Jakob einen gut gefüllten Erntedankkorb. Die Staffel hatte ihren Ausgang in Roßtal genommen. Nach Böllerschüssen setzten dann die Musikinstrumente der Fahrgeschäfte ein und die Massen schoben sich durch die Budenstraßen. In den Nachmittagsstunden gab es kaum mehr ein Durchkommen. Überall hörte man den Kirchweihschlager "Hummel, Hummel - mit Humor". Die SpVgg verlor am Sonntag ihr Auswärtsspiel bei Schweinfurt 05 mit 1:4. Das Tor für Fürth erzielte Leupold. Damit belegte man nach drei Spielen Platz sechs der Tabelle. Mittwoch, 6. Oktober 1937 In Anzeigen warb die Fürther Gastronomie um den Besuch ihrer Lokalitäten. So gab es z.B. im Geismannsaal täglich "Oberlandlerkonzerte", im oberen Saal der Gaststätte Grüner Baum "Bierkonzerte", Im Kulturverein (Logenhaus) spielten dreimal wöchentlich "Schrammler", im Weißengarten veranstaltete man jeden Samstag, Sonntag und Mittwoch einen "Kirchweihball". In Fürth begann das Winterhilfswerk (WHW). Um Unterstützung zu erhalten, musste man eine entsprechende Ausweiskarte vorlegen. Diese erhielt man nach Begutachtung des Antrags und aller vorgelegten Belege. Jetzt wurden in Fürth schon die ersten Kohlengutscheine bei den Kohlenhändlern eingelöst. Die Fürther Schulzahnklinik war umgezogen. Die Behandlungsräume waren jetzt im Anwesen Lange Straße 5 untergebracht. Donnerstag, 7. Oktober 1937 Auf der Fürther Kirchweih war 1937 auch der "kleinste Mann Deutschlands" in einer Schaubude zu sehen. Der 17-jährige Liliputaner stammte aus dem sächsischen Döbeln und maß nur 67 Zentimeter. Eine Zigarette rauchend stand "Kurtchen" in Anzug mit Krawatte nach jeder Vorstellung vor der Schaubude und ließ sich bestaunen. Vor einigen Monaten hatte sich in Fürth eine "Feuerwehrkapelle" gegründet. Sie bestand ausschließlich aus Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr. Zum 75-jährigen Jubiläum der Fürther Freiwilligen Feuerwehr trat sie am ersten Kirchweihsonntag zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. Die Fürther Bevölkerung sparte nicht mit Beifall. Auf der Fürther Kirchweih in der Königstraße in Höhe des Gymnasiums stand eine Bude, in der Puppen verkauft wurden, die in Orten des Thüringer Waldes hergestellt wurden. Alhambra: "Ein kleiner, goldener Ring" mit Erika Gläßner und Paul Henckels. Freitag, 8. Oktober 1937 Wie das Innenministerium in Berlin der Stadt Fürth mitteilte, wurde das Fürther Krankenhaus auf der Schwand zur Ausbildungsstätte ernannt. Fürth wurden fünf Praktikanten zugebilligt, die in der Zeit ihres praktischen Jahres im Fürther Krankenhaus innere Krankheiten behandeln durften. Seit 4. Oktober war die renovierte Volksspeisungsstätte an der Schwabacher Straße 96 wieder in Betrieb. Gegen Vorlage der WHW-Ausweiskarte konnte man dort täglich mit Ausnahme des Sonntags ein komplettes Mittagessen, bestehend aus Suppe, Fleisch oder Fisch mit Beilagen zum Preis von 10 Pfennigen erstehen. Wer während der Dauer der Kirchweih schon an Nachmittagen tanzen wollte, war im "Café Kronprinz" an der Nürnberger Straße gut aufgehoben. Zu Kaffee und Kuchen spielte dort eine kleine Kapelle zum Tanz auf. Kristall-Palast: "Krach und Glück um Künnemann" mit Inge List und Georg Alexander. Samstag, 9. Oktober 1937 Zwei radsportbegeisterte Fürther unternahmen eine 14-tägige Radreise nach Österreich, Schweiz und Italien. Dabei wurden auf dem Hin- und Rückweg die Alpen jeweils per Rad überquert. Übernachtet wurde in einem Zelt, das die beiden mit sich führten.
Seite:Kuntermann 1937.pdf/59
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