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Donnerstag, 16. September 1937 Zur Durchführung von Wohnungsdesinfektionen hatte die Fürther Desinfektionsanstalt mehrere neue Apparate angeschafft. Dadurch lag 1936 die Zahl der Desinfektionen bei 928 gegenüber 745 im Vorjahr. Zwei Drittel aller Desinfektionen in Fürth waren Wohnungsdesinfektionen aufgrund vorhandenen Ungeziefers. Seit Tagen sah man im Fürther Stadtbild immer wieder Kolonnen von Reichsparteitagsteilnehmern, die zum Hauptbahnhof marschierten, um mit Sonderzügen in ihre Heimatorte zu fahren. Die Heimkehrer konnte man an ihren zahlreichen Paketen, den "Mitbringseln", leicht erkennen. Alhambra: "Gordian der Tyrann" mit Ferdl Weiß und Trude Haefelein. Lu-Li: "So ein Flegel" mit Heinz Rühmann Freitag, 17. September 1937 Nach Ende der Reichsparteitage in Nürnberg mussten in den Städten Nürnberg und Fürth die eingerichteten Quartiere in Zeltlagern, Schulhäusern, Turnhallen und Fabriksälen wieder geräumt werden. Dies übernahm der Reichsarbeitsdienst. In Fürth waren dazu 150 Männer der Abteilung 1/286 aus dem Lager Steinheid abkommandiert. Sie waren im Frauenschulhaus untergebracht. Mit Lastautos schafften sie 23.000 Betten weg und hinterließen die Quartiere in bestem Zustand. Die Zeit drängte, denn der Schulbeginn in Nürnberg/Fürth war auf Freitag, 24. September, festgelegt worden. Fürth, das Spielzeuglager der Jugend? In der hiesigen Spielwarenindustrie herrschte jetzt schon Hochbetrieb für das Weihnachtsgeschäft. Neben den mechanischen Spielwaren war Blechspielzeug sehr begehrt. Es wurden auch viele Exportaufträge abgewickelt. Dem Aufwärtstrend der Fürther Spielwarenindustrie stand jedoch ein Rückgang der traditionellen Spiegelglasindustrie entgegen. Das Gebäude der heutigen Volkshochschule in der Hirschenstraße wurde erstmals 1911 von der Stadt Fürth in Betrieb genommen. Zunächst war dort das städtische Bauamt, die Stadtsparkasse, der Kunstverein sowie eine Postfiliale darin untergebracht. 1937 residierte nur noch das Bauamt sowie die Stadtsparkasse in den Räumen. Kristall-Palast: "Liebe kann lügen" mit Jutta Freybe und Carl Ludwig Diehl. Samstag, 18. September 1937 Die Fürther Tuberkulose-Fürsorgestelle teilte mit: 836 Volksschüler wurden 1936/37 untersucht und zwar 422 Jungen und 414 Mädchen. Insgesamt wurde durch Röntgenaufnahmen bei acht Kindern (etwa 1%) eine aktive Tuberkulose festgestellt. Die Fürther Kirchweih nahte: Zum dritten Male sollte der Fürther Rathausturm zur "Kärwa" erstrahlen. Dazu montierten fünf Arbeiter der Fürther Stadtwerke Lichterketten mit insgesamt 1232 Glühbirnen am Rathausturm. Begonnen wurde in einer Höhe von 53 Metern mit dem oberen Zinnenkranz. Dann arbeitete man sich nach unten. Stadttheater Fürth: "Das Dorf ohne Glocke", Operette von Künneke. Montag, 20. September 1937 Die elektrischen Hausanschlüsse in Fürth hatten sich 1936 um 100 neue Anschlüsse vermehrt. Dies machte sich auch im Stromabsatz bemerkbar. 1936 wurden 9.115.000 Kilowattstunden verbraucht. (1935: 8.215.000) Für hauswirtschaftliche Zwecke wurden 5,9% mehr Strom abgegeben, für Straßenbeleuchtung sogar 22,7%. Die Fürther Stadtwerke erzielten 1936 mit der Stromabgabe einen Reingewinn von 574.200 RM. Die Gesamtlänge des Versorgungsnetzes betrug jetzt 417 km. Davon entfielen 63 % auf das Gleichstromnetz, 37% auf das Drehstromnetz. Im Wettbewerb um den "Tschammer-Pokal" besiegte die SpVgg im Ronhof vor 2000 Zuschauern den FV Breslau mit 7:1. Tore für Fürth durch Graf, Frank (2), Popp (2) und Kölbl (2).