Anlage stillgelegt, weil nicht mehr genügend brennbare Bestandteile im Müll enthalten waren. Seither verwendete man den Müll zum Auffüllen bestimmter Geländesenkungen. 1936 waren in Fürth 10.425 Tonnen Müll angefallen. Etwa 20.000 Mülleimer standen in 3340 Fürther Anwesen wöchentlich zur Abholung bereit. Dienstag, 31. August 1937 Am Montagabend sprach Gauleiter und Frankenführer Julius Streicher im Geismannsaal zu dem Männern der SA-Standarte 24. Unter Jubelstürmen äußerte er sich gegenüber dem jüdischen Volk: "An der neuen deutschen Jugend muss der Jude, der der Teufel ist, einmal zerschellen. Wir müssen daher jetzt schon dafür sorgen, dass unsere nachfolgenden Geschlechter nicht verweichlicht sind, weil es in diesem Kampf hart auf hart gehen wird. Aber ich weiß, die Glut der Wahrheit, die von uns entfacht worden ist, wird weiter flammen und nie mehr verlöschen." Die SpVgg gewann ein Saison-Vorbereitungsspiel in Stuttgart gegen den FV Zuffenhausen mit 3:0. Tore für Fürth durch Popp (2) und Leupold. Mittwoch, 1. September 1937 25 Kinder von Angehörigen der Belegschaft der Flabeg Fürth (zur Deutschen Tafelglas AG gehörend) reisten am letzten Wochenende mit einer Schwester als Begleitung in ein Kindererholungsheim nach Oberbayern in der Nähe des Tegernsees. Kosten für eine vollständige Einkleidung sowie für Unterkunft und Verpflegung während des dreiwöchigen Aufenthalts entstanden für die Eltern nicht. Aus allen Landesteilen marschierten nun HJ-Einheiten im Rahmen des "Adolf-HitlerMarsches" auf Fürth zu. Bis Samstag, 4. September, um 16 Uhr mussten alle Einheiten im Zeltlager Fürth in der Birkenstraße beim Humbser-Spielplatz eingetroffen sein. Reichsjugendführer Baldur von Schirach wollte am Sonntag bei einem Appell zu den Jungen der HJ sprechen. Alhambra: "Der Herrscher" mit Marianne Hoppe und Emil Jannings. Stadttheater Fürth: "Das Konzert", Lustspiel von Bahr. Donnerstag, 2. September 1937 Festhaltend an der alten Tradition beschenkten die Fürther Kleingärtner wie jedes Jahr die Volksgenossen in den gemeinnützigen Fürther Anstalten. So wanderten große Blumensträuße (teilweise mit Musikbegleitung) in das Waisenhaus, Karolinenstift, Krankenhaus, Altersheim und Kinderspital. In den Wiesen nahe des Humbser-Spielplatzes waren jetzt die Zeltlager der HJ fertiggestellt. Dazu waren Wasserleitungen und Lautsprecherkabel gelegt worden. Jetzt mussten die Zelte nur noch mit Stroh gefüllt werden, dann konnte die heranmarschierende Jugend Deutschlands sie belegen. Kristall-Palast: "Man spricht über Jacqueline" mit Sabine Peters und Albrecht Schoenhals. Freitag, 3. September 1937 Die "Sonnenapotheke" in der Fürther Königstraße 115 feierte ihr hundertjähriges Bestehen. Sie wurde von dem Pharmazeuten Karl Lotz aus Münchberg 1837 gegründet. (Fürth zählte damals 14.760 Einwohner.) Vorher war in dem Gebäude die Fürther Post untergebracht. Lotz erhielt die vierte Apothekenkonzession in Fürth. Für die Fürther Bevölkerung hieß es ab Samstag wieder einmal: "Fahnen heraus!" In einem Aufruf in der Presse forderte OB Jakob dazu auf, entsprechend zu schmücken. Motto: Kein Haus ohne Grünschmuck, kein Fenster ohne Fahne. Im Fürther Stadttheater wurde mit dem Einbau einer neuen Probebühne einem dringenden Bedürfnis des Ensembles Rechnung getragen. Zentral-Lichtspiele: "Wo die Lerche singt" mit Martha Eggerth und Hans Berend.
Seite:Kuntermann 1937.pdf/52
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