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nächsten Tagen natürlich nicht fehlen. Nach drei Übernachtungen in Privatquartieren kehrte man per Sonderzug wieder nach Fürth zurück. Wie das Lehrpersonal bestätigte, zeigten sich die Fürther Schüler in der Fremde von ihrer besten Seite. Auch die Sanitäter hatten keine Arbeit. Kristall-Palast: „Anna Karenina“ mit Greta Garbo und Fredric March. Lu-Li: „Das Geheimnis von Zermatt“ mit Luis Trenker und Renate Müller. Alhambra: „Die selige Exzellenz“ mit Hilde Hildebrand und Wolfgang Liebeneiner. Mittwoch, 1. April 1936 Sämtliche Frankengaue mit ihren Bezirken, Städten und Gemeinden standen unerschütterlich zu Hitler. Mittelfranken (99,42% für die Hitlerliste), Oberfranken (99,56%) und Unterfranken (99,37%) waren bei der Reichstagswahl führend in ganz Deutschland. Unter den Städten ragte Dinkelsbühl heraus: Nur ein einziger Bürger wagte es, gegen Hitler zu stimmen. Die „Intra“ veranstaltete zu den Ostertagen eine viertägige Busfahrt „zu den Schlachtfeldern von Verdun“. Essen und Unterkunft auf französischem Boden mussten von den Teilnehmern vor Ort selbst bezahlt werden. Preis für die Fahrt 52 RM. Der Aprilscherz der NZ bestand in der Ankündigung, dass im Zugverkehr auf der Strecke Fürth-ZirndorfCadolzburg demnächst „Speisewagen“ zum Einsatz kämen. Diese sollten nur an Sonntagen den Fahrgästen Bier, Fruchtsäfte, Kirschenmännchen, Apfelstrudel und Obstkompotts anbieten. Probefahrt heute um 14.11 Uhr ab Hauptbahnhof Fürth. Weltspiegel: „Mädchenjahre einer Königin“ mit Jenny Jugo und Paul Henckels. Donnerstag, 2. April 1936 Der Fürther „Poculator“ erfreute sich so großer Beliebtheit, dass er bis Sonntag, 5. April verlängert wurde. Erstmals kam es auch zu einer zweistündigen Radioübertragung aus dem Geismannsaal. Städtisches Mädchenlyzeum und die angeschlossene Handelsschule hielten eine gemeinsame Abschlussfeier zum Schuljahresende für die ausscheidenden Schüler und Schülerinnen ab. Dabei wurde betont, dass 85% der Schülerinnen dem BdM angehörten und die Klassen 4, 5 und 6 „geschlossen in der Gefolgschaft des Führers“ standen. Bei der Abschlussfeier der Oberrealschule sprach OStD Dr. Hauser von einem „harmonischen Dreiklang aus Elternhaus, Schule und Hitlerjugend“. Waren im Vorjahr erst 54% der Schüler Angehörige der HJ, so waren es aktuell 97,2% aller Schüler. Freitag, 3. April 1936 Im Volksbildungsheim (heute Comödie) fand die Schulschlussfeier aller Fürther Volksschulen statt. Der festliche Teil bestand aus Gedichten und musikalischen Beiträgen. Danach sprach Bezirksschulrat Brunner zu den Entlassschülern. Er sprach von einer „großen Zukunft dieser Jugend, die nur durch Kampf, Arbeit und äußerste Pflichterfüllung gemeistert werden könne.“ Mit Heilrufen auf den Führer, dem Gesang von Deutschland- und Horst-Wessel-Lied fand die Abschlussfeier ihr Ende. Obwohl es auch in Fürth 1935/36 zu einer regen Bautätigkeit kam, klagte die Vorstandschaft des „Sparund Bauvereins“ über zu wenig Grundstücke für den Wohnbau. Nach dem Erbhofgesetz waren landwirtschaftliche Grundstücke für den Wohnungsbau nicht mehr zu erhalten. Die übrigen Grundstücke in Fürth würden überwiegend für Randsiedlungen beansprucht werden (z.B. Hard, Eigenes Heim), die auf bestimmte soziale Verhältnisse abgestimmt waren (z.B. für Kinderreiche) und deshalb für den allgemeinen Wohnbau nicht zur Verfügung standen. Samstag, 4. April 1936 Der Tierschutzverein Fürth musste das von ihm unterhaltene Katzenasyl in der Schützengasse mit Wirkung vom 1. April schließen. Die finanziellen Mittel zum Betrieb waren aufgebraucht. Über ein Jahrzehnt hatte sich eine ältere Fürther Bürgerin liebevoll um etwa zwei Dutzend Katzen gekümmert. In Fürth hieß sie nur „die Katzenbärbel“. Man erinnerte in der NZ an das 30-jährige Bestehen des Pestalozzi-Schulhauses nahe der Poppenreuther Straße. Am 1. September 1906 wurde das erste Schuljahr mit der Einweihung begonnen. Die Planung oblag damals dem weithin bekannten Fürther Stadtbaurat Otto Holzer. Die „Pesta“ galt damals als das schönste Schulgebäude in Fürth. Aus Geldmangel hatte man nur eine Hälfte gebaut, die andere Hälfte wollte man in einigen Jahren anbauen. Benannt war die Schule nach dem bekannten Schweizer Pädagogen Heinrich Pestalozzi. 20