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Mittwoch, 10. Februar 1937 Am Montag früh stürmte der Nürnberger Elferrat unter Anführung von Nürnbergs OB Liebel das Fürther Rathaus und drang in den Sitzungssaal ein. Fürther Beamte konnten nicht verhindern, dass OB Liebel den Präsidentensitz einnahm und das Rathaus für besetzt erklärte. Zur Versöhnung gab es Krapfen für die Fürther Bediensteten aus einem Nürnberger Riesentrichter. Der Fürther "Kinderfaschingszug" am Faschingsdienstag hatte nur mäßig Zuschauer angelockt. Es regnete teilweise in Strömen, was die Akteure nach ihren langwierigen Vorbereitungen sicher nicht verdient hatten. Der "Ball der Stadt Fürth" im Parkhotel geriet zum Höhepunkt des Fürther Faschings. OB Jakob eröffnete den Tanz mit einem Walzer (NZ-Kommentar: "Kein Missklang eines FoxtrottGetrippels"). Daneben existierte noch eine Tanzbar sowie eine Bierschwemme. Man veranstaltete sogar einen "Fußballtanz" mit zwei weißen Toren, in welche Luftballons geschossen werden mussten. Auch Prinz Paul I. rückte mit seinem Gefolge an und nach seinem Verschwinden hatte sich glitzernder Ordenssegen auf so manche Brust gesenkt. Donnerstag, 11. Februar 1937 In Fürth hatten sich für den "Reichsberufswettkampf" 2084 Teilnehmer gemeldet gegenüber 581 im Jahr 1936. Infolge der fortgesetzten Niederschläge der letzten Tage und durch die starke Schneeschmelze war das Rednitztal weiträumig überschwemmt. So war z.B. der Weg zum Käppnersteg von der Hermann-Göring-Straße (heute Vacher Straße) aus unpassierbar. In einer Anzeige in der NZ teilte Altmaterialienhändler Friedrich Schoder mit, dass er seine Geschäftsräume von der Königstraße 6 in die Mathildenstraße 36-38 (gegenüber dem Pfisterschulhaus) verlegt habe. Freitag, 12. Februar 1937 Am Vortag seines 52. Geburtstages weilte Gauleiter und Frankenführer Julius Streicher in Fürth. In Begleitung von OB Jakob besichtigte er die Ausstellung einer Fürther Möbelfabrik, um sich von der Qualität der Fürther Möbelindustrie zu überzeugen. Dabei sprach er zwei Stunden mit Angestellten und Arbeitern. Da sich die Ankunft Streichers schnell herumgesprochen hatte, fanden sich vor dem Fabrikeingang viele Fürther ein, die ihn beim Verlassen der Ausstellung stürmisch bejubelten. Vom 8. bis 18. Februar fand in Fürth an allen Schulen eine Geldsammlung des "Volksbundes für das Deutschtum im Ausland" ((VDA) statt. Damit sollten Auslandsdeutsche im Kampf gegen den Bolschewismus unterstützt werden. Alhambra: "Hilde und die 4 PS" mit Grete Weiser und Walter Steinbeck. Samstag, 13. Februar 1937 Den gemeldeten Teilnehmern am "Reichsberufswettkampf" wurde bei der Hin- und Rückfahrt zu den Wettkampforten eine Fahrpreisermäßigung von 50% gewährt. Als Ausweis diente die Anmeldebestätigung. Im Zuge einer "zusätzlichen Berufsschulung" vom Sommer 1936 bis zum Jahresende trafen sich die Teilnehmer an dem "Schulungskurs für ungelerntes Gaststätten-Personal" zur Entgegennahme ihrer Leistungszeugnisse in der Gaststätte Langmann. Wie Fachgruppenwalter Kirschbaum betonte, hatte die herzliche Kameradschaft die Prüfungsergebnisse der Kursteilnehmer positiv beeinflusst. Einer Beschäftigung im Gaststättengewerbe stand nun nichts mehr im Wege. Die Chancen standen gut. Stadttheater Fürth: "Olly - Polly", Operette von Kollo. Montag, 15. Februar 1937