Spielplatz in Fürth Revanche zu nehmen. Fürths OB Jakob besichtigte einige Felder von Burgfarrnbacher Bauern. Durch den Hagelschlag vom Freitag waren enorme Schäden entstanden. Da die Ernte vollständig vernichtet war, mussten die Felder umgepflügt werden. Jetzt leitete OB Jakob für die geschädigten Bauern eine finanzielle Hilfsaktion ein. Lu-Li: "Weiße Sklaven" mit Camilla Horn und Fritz Kampers. Donnerstag, 24. Juni 1937 Am Fürther Friedhof an der Erlanger Straße herrschte reges Leben. Alljährlich, wenn der "Johannitag" nahte, pflegten die Angehörigen die Gräber ihrer Verstorbenen besonders sorgsam. So mancher Sommerschmuck wurde angebracht, um die Gräber an Johanni besonders schön aussehen zu lassen. Die gesamte nationalsozialistische Jugend des Standortes Fürth beging auf der Espanhöhe ihre Sonnwendfeier. Hitler-Jugend und Jungvolk, BdM und Jungmädels hatten dazu in einem großen Viereck Aufstellung genommen. Merkmale der Feier: Trommeln, Fanfaren, Lieder (u.a. "Flamme empor"), Sprechchöre sowie eine Feuerrede durch den Bannführer. Als der mächtige Feuerstoß heruntergebrannt war, wurde das Feuerspringen über die schwelenden Glut freigegeben. Weltspiegel: "Inkognito" mit Hansi Knoteck und Ernst Waldow. Freitag, 25. Juni 1937 Fürth besaß einen Motorradmeister im Kunstfahren. Baptist Träg fuhr auf einer Leiter stehend auf dem Motorrad oder er raste krachend durch Papierwände. Die Presse nannte ihn und seine Mitfahrer "Die Verächter des Todes". Jetzt wurde der Fürther von der NSOrganisation "Kraft durch Freude" für das Cannstadter Volksfest in Stuttgart verpflichtet. "Flamme empor" hieß es auch für die Soldaten der 5. Batterie des Flak-Regiments 8. Am Mittwoch marschierten sie zur Sonnwendfeier hinaus auf den Hainberg. Eine große Menschenmenge begleiteten die Soldaten auf Schritt und Tritt zu ihrer nächtlichen Feierstunde. Am Ziel angekommen brach jedoch ein Regen los, der die meisten Volksgenossen zur Umkehr zwang. Während die Elemente tobten, standen die Soldaten im weiten Rund um den nassen Holzstoß. Trotzdem gab es noch Gesänge. Das anschließende fröhliche Beisammensein musste jedoch in einen Saal der Fürther Kaserne verlegt werden. Samstag, 26. Juni 1937 Das Interesse an Schuluntersuchungen konnte in Fürth als lobenswert bezeichnet werden. Von 1004 Schulanfängern der ersten Klassen waren 899 Mütter oder Väter anwesend. Die NZ appellierte an das Verschönerungsgewissen ihrer Leser. Einst hatte der Verschönerungsverein die Fürther Bevölkerung dazu aufgerufen, Fenster und Vorgärten mit Blumen zu schmücken. Nach der Auflösung des Vereins lobte nun die NZ einen derartigen Wettbewerb mit kleinen Preisen aus. Das Café Wölfel in der Hindenburgstraße 6 (heute Rudolf-Breitscheid-Straße) offerierte seit Anfang Mai wieder seine Eisspezialitäten. Täglich gab es Haselnuss-, Vanille-, Schokolade-, Himbeer-, Erdbeer- und Aprikoseneis. Eine Kugel in der Waffeltüte kostete 10 Pfennige, eine ganze Portion gemischtes Eis 40 Pfennige. Montag, 28. Juni 1937 Nach dreiwöchigem Aufenthalt auf dem Truppenübungsplatz Hammelburg traf am Samstag gegen 11 Uhr das Infanterie-Regiment 21 wieder in der Garnisonstadt Fürth ein. Schon eine Stunde vorher hatte sich die Bevölkerung Fürths zur Begrüßung an der Königstraße sehr zahlreich eingefunden. Auf den Gehsteigen gab es kaum noch Platz, was die starke Verbundenheit der Fürther mit "ihren" 21ern zeigte. Der Vorbeimarsch der Truppen dauerte über eine halbe Stunde. Sie zogen zu den Südstadtkasernen.
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