am Städtischen Bauhof an der Leyher Straße (gegenüber dem Gaswerk). Samstag, 13. November 1937 In zäher Kleinarbeit gelang es, den "Musikzug der HJ" so weit zu bringen, dass er sich der Fürther Bevölkerung vorstellen konnte. Am Samstagabend wollte man in der Turnhalle des TV Fürth 1860 mit alten Militärmärschen vor die Öffentlichkeit treten. Der Ritt um die Alte Veste war bei den "21ern" zu einer Tradition geworden. 60 Reiter starteten in diesem Wettbewerb mit 15 Hindernissen rund um den Vestner Berg. Die Artisten, die sich "Geschwister Stey" nannten, überwinterten in Fürth auf einem Lagerplatz. Dort lebten die 32 Artisten in einer Art Wagenburg. In der Winterruhe wurden wieder schwierige halsbrecherische Tricks für die kommende Saison ausprobiert. Viele Fürther Kinder sahen ihnen täglich beim Training zu. Die Geschwister Stey stammten von der berühmten Schweizer Artistenfamilie Knie ab. Stadttheater Fürth: "Ping- Pong", Operette von Stauch. Montag, 15. November 1937 Der aus Fürth stammende Bannführer Heusinger sprach auf dem Adolf-Hitler-Platz in Zirndorf zur dortigen HJ: Auftrag der HJ-Führerriege sei es, die Jugend zu echten Nationalsozialisten zu erziehen. Heusinger: "Euere heilige Verpflichtung ist es, das Erbe rein zu erhalten, es gestärkt weiterzugeben. Sorgt dafür, dass hier eine Einheit steht, die durch nichts zu erschüttern ist. Ich werde darüber wachen, soweit das in meinen Kräften steht." Danach ehrte Heusinger mehrere verdiente Hitlerjungen mit dem goldenen Ehrenzeichen der HJ. Bei ihrem Auswärtsspiel beim BC Augsburg kam die SpVgg zu einem 3:1-Sieg. Tore für Fürth durch Worst und Frank (2). Damit lag das Kleeblatt nach acht Spielen auf Platz drei der Tabelle. Weltspiegel: "Versprich mir nichts" mit Luise Ulrich und Viktor de Kowa. Kristall-Palast: "Walpurgisnacht - die Sünde wider das Leben" mit Ingrid Bergmann und Lars Hansen. Dienstag, 16. November 1937 Die Stadt Fürth schuf neuen Wohnraum! 1936 zählte man einen Gesamtzugang von 445 Wohnungen im Stadtgebiet. 409 davon wurden mit Hilfe öffentlicher Mittel gebaut. Was die Größe der Neubauwohnungen betraf, so wurden 100 Wohnungen mit 3 Räumen, 239 Wohnungen mit 4 Räumen, 56 Wohnungen mit 5 Räumen und der Rest mit mehr als 5 Wohnungen geschaffen. Zwei alte Häuser in Fürth mussten wegen Baufälligkeit abgerissen werden. In ganz Deutschland war seit der Machtübernahme die Neubautätigkeit um 27% gestiegen. Wehrhaft bis zum letzten Atemzug! Die "Kameradschaft der ehemaligen 13er" feierte im Saal der Gaststätte "Grüner Baum" das 25-jährige Stiftungsfest. Am 1. November 1912 hatte sich die Kameradschaft gegründet. Ziel war es, den Gemeinsinn zu pflegen und in Not geratenen Kameraden Hilfen zukommen zu lassen. Vier Jahre hatten die "13er" im Weltkrieg an verschiedenen Fronten gekämpft. Alle Mitglieder der Kameradschaft wurden nach und nach zum Kriegsdienst eingezogen. Viele von ihnen hatten auf den Kriegsschauplätzen ihr Leben gelassen. Mittwoch, 17. November 1937 (wegen des Feiertags Buß- und Bettag erschien an diesem Tag keine Zeitung). Donnerstag, 18. November 1937 Beitrag zur Volksernährung! Der Fürther Kleingartenverein "Deutsche Scholle" feierte sein 40-jähriges Bestehen. Die kleinen Parzellen lagen auf einem 1897 erworbenen Grundstück
Seite:Kuntermann 1937.pdf/67
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