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sich ein Vorbeimarsch aller ausscheidenden Arbeitsdienstmänner (Kennzeichen: Spaten über der Schulter) an dem Führer des Arbeitsgaues Franken anschloss. Dieser stand in einem offenen Wagen in Höhe der Feuerwehr. Ein Standkonzert in der Hindenburganlage beendete den offiziellen Teil des Abschiedstreffens. Lu-Li: „Viktoria“ mit Luise Ulrich und Mathias Wieman. Donnerstag, 26. März 1936 Das Fürther Wahlamt in der Blumenstraße war für 54.000 Fürther Wähler zuständig. Für die Wahlbenachrichtigungskarten mussten alle Karteikarten der nichtarischen Personen ausgesondert werden, denn diese Bevölkerungsgruppe war nicht wahlberechtigt. Das Fürther Stadtgebiet war in 74 Stimmbezirke eingeteilt. Auch die Fürther Geschäftswelt beteiligte sich an der Wahlwerbung für Hitler. So stand im Schaufenster des Textilhauses „Hofmann & Wagner“ zwischen den Schaufensterpuppen ein lebensgroßes Bild von Hitler mit der Aufschrift: „Das Ja dem Führer!“ Freitag, 27. März 1936 In geschlossenen Reihen marschierte die uniformierte SA durch die Straßen der abendlichen Fürther Altstadt sowie in Fürth-Nord. In Sprechchören warb man um die Stimme für Hitler bei der Wahl. Viele Zuschauer standen mit Fackeln an den Gehsteigen. Kommentar in der NZ zum Einsatz der SA: „... damit Fürth am Tag der Wahl hervorgehe als restloses Bollwerk des Führerbekenntnisses!“ Der Winter war vorbei und überall in Fürth ragten Baugerüste in die Höhe. Der Wohnbau wurde insbesondere im Gebiet der Hard nahe dem Bismarckturm, am Espan, im Eigenen Heim, an der Kaiserund Daniel-Leyh-Straße sowie an der Saarburger Straße vorangetrieben. Bauträger waren u.a. die Baugenossenschaften „Eigenes Heim“, „Volkswohl“, „Gagfah“ und „Spar- und Bauverein“. An einer der Baustellen hing ein Transparent mit dem Text „Was wir hier bauen, verdanken wir dem Führer Adolf Hitler!“ Samstag, 28. März 1936 Nach Angaben der NZ ballten sich rund um den Dreikönigsplatz und in die angrenzenden Straßen etwa 40.000 Fürther, um Julius Streicher vor der Wahl zu hören. Am Ende seiner Wahlrede kannte der Jubel der Fürther keine Grenzen. Ketten von SS-Männern konnten die begeisterten Massen kaum zurückhalten. Es war die größte Kundgebung, die Fürth bis dahin erlebt hatte. Im Fürther „Evangelischen Gemeindeblatt“ machte Kirchenrat Paul Fronmüller Werbung für das Regime Hitler. Er forderte seine Kirchengemeinde auf, „mit einem freudigen Ja“ für Hitler zu stimmen. Fronmüller beendete seinen Aufruf mit den Worten: „Wir können unserem Führer keinen höheren, besseren Dienst tun, als wenn wir für die Vertrauenskundgebung des 29. März mit ihm und für ihn den Allmächtigen bitten: Herr, hilf! Herr, lass wohl gelingen.“ Stadttheater Fürth: „Gyges und sein Ring“, Tragödie von Hebbel. Montag, 30. März 1936 Am Samstag um 10 Uhr hatten die Oberrealschule, das Mädchenlyzeum einschließlich der Handelsschule sowie das Humanistische Gymnasium Appelle zur Reichstagswahl in ihren Schulhöfen abgehalten. Alle drei Feiern endeten mit dem Deutschland- und Horst-Wessel-Lied sowie einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer. Wie schon in den Vorwintern hatte die „Brauerei Humbser“ auch in diesem Winter in ihrer Kantine im Betriebsgebäude an der Schwabacher Straße die Speisung bedürftiger Volksgenossen durchgeführt. Sie fand ab November wöchentlich an den drei Tagen Dienstag, Freitag und Sonntag jeweils mittags statt. Die Gesamtzahl der verabreichten Mittagessen lag über 10.000. Vier Köchinnen standen ehrenamtlich in der Küche. Die Schlussspeisung fand am 27. März statt. Dienstag, 31. März 1936 1300 Fürther Schüler fuhren mit ihren Lehrern in einem Sonderzug an den Rhein. Während der lange schon geplanten Schülerfahrt betreute jeder Lehrer 25 Schüler. Endstation war der Bahnhof in Rüdesheim. Am Niederwald-Denkmal kam es zu einer Feierstunde mit eingeübten Liedern und Sprechchören. Schifffahrten auf dem Rhein und zahlreiche Besichtigungen (Burgen!) durften in den 19