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Straßenverkehr enthalten. Am diesem Freitag um 19.45 hatte die gesamte Luftsportschar der Fürther HJ im Fliegerheim an der Waldstraße "in tadelloser Uniform" zum ersten Dienst m neuen Jahr anzutreten. Samstag, 8. Januar 1938 "Schorsch" Heid feierte seinen 50. Geburtstag. Er leitete trotz großer Schwierigkeiten seit vier Jahren die Kleinkunstbühne "Platzl" nahe dem Kino Kristallpalast in der Pfisterstraße. Der "Schorsch" schuf immer neue Schwänke, Possen und Soloauftritte. Seit 1904 stand er auf der Bühne. Seine besten Jahre erlebte er im "Platzl" Jahre zuvor zusammen mit dem Fürther "Urvieh" Heiner Medick. Neben dem eleganten "Ball der Stadt Fürth" sollte mit dem "Fürther Künstler- und Presseball" ein zweites großes Ereignis im Fürther Fasching im Parkhotel über die Bühne gehen. Man warb deshalb auch hier schon im Vorfeld um den Kauf von Eintrittskarten. Vorgeschrieben waren Maskenkostüme mit Visier. Nichtmaskierte Personen hatten keinen Zutritt. Für die Kostümwahl hatten die Fürther Künstler eigens "Beratungsstellen" im Fürther Stadtgebiet eingerichtet. Zentral-Lichtspiele: "Der lachende Dritte" mit Lucie Englisch und Sepp Rist. Montag, 10. Januar 1938 Höhepunkt des vergangenen Samstags war natürlich der "Ball der Stadt Fürth" im Parkhotel, dessen Saaldecke ein riesiges Kleeblatt zierte. Nahezu die gesamte Fürther Prominenz war in festlichem Abendkleid oder dunklem Anzug erschienen. Auch Prinz Karneval Hans I. samt Gefolge zeigte sich im Verlauf des Abends. Die Musiker des Stadttheaters sorgten für Stimmung und es wurde viel getanzt. In den frühen Morgenstunden waren Bierschwemme und Sektbar noch gut besucht. Im Fürther Geismannsaal wurde schon am letzten Freitag der neue Faschingsprinz Hans I. (Hans Gebhardt) von der "Großen Carneval-Gesellschaft" gekrönt. Der närrische Kanzler Bruno Mackey nahm die Inthronisation vor. Kurz nach Mitternacht stürmte auch noch der Nürnberger Elferrat in den Saal und verbrüderte sich mit den Fürthern. Stadttheater Fürth: "Land des Lächelns", Operette von Lehar. Dienstag, 11. Januar 1938 Die Arbeitsgemeinschaft des Gesangvereins "Chorgemeinschaft Eigenes Heim" und "Sängerfreunde Fürth" veranstaltete am Sonntag bei ausverkauftem Stadttheater ein Chorkonzert. Zur Aufführung kamen "Symphonie in D-Dur"(Haydn) und "Das Lied von der Glocke" (Romberg). Am Obstmarkt in Fürth wurde ein baufälliges Haus abgerissen. Im Erdgeschoss residierte bis dahin die bekannte Fischküche "Walhalla". Ein anschließender Neuaufbau stand bereits fest. Alhambra: "Die Sünde wider das Leben" mit Ingrid Bergmann und Lars Hansen. Zentral-Lichtspiele: "Wo die Lerche singt" mit Marta Eggerth und Hans Söhnker. Lu-Li: "Der Jäger von Fall" mit Georgia Holl und Paul Richter. Stadttheater Fürth: "Zar und Zimmermann", Oper von Lortzing. Mittwoch, 12. Januar 1938 Obermeister Ebersberger von der Fürther Bäckerinnung wies über die Presse darauf hin, dass trotz wiederholter Bekanntmachungen des Verbots über den Verkauf von frischem Brot noch immer häufig verstoßen wurde. Künftig würde man gegen Bäcker, die frisches Brot verkaufen, unnachsichtig mit Geldstrafen und im Wiederholungsfalle mit Schließung des Geschäftsbetriebes vorgehen. (Nach dem 1937 in Kraft getretenen neuen Brotgesetz durfte Brot erst nach mindestens 24 Stunden in den Verkauf kommen.) Lortzings Oper "Zar und Zimmermann" wurde gemäß Kritik in der NZ am Fürther Stadttheater zu einem überragendem Erfolg. Beifall war man in Fürth zwar gewohnt, doch Bravorufe und auf die Bühne geworfene Blumen und Kränze nach jedem einzelnen Akt waren schon außergewöhnlich. Kristall-Palast: "Signal in der Nacht" mit Sybille Schmitz und Hannes Stelzer. Donnerstag, 13. Januar 1938 Der WHW-Losverkäufer mit der Nummer 733 an der Mütze durchstreifte mit seinem Loskasten mehrere Wirtschaften in der Fürther Altstadt. In der Gaststätte "Zum letzten Groschen" in der Pfisterstraße kaufte die Wirtin einige Lose. Zunächst waren es nur Nieten, dann ein Freilos, so dass sie ein weiteres Los aus 3