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Jetzt war in Fürth die Zeit der Gartenfeste. Am vergangenen Wochenende feierten die Kleingartenkolonien „Eigenes Heim“ (Friedrich-Ebert-Straße), „Waldlust“ (Erlanger Straße), und „Betriebsamtsgärten“ (Leyher Straße). Bei allen gleich: Mit Lampions und Girlanden geschmückte Gartenwege, Bier vom Fass und am Nachmittag Kinderbelustigungen wie Wurstschnappen, Eierlaufen und Sackhüpfen. Am Abend ein Fackelzug durch die Anlage. Von den im gesamten Arbeitsamtsbezirk gemeldeten 17.162 Arbeitslosen entfielen 2.921 auf den Bereich Fürth-Stadt. Besonders in den Bereichen Metall und Baugewerbe waren starke Rückgänge der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Dienstag, 21. Juli 1936 Die NZ berichtete von „schwimmenden Sommergrüßen“ auf der Rednitz. Dabei handelte es sich um Hunderte weißer Blüten, die einer Hahnenfußart (Ranunkelart) zuzurechnen waren. So war das Flussbad mit diesen Blüten regelrecht eingerahmt, stärkere Vorkommen schwammen jedoch auch in den Bereichen Schlachthof und Käppnersteg. Am Wochenende führte auf dem Waldsportplatz des TV Fürth 1860 die 2. Kompanie der PanzerAbwehrabteilung ihr erstes Kompanie-Sportfest durch. Schwimmen, Schießen und Orientierungsfahren hatte man schon Tage vorher an anderen Örtlichkeiten durchgeführt. In Dambach kam es u.a. zu Massen-Freiübungen mit dem Medizinball sowie einem Hindernislauf in Uniform mit leichtem Maschinengewehr, wobei man sich durch Autoreifen zwängen, über einen Holzstoß klettern und unter einen Kraftwagen durchkriechen musste. Kommandeure, Offiziere und ihre Angehörigen sahen sich das Spektakel lieber bequem von der Tribüne aus an. Mittwoch, 22. Juli 1936 An einem Fahnenmast in der Berliner Straße „Unter den Linden“ direkt vor dem Hotel Adlon nahe dem Brandenburger Tor wurde für die Zeit der Zeit der Olympischen Sommerspiele ein Gemälde in Form einer Scheibe angebracht, das eine Fürther Ansicht zeigte. Unter dem Namen „Fürth“ sah man die gemalte Durchsicht vom Helmplatz mit der Gaststätte „Tannenbaum“ bis zum Fürther Rathausturm. Wie das Theaterbüro in der Zeit der Theaterferien mitteilte, hatten sich bisher fast 2000 Platzmieter für ein Abonnement der kommenden Saison beim selbständigen Fürther Stadttheater verbindlich angemeldet. Das große Ansteuerungslicht des Nürnberger Flughafens sorgte besonders für die Bewohner der höher gelegenen Schwand und der Hardhöhe für ein nächtliches Lichtspiel. Der kreisende Scheinwerfer drang bis in die höchsten Wolkenschichten und erhellte für den Bruchteil einer Sekunde stets die gesamte umgebende Landschaft. Donnerstag, 23. Juli 1936 Die NZ widmete einen Artikel der Geschichte des Fürther Flughafens. Der Flughafen in Atzenhof wurde in den Kriegsjahren 1916/17 angelegt. Man gab Fürth den Zuschlag, nachdem Grundstücksverhandlungen mit Nürnberg gescheitert waren. Das gesamte Fluggelände umfasste 1.391.240 qm, davon betrug die Rollfläche 530.000 qm. Mit seinem Anschluss an das Industriegleis war der Atzenhofer Flugplatz einschließlich seiner neun Flugzeughallen, Wohnbaracken, Verladegebäude usw. der zweitwichtigste Militärflughafen Bayerns. Nach dem verlorenen Weltkrieg wurde der Fürther Flughafen nach zähen Verhandlungen in die Liste der Zivilflughäfen eingereiht. Viele Jahre bedienten sich mehrere Fluglinien des Flughafens in Atzenhof (z.B. Air France mit Paris – Fürth – Prag – Budapest). Zur Erhaltung des Flughafens hatten die Städte Fürth und Nürnberg einen Großteil des finanziellen Aufwandes mitgetragen und waren mit dem Deutschen Reich einen Pachtvertrag eingegangen. In einem Unterpachtvertrag siedelte sich die Junkers-Flugzeugwerft in Fürth an, um hier Flugzeuge zu reparieren und einzufliegen. 1928 übernahm Nürnberg alleine die Verfügungsgewalt über den Atzenhofer Flughafen. Bis zum 20. August 1932 gab es noch die Bezeichnung „Flughafen Nürnberg-Fürth“. Dann baute Nürnberg am Marienberg seinen eigenen Großflughafen. Am verbliebenen „Fliegerhorst Fürth“ wurden daraufhin nur noch junge Flieger an Militärmaschinen ausgebildet. Freitag, 24. Juli 1936 Im Hof des Mädchenschulhauses an der Ottostraße wurde in feierliche Weise die HJ-Fahne gehisst. Schulleiter Dr. Fürst meldete den geladenen Gästen eine 100-prozentige Zugehörigkeit der Schülerinnen zum BdM. Nach diversen Reden endete die Feier mit dem Deutschland- und Horst-Wessel-Lied und 39