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Mittwoch, 13. Januar 1937 Der Fürther Sportverein "Guts-Muths" hatte seine Mitglieder zur Jahresversammlung in das Turnerheim am Scherbsgraben eingeladen. Der Verein war extrem "völkisch" geprägt. Schwerpunkte waren der Wehrsport (mit Unterstützung der SA) sowie die Sonnwendfeier im Juni bzw. das Julfest im Dezember. Originalton des Vorsitzenden: "Wir müssen aus der Arbeit unserer kleinen Gemeinschaft herauswachsen in das große Leben des Volkes, getreu dem ewigen Appell an das Deutsche und Arteigene." Die verbesserte wirtschaftliche Lage in ganz Deutschland machte auch vor Fürth nicht halt. Am 30. November 1936 verzeichnete das Fürther Wohlfahrtsamt noch insgesamt 1727 Unterstützungsempfänger. Auf 100 Einwohner trafen im Januar 1933 insgesamt 37,5 unterstützte Personen, im November 1934 insgesamt 14,4, im November 1935 noch 10,2 und im November 1936 schließlich nur noch 5,6 unterstützte Personen. Donnerstag, 14. Januar 1937 Die Fürther Stadtbildstelle befand sich damals in der Pfisterschule (Zimmer 14) und wurde von Hauptlehrer Fritz Meier geleitet, der später Rektor der Pfisterschule werden sollte. An den Fürther Volksschulen ging die Kinderzahl um 70 zurück. Die Zahl der Klassen blieb mit 177 jedoch gleich. Dies war kein Wunder, denn die Durchschnittsklassenstärke betrug im Schuljahr 1936/37 an den Fürther Volksschulen 48,6 Schüler. Vereinbarung: Für die Zeit des Fürther Faschings war ein festgelegter Aufschlag auf die Garderobengebühr von allen Besuchern zu entrichten, bei Veranstaltungen ohne Garderobe wurde ein Abzeichen verkauft, das während der Veranstaltung zu tragen war. Diese Zusatzeinnahmen sollten dem Winterhilfswerk (WHW) zugute kommen. Alhambra: "Donner, Blitz und Sonnenschein" mit Lisl Karlstadt und Karl Valentin. Freitag, 15. Januar 1937 Das Gesamtpersonal der Stadt Fürth bestand am Beginn des Jahres 1937 aus 397 Beamten, 299 Angestellten und 535 Arbeitern. Im gesamten Jahr 1936 waren in Fürth 1151 (Vorjahr 1097) Geburten zu verzeichnen, davon waren ehelich männlich 523 (516), ehelich weiblich 489 (456). Unehelich männlich 75 (60), unehelich weiblich 64 (65). Seit einigen Monaten verfügte die Stadt Fürth über ein eigenes Schullandheim. Das idyllisch gelegene Haus in Cadolzburg gehörte einst dem "Verein für Ferien- und Waldkolonie", der es an die Stadt Fürth verkaufte. Der NS-Lehrerbund baute das Anwesen dann zu einem Schullandheim um. Hier sollten die Fürther Schulkinder bei ihrem Aufenthalt in der Gemeinschaft zu "echten deutschen Menschen" erzogen werden. Zentral-Lichtspiele: "Verräter" mit Willy Birgel und Lida Baarova. Samstag, 16. Januar 1937 Im völlig überfüllten Fürther Geismannsaal machte der Weltreisende Colin Roß Station, um über seine Weltreisen und die Politik zu sprechen. Auf seinen Reisen hatte er die unterschiedlichsten politischen Systeme kennengelernt. Sein Fazit an die Fürther Zuhörer: "Nicht Macht, Waffen oder Reichtum verändern die Lage der Welt, sondern allein der Glaube an eine Idee, das fanatische Dienen einer höheren Macht!" Der Nachtfrost der letzten Tage hatte an Rednitz und Pegnitz die ersten dünnen Eisschichten hervorgebracht. Besonders in den Kurven hatte sich Eis gebildet. Über die Presse warnte man insbesondere die Fürther Jugend davor, die dünnen Eisflächen zu betreten. Kristall-Palast: "Eine Frau ohne Bedeutung" mit Käthe Dorsch und Gustav Gründgens. Stadttheater Fürth: "Martha", Oper von Flotow.