Die SpVgg besiegte bei ihrem Heimspiel im Ronhof vor 5000 Zuschauern Bayern München mit 2:1. Tore für Fürth durch Janda und Popp. Dienstag, 3. November 1936 Am Abend des Montags kamen die neuen Rekruten für das Flak-Regiment Nr. 8 in Fürth an. Mit einem Marsch der Flak-Kapelle wurden sie in ihrer neuen Garnisonstadt musikalisch willkommen geheißen. Mit Rücksicht auf die Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Sanitätsbrigadeführer Dr. Dr. Streck fiel die Dienstags-Vorstellung im Fürther Stadttheater aus. Sie wurde zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Auch die Fürther Feuerwehr trat zum Erwerb des SA-Sportabzeichens zum 25 km-Gepäckmarsch an. 50 Feuerwehrleute marschierten von der Feuerwehrzentrale aus über Leyh, Höfen, Schweinau, Maiach, Eibach, Stein und Geberdorf wieder nach Fürth. Auf dem Fürther Friedhof waren zu "Allerseelen" die Gräber der Verstorbenen auch dieses Jahr besonders reichhaltig geschmückt. Der Kirchenchor von St. Heinrich sang vor der Leichenhalle und ein katholischer Geistlicher hielt die Predigt. Dann zog man feierlich durch die Gräberfelder. Mittwoch, 4. November 1936 Im Geismannsaal stimmte sich die Fürther SA ein, den Kampf gegen Hunger und Kälte aufzunehmen. Musikvorträge, Gedichte und gemeinsame Gesänge wechselten einander ab, ehe man in einer Rede des Standartenführers die Einsatzbereitschaft der SA für das WHW beschwor. Man war sich einig, "dass nur restlose Hingabe für das Werk unseres Führers den Kampf in kommender Zeit gewinnen lässt." Speisekartoffeln kosteten "frei Keller" je nach Sorte zwischen 2,85 und 3,15 RM je Zentner. Überschreitungen der festgesetzten Höchstpreise für Verbraucher wurden mit Ordnungsstrafen bis zu 1000 RM geahndet. Alhambra: "Diener lassen bitten" mit Rose Stradner und Joe Stöckel. Donnerstag, 5. November 1936 Für den zweiten Eintopfsonntag am 8. November wurden die folgenden Eintopfgerichte für die Gaststätten zur Abgabe vorgeschrieben: a) Löffelerbsen mit Einlagen, b) Hammel- oder Rindfleisch mit Weiß- oder Wirsingkohl, c) Gemüsegericht vegetarisch oder mit Fleischeinlage, d) Fischeintopf nach freier Wahl. Der jüdische Inhaber der Konservenfabrik Bauernfreund wurde vor Gericht gestellt. Die von ihm produzierten Konserven sollten (angeblich) eine herabmindernde Zusammensetzung aufweisen, ferner würde das Gewicht nicht stimmen. Der angeklagte Inhaber Bauernfreund bestritt die gegen ihn erhobenen Vorwürfe vehement. Die Lebensmittelpolizei stieß bei Kontrollbesuchen (angeblich) auf diese Unregelmäßigkeiten. Im Urteil warf man Bauernfreund eine unzuverlässige Betriebsführung vor und bestrafte ihn mit zwei Monaten Gefängnis und 200 RM Geldstrafe. Die weitere Produktion war nur unter steter Aufsicht der "Chemischen Untersuchungsanstalt Erlangen" möglich. Freitag, 6. November 1936 Angehörige der Panzerabwehr Fürth starteten mit ihren Dienstwagen im Abstand von jeweils drei Minuten zu einer "Orientierungsfahrt." Regen, Schlamm und unwegsames Gelände mussten bezwungen werden. Elf Kontrollstellen waren zu passieren. Gar mancher Wagen musste wieder aus dem Morast gezogen werden. Der Befehl beim letzten Streckenposten lautete: "Fahren Sie auf dem kürzesten Weg zur Alten Veste - Beeilen Sie sich, sonst wird der Kaffee kalt." Zu den Baugesuchen, die an das Fürther Bauamt gerichtet waren, zählten Anfang November u.a.: Baugenossenschaft Volkswohl (Erbauung von zwei neuen Achtfamilienwohnhäusern in der Daniel-LeyStraße), Fürst Karl, Cafetier, Sternstr. 2 (Landhausneubau in der Hasenstr. 27), Schenker & Co (Lager in der Zollhalle Gebhardtstr. 12), Pillenstein Johann (Errichtung von Autogaragen in der Hindenburgstr. 13). Weltspiegel: "Ungeküsst soll man nicht schlafen gehen!" mit Susi Lanner und Theo Lingen. Samstag, 7. November 1936 Am Mittwochabend sprach aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des "Evangelischen Bundes" der Fürther Ortsgruppenvorsitzende StR Dr. Meyer in der Auferstehungskirche zum Thema "Der Lutherglaube im Kampf gegen den Bolschewismus". Nach Ansicht des Vortragenden dürfe man bei 58
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