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Ferientag) und endeten am 7. Januar 1936 (letzter Ferientag). In Nürnberg/Fürth begann der Unterricht schon am 3. Januar wieder, da die Sommerferien wegen der Nürnberger Reichsparteitage verlängert waren. Die NZ berichtete vom Bau zahlreicher Einfamilienhäuser im Westen Fürths, die allmählich den Charakter der Orte Unter- und Oberfürberg am Rand des Stadtwaldes veränderten. Donnerstag, 28. November 1935 Die Bayerische Milchversorgung nahe der Schranke an der Ottostraße (heute steht dort ein Gebäude der Berufsschule III), an der die Stadt Fürth die Beteiligungsmehrheit hatte, war für die einwandfreie Auslieferung der Milch an den Handel verantwortlich. Ein Chemiker nahm von jeder von den Bauern angelieferten Milch eine Laborprobe. Anschließend wurde die Milch auf Bakterienbefall untersucht. Nur unbeanstandete Milch wurde an den Handel ausgeliefert. Statistisch trank damals jeder Fürther 101 Liter Milch im Jahr. Täglich wurden in der Fürther Milchversorgung 21.000 Liter Milch umgesetzt. Für diese Menge mussten sich täglich rund 3000 Kühe anstrengen. Die Milch kam aus der näheren und weiteren Umgebung Fürths und wurde von den Bauern an Milchsammelstellen abgeliefert, die zweimal pro Tag die Milch nach Fürth transportierten. Nur so konnte die Frische garantiert werden. Freitag, 29. November 1935 Die Fürther Straßen wurden 1935 nachts von 1663 Lampen beleuchtet. Darunter befanden sich 200 große elektrische Lampen (frühere Bogenlampen), 453 kleinere elektrische Lampen und 1010 Gaslampen. Die Länge der Fürther Straßen, die beleuchtet wurden, betrug 95 km. Davon wurden wiederum 35 km mit elektrischem und 60 km mit Gaslicht beleuchtet. Der Aufwand für die Straßenbeleuchtung der Stadt betrug 410.000 Kubikmeter Gas (rund 6% der gesamten abgegebenen Gasmenge) und 225.000 Kilowattstunden Strom (rund 3% des gesamten Fürther Strombedarfs). Alhambra: „Der Zigeunerbaron“ mit Gina Falkenberg und Fritz Kampers. Kristall-Palast: „Ich liebe alle Frauen“ mit Jan Kiepura und Adele Sandrock. Stadttheater Fürth: „Hänsel und Gretel“, Oper von Humperdinck. Samstag, 30. November 1935 Eine 38-jährige ledige jüdische Ärztin, die in Fürth praktizierte, wurde vom Schwurgericht Nürnberg-Fürth zu sechs Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt, weil sie sich von 1932-34 in sieben Fällen bei wirklicher Schwangerschaft und in sechs Fällen bei vermuteter Schwangerschaft der Abtreibung gegen Honorierung schuldig gemacht hatte. Durch ihr „straffälliges und dreistes Handeln hatte sie die Interessen des nationalsozialistischen Staates auf das Schwerste verletzt“. Schutz der Gesundheit vor Einheitskleidung! Da es Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Winterdienstuniformen infolge zahlungsschwacher Elternhäuser gab, ordnete der Oberbannführer an, dass der Dienst des Jungvolkes vom 1. November bis 31. März 1936 mit bekleideten Knien durchzuführen ist. Wer jedoch keine Winteruniform hatte, durfte den Dienst ausnahmsweise auch in Zivilkleidung ausführen. Stadttheater Fürth: „Das tapfere Schneiderlein“, Märchen Gebr. Grimm (Nachmittag). Montag, 2. Dezember 1935 Im überfüllten, festlich geschmückten Geismannsaal sprach am Donnerstag der Fürther Ehrenbürger und Gauleiter von Danzig, Staatsrat Albert Forster, zu den Zielen des Nationalsozialismus. (Forster kam mit dem Flugzeug Hitlers). Seine Rede wurde immer wieder von stürmischem Beifall unterbrochen. Er sagte im Hinblick auf vermeintliche politische Gegner u.a.: „Entweder wir siegen und die anderen verschwinden, oder wir siegen nicht, und Deutschland geht zu Grunde“. Die dreistündige Galaschau endete mit nicht enden wollendem Beifall, dem Deutschlandlied sowie einem dreifachen Sieg-Heil.