In diesem Jahr fand der Frankentag auf dem Hesselberg am 28. Juni statt. Frankenführer und Fürther Ehrenbürger Julius Streicher hatte mit seiner Formulierung „alljährlich am Sonntag nach Sonnenwende“ den Zeitpunkt des Frankentages ein für allemal festgelegt. Die Bevölkerung wurde zur Teilnahme aufgerufen. Freitag, 5. Juni 1936 Die Fürther Stadtverwaltung beschloss die Aufstockung des Unterfarrnbacher Schulhauses. Da eine Vergrößerung der verfügbaren Schulräume nötig war, zog man aus Kostengründen die Aufstockung einem Neubau vor. Der Fürther Stadtrat wies die einheimische Bevölkerung auf eine ortspolizeiliche Vorschrift vom 6. Juli 1934 hin, die es untersagte, Fluren im Stadtbezirk Fürth außerhalb der Wege in der Zeit vom 1. Juni bis 1. Oktober zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr morgens zu betreten. Man bat um unbedingte Einhaltung der Vorschrift. Alhambra: „Die Liebe des Maharadscha“ mit Hilde von Stolz und Attila Hörbiger. Zentral-Lichtspiele: „Der Kraft-Mayr“ mit Sybille Schmitz und Paul Hörbiger. Samstag, 6. Juni 1936 Der Fürther Stadtrat beschloss, die berufliche und freiwillige Feuerwehr der Polizei zu unterstellen. In Fürth übernahm deshalb OB Jakob als Vorstand der Ortspolizeiverwaltung die Leitung, delegierte diese aber an den Brandmeister der Berufsfeuerwehr. Die Lastautos der Fürther Stadtwerke wurden auf „heimische“ Treibstoffe umgestellt. Man fuhr jetzt mit Propangas der Leunawerke. Die Umstellung empfahl man auch den privaten Autobesitzern. Im Jahr 1935 wurden in der Fürther Säuglingsfürsorgestelle 7498 Kinder vorgestellt. Weiterhin hatte die Behörde 6623 Hausbesuche durchgeführt. Die Säuglingssterblichkeit in Fürth betrug 7,5%. 990 Kinder standen unter Dauerfürsorge. Weltspiegel: „Männer ohne Namen“ mit Fred Macmurray und Magde Evans. Lu-Li: „Die Pampas-Reiter“ mit Ketti Gallian und Werner Baxter. Montag, 8. Juni 1936 Fortwährende Niederschläge in der letzten Woche sorgte für starkes Hochwasser in den Fürther Flusstälern. Die meisten Wege in den Flussauen waren unpassierbar geworden, so z.B. der Heckenweg zur Hermann-Göring-Straße (heute Vacher Straße). Lehmbraun wälzten sich die Fluten durch den Wiesengrund. Der Wasserstand an der Maxbrücke hatte bereits die Höhe des Försterschen Mühlenwehres erreicht. Die Pegnitz im Bereich des Karlsteges war zu einem reißenden Fluss geworden. Das Hochwasser kam für die Landwirte sehr ungelegen, die Wiesen konnten nicht mehr gemäht werden, da Wasser und Schlamm dies verhinderten. In einem Freundschaftsspiel beim TV Jena siegte die SpVgg vor 4000 Zuschauern mit 5:1. Tore für Fürth durch Worst, Förster, Becher und Frank (2). Dienstag, 9. Juni 1936 „Onkel Franz“ war die Seele des Kinderturnens beim TV Fürth 1860. Turnlehrer Franz Stöhr betreute jeden Mittwochnachmittag 40 bis 50 Kinder. Bewundernswert seine Liebe und Geduld im Umgang mit den Kleinen. Spielerisch wurden den Kindern die Turnübungen beigebracht. Dabei wurde so manches Talent entdeckt. 1936 hatte die Anlage der Hornschuchpromenade ein etwas anderes Aussehen als heute. Es existierte ein Bassin mit einem zierlichen Springbrunnen und einem Blumenrondell. Am Ende riegelte die edle „Wittelsbacher Bank“ die Anlage in Richtung Nürnberg ab. Erst 1912 hatte man dieses architektonische Schmuckstück Fürths geschaffen. Mittwoch, 10. Juni 1936 Änderung! Aufgrund wichtiger Reichsveranstaltungen zur Vorbereitung der Olympiade wurde die Veranstaltung des Frankentages auf dem Hesselberg um eine Woche auf den 20. und 21. Juni vorverlegt. Archivar Dr. Schwammberger, seit 1. April im Amt, richtete nun in den Räumen des alten Krankenhauses das „Fürther Heimatmuseum“ ein. Neben einem vorliegenden Bestand erging an die 31
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