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Volksbildungsheim (Berolzheimerianum) um drei Tage bis einschließlich Mittwoch verlängert werden. Der Eintritt war kostenlos, die Öffnungszeit von 14 bis 17 Uhr. Endlich konnte man in Fürth wieder rodeln. Die dichten Schneefälle der letzten Tage sorgten für fabelhaften Pulverschnee, der sich vorzüglich zum Schlittenfahren am Strengspark oder auf der Rodelbahn im Fürther Stadtwald eignete. Allerdings kam jetzt die Kälte dazu. In der Nacht zum Montag verzeichnete man minus 18 Grad. Zur Trauerfeier für den in seiner Wohnung erschossenen Schweizer Landesgruppenleiter Wilhelm Gustloff spielte in Davos der Fürther Studienrat Heinrich Kohl an der Orgel, ein Sohn des bekannten Organisten Kohl, der viele Jahre in der Fürther Michaelskirche gewirkt hatte. Sohn Heinrich Kohl unterrichtete später hauptamtlich am heutigen Hardenberg-Gymnasium neuere Sprachen. Mittwoch, 12. Februar 1936 Der Geistliche Rat Knapp feierte seinen 60. Geburtstag. Er war Stadtpfarrer in der katholischen Kirche „Unsere Liebe Frau“. Über zwanzig Jahre lang wirkte er schon in Fürth. In den Anfangsjahren war er in beiden Fürther katholischen Kirchen tätig. Eine neue Orgel, der Erwerb eines neuen Pfarrhauses, der Einsatz der Niederbronner Schwestern mit eigener Krankenstation und Kindergarten sowie der Bau der „Herz-Jesu-Kirche“ in Mannhof gingen auf Knapps Initiativen zurück. Der Priester von „Unsere Liebe Frau“ war in dieser Gemeinde für 11.000 Seelen zuständig. Im fiktiven „Hotel zum blauen Nil“ im Kulturverein fand ein Faschings-Hausball statt. Trotz des „Wüstenklimas“ erfreuten sich die Gäste dank zahlreicher „Oasen“ bester Gesundheit und guter Stimmung. Draußen herrschten nachts Temperaturen um minus 16 Grad. Zentral-Lichtspiele: „Ich war Jack Mortimer“ mit Sybille Schmitz und Adolf Wohlbrück. Donnerstag, 13. Februar 1936 Am Mittwoch trafen sich die Bürgermeister des Bezirks Fürth in der Gaststätte „Drei Könige“ zu einer Tagung. Die Leitung hatte der Fürther BM Dr. Kempfler. Hauptanliegen des Treffens war die Darstellung nationalsozialistischer Gemeindepolitik mit Hilfe der neuen deutschen Gemeindeordnung. Stolz zählte man sich als Franken zu den Aufgeklärtesten in der Juden- und Rassenfrage. Einmütig wurde am Ende beschlossen, an Gauleiter und Frankenführer Streicher folgendes Telegramm zu senden: „Die Bürgermeister des Kreises Fürth senden in Treue herzliche Geburtstagsgrüße.“ Lu-Li: „Liebeslied“ mit Alessandro Ziliani und Carola Höhn. Kristall-Palast: „Wenn ein Mädel Hochzeit macht“ mit Lucie Englisch und Fritz Servos. Freitag, 14. Februar 1936 Als Gauleiter und Frankenführer Julius Streicher am Mittwochmorgen in Nürnberg ins Hitlerhaus kam, hatte sich bereits eine große Zahl von Gratulanten eingefunden, um ihm zum 51. Geburtstag zu gratulieren. Im Vorfeld hatte Streicher zwar gebeten, von Ehrungen oder Feiern jeder Art abzusehen, doch Männer und Frauen aus dem Volk ließen sich nicht davon abhalten. Unter den angereisten persönlichen Gratulanten befand sich auch der Fürther Schauspieler Fritz Bernet. In Anbetracht der Erfahrungen mit schlechtem Wetter verzichtete man im Vorfeld der Proklamation eines neuen Fürther „Prinz Carneval“ auf eine Krönung im Freien. Das Zeremoniell sollte deshalb am 16. Februar um 21.21 Uhr im Fürther Geismannsaal stattfinden. Über eine Anzeige in der NZ rief man das Fürther Narrenvolk auf, sich „ins Schalkskostüm“ zu stürzen und zum genannten Termin im Geismannsaal zu erscheinen. Im Saal des Kulturvereins fand am Mittwochabend eine Gedenkfeier für den in der Schweiz ermordeten Wilhelm Gustloff statt. Merkmale: Trommelwirbel, Fanfarenstöße, Sprechchöre, Händels „Largo“ von der Beckerschen Kreiskapelle und eine Ansprache des Ortsgruppenleiters zum Tod des Helden. In den Straßen Fürths wurden, wie überall in Deutschland, am „Tag der Olympiabriefmarke“, Postkarten und Sonderbriefmarken an die Passanten verkauft. Samstag, 15. Februar 1936 Am Mittwoch hielt man bei der SpVgg die Jahreshauptversammlung ab. Dabei wurde Lehrer Pfeiffer wieder zum Vereinsführer berufen. Die erste Mannschaft hatte es im Spielbetrieb der spielstärksten Gauliga Deutschlands in der abgelaufenen Saison zum ersten Platz gebracht, war aber in den Ausscheidungsspielen sowie im Pokalwettbewerb vom Pech verfolgt und ausgeschieden. Besonders hervorgehoben wurde die Leistung von Trainer Loni Seiderer. Die Schuldenlast konnte die SpVgg im 11