erfasst. Montag, 3. Januar 1938 Eine dünne Schneedecke lag am Neujahrstag über der Stadt. Nach dem "Neujahrwünschen" bei der Verwandtschaft zog es die älteren Fürther hinaus in die Landschaft, die Jugend auf die "Kraußersche Spritzeisbahn" am Schießanger. Am Sonntag besiegte die SpVgg im Ronhof den FC Schweinfurt 05 mit 3:1. Tore für Fürth durch Popp (2) und Worst. Damit belegte man in der Gauliga Süd aktuell den dritten Platz. Das Kleeblatt trat damals an mit Wenz; Graf, Wolf; Janda 1, Kennemann, Feix; Worst, Janda 2, Popp, Fiederer, Frank. Dienstag, 4. Januar 1938 Die NZ hatte zum Jahresende unter ihren Lesern eine Umfrage gestartet, wie denn die von ihr veröffentlichten täglichen Fortsetzungsromane ankämen. 1936 hatte man die Romane "Fern der Heimat" und "Krone im Rhein" in täglichen Häppchen den Lesern serviert. Bei der Auswertung der Zuschriften lag man bei 97% bzw. 96% Zustimmung. Insbesondere wegen der Fortsetzungsromane würden angeblich etliche Leser den Austrägerinnen die Zeitungen aus den Händen reißen. Am Montag um 13.48 Uhr musste die Feuerwehr in die Friedrichstraße 22 ausrücken. Dort brannten im Rückgebäude Papier- und Holzabfälle. Der Brand konnte verhältnismäßig schnell gelöscht werden. Ursächlich war eine unvorschriftsmäßige Lagerung beim Ofen. Stadttheater Fürth: "Fuhrmann Henschel", Schauspiel von Hauptmann. Mittwoch, 5. Januar 1936 Die achtwöchige Fröhlichkeit des Fürther Faschings warf ihre Schatten voraus. Die eigentliche Faschingszeit sollte mit dem "Ball der Stadt Fürth" am 8. Januar im Parkhotel beginnen. OB Jakob verschickte persönlich einen Teil der Einladungen, die gesamte Organisation des Balles lag in Händen von Stadtrat Sandreuter. Fieberhaft verwandelten Bühnenbildner des Fürther Stadttheater sämtliche Säle des Hotels in den Farben Creme, Gold und Blau. Die verwendete Stoffbespannung war mittlerweile auf 5000 laufende Meter angewachsen. Mitglieder des Fürther Stadttheaters probten schon ihre Beiträge heiterer Kunst. Für den 8. Januar waren in den Vororten Burgfarrnbach und Unterfarrnbach durch den Reichsluftschutzbund "Entrümpelungsaktionen der Dachböden" angesetzt. Eigentümer und Mieter wurden daher im Vorfeld darauf aufmerksam gemacht, die alten und leicht brennbaren Gegenstände rechtzeitig zur Abholung herunterzuschaffen. Stadttheater Fürth: "Die Primanerin", Lustspiel von Graff. Donnerstag, 6. Januar 1938 Die anhaltende Kälte sorgte dafür, dass aus dem zugefrorenen alten Ludwigskanal wie jeden Winter dicke Eisstücke herausgeschnitten wurden. Mit riesigen Greifzangen wurden sie auf Fuhrwerke geladen und zu den Fürther Brauereien gebracht. Die Eisstücke wurden dort in den Kellern eingelagert und dienten im Sommer zur Kühlung der gefüllten Bierfässer. Bruno Mackey, der Oberspielleiter und Dramaturg des Fürther Stadttheaters, verließ nach den Jahren des Aufbaus die Kleeblattstadt. Zu seinem Nachfolger wurde für die kommende Spielzeit 1938/39 Heinz Schade verpflichtet. Lu-Li: "Heimweh" mit Carsta Löck und Gustav Knuth. Weltspiegel: "Die unentschuldigte Stunde" mit Gusti Huber und Theo Lingen. Alhambra: "Zauber der Boheme" mit Marta Eggerth und Jan Kiepura. Stadttheater Fürth: "Die göttliche Melodie", Schauspiel von Westerlind. Freitag, 7. Januar 1938 Gemäß einem Beschluss des Fürther Stadtrates vom Frühjahr 1937 wurde nun der alte Ludwigsbahnhof auf der Fläche der heutigen Fürther Freiheit Stück für Stück abgebrochen. Die Kälte setzte den Arbeitern mächtig zu. Pflaster-, Back- und Quadersteine sowie noch verwendbare Türen, Fenster oder Treppen wurden vor Ort an Privatleute oder Gewerbebetriebe verkauft. Die Fürther Polizei bat die Bevölkerung um Lektüre eines neuen Merkblattes mit dem Titel "Du und die Straße". Darin waren in humorvoller Art bei knappem Text 24 Hinweise zum Verhalten im 2
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