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Samstag, 1. Februar 1936 Am Donnerstag um 11 Uhr hatten sich im Fürther Rathaussaal Beamte und Angestellte versammelt, um sich zur Geburtsstunde des Dritten Reiches eine Rede des OB Jakob anzuhören. Schwerpunkte der Ausführungen waren die völkische Erneuerung sowie die Brechung der jüdischen Weltherrschaft. Mit einem dreifachen Sieg-Heil endete die Feier. Aus dem Fürther Rathaus drang die Meldung, dass sich 1935 die Kassenverhältnisse der Stadt in Folge einer straffen und sparsamen Ausgabenpolitik im Vergleich zu 1934 wesentlich verbessert hätten. Während der Steuerertrag der Stadt gestiegen war, sanken die Schulden durch Darlehensrückzahlungen. Die Zahl der bei der Stadt Fürth angestellten und verbeamteten Personen betrug – ohne das Stadttheater – 555 (1934: 539). Dazu kamen noch 70 städtische Lehrer und 617 Arbeiter. 1935 hielt die Fürther Schulzahnklinik 102 Sprechstunden ab, in denen 1858 schulpflichtige und 92 vorschulpflichtige Kinder behandelt wurden. Weltspiegel: „Berge in Flammen“ mit Luis Trenker. Montag, 3. Februar 1936 Das Fürther Wasserwerk meldete für 1935 folgende Zahlen: Jährlich wurden über drei Millionen Kubikmeter Wasser ins Stadtgebiet gepumpt. Jeder Fürther verbrauchte so täglich 33,53 Kubikmeter oder 92 Liter. 6% des Brauchwassers wurden für öffentliche Zwecke verwendet. Im Durchschnitt gab das Fürther Wasserwerk 8500 Kubikmeter täglich ab. Es ging das Gerücht um, dass Fürth das beste Wasser von Deutschland hätte. Es eignete sich zumindest sehr gut zum Waschen, da es sehr weich war. Tägliche Wasserproben und Analysen im Labor hielten die Qualität konstant hoch. Bei ihrem Heimspiel im Ronhof besiegte die SpVgg den FC Bayreuth mit 6:0. Tore für Fürth durch Frank (2), Becher (3) und Wolf. Damit belegte man punktgleich mit dem 1. FC Nürnberg Rang zwei der Tabelle. Lu-Li. „Krach im Hinterhaus“ mit Rotraut Richter und Eduard von Winterstein. Alhambra: „Nacht der Verwandlung“ mit Gustav Fröhlich und Heinrich George. Dienstag, 4. Februar 1936 Zum Jahrestag der Machtübernahme (30. Januar 1933) gab es eine Sonderaktion für in Not geratene Fürther Bürger. An der Ausgabestelle des WHW in der Katharinenstraße wurden zusätzliche Lebensmittel, kleinere Finanzhilfen sowie Gutscheine für Kohlen und Brennholz abgegeben. Zum Auftakt der Straßensammlung für das WHW eröffnete man im Volksbildungsheim (Berolzheimerianum) unter reger Anteilnahme der Fürther Bevölkerung eine Ausstellung zum Winterhilfswerk. Überwiegend in den Weihnachtsferien hatten Schulkinder etwa 400 Beiträge zum Thema „Winterhilfswerk“ geschaffen. Dabei wurde gemalt, gezeichnet, gebastelt und gedichtet, so z.B.: „Sonntag zieht mit Dampf der Eintopf in den Kampf.“ Die Um- und Anbauarbeiten am Fürther Schullandheim in Cadolzburg waren nun beendet. Das Heim konnte nun von einer Fürther Volksschulklasse belegt werden. Das Schullandheim war 1934 vom „Verein für Ferien- und Waldkolonie Fürth“ auf die Stadt Fürth übergegangen. Mittwoch, 5. Februar 1936 Der Fasching sollte in der Stadt Fürth eine traditionelle Bedeutung erhalten. So zumindest ordneten die Stadtoberen es an. Verantwortlich für die amtlich angesetzte Fröhlichkeit war die „Große Fürther Carnevals-Gesellschaft“. Auch 1936 sollte es deshalb zu einer Krönung eines neuen „Prinzen Carneval“ am 16. Februar kommen, des Weiteren zu zwei Faschingszügen (Faschingssonntag sowie durch die Schuljugend am Faschingsdienstag). Rund 160.000 RM zahlten die Fürther jährlich an Kanalbenützungsgebühren. Dafür stand 1936 ein Kanalnetz von 72,9 km Länge zur Verfügung. Der Hauptkanal lief unter König- und Nürnberger Straße. Am Samstagabend ging im Rahmen des Bühnenballs im Parkhotel der „Panzerkreuzer Fürth“ auf große Fahrt. Zum Tanz spielte das Theaterorchester als Bordkapelle auf. Trotz des riesigen Dekorationsaufwandes waren nur wenige Besucher maskiert. Zentral-Lichtspiele: „Einer zuviel an Bord“ mit Lida Baarova und Willy Birgel. Kristall-Palast: „Rote Reiter“ mit Camilla Horn und Iwan Petrovich. 9