilmprojektor. Bisher
Seite:Kuntermann 1935.pdf/73
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