Militärspielzeug. So z.B. Minenwerfer, deren Geschosse (mit Zündplättchen) nach dem Aufschlagen explodierten oder Flugabwehrkanonen mit abnehmbaren batteriebetriebenen Scheinwerfern standen hoch im Kurs. Die neuen Flugzeugmodelle flogen bis zu 50 Meter hoch. Man versprach sich auch für dieses Jahr ein gutes Auftragsvolumen. Lu-Li: "Berge in Flammen" mit Erika Dennhoff und Luis Trenker. Stadttheater Fürth: "Die Wildente", Komödie von Ibsen. Montag, 31. Januar 1931 Bei ihrem Heimspiel im Ronhof gewann die SpVgg gegen den TSV 1860 München mit 6:5. Die NZ sprach von einer "dramatischen Winterschlacht". Tore für Fürth durch Frank, Popp (2), Worst, Fiederer und Janda II. Damit übernahm das Kleeblatt nach 16 Spielen die Tabellenführung in der süddeutschen Gauliga. Mit Popp stellte man außerdem den aktuellen Torschützenkönig der Gauliga. Weltspiegel: "Brillanten" mit Hansi Knoteck und Hans Olden. Dienstag, 1. Februar 1938 Im vierten Jahr der Selbständigkeit steigerte sich das Stadttheater Fürth 1937 auf eine Besucherzahl von 183.061. An 248 Spieltagen wurden 278 Vorstellungen gegeben. Die Auslastung der Sitze lag bei etwa 70%. Die Zahl der Platzmieter war von 2101 (1936) auf 2363 (1937) gestiegen. Insgesamt wurden 25 Werke uraufgeführt. Auf dem städtischen Bauhof hatte man eine Kulissenhalle gebaut, um der Raumnot am Theater zu begegnen. Die bisher im Fürther Rathaus untergebrachte Registratur wurde in das Stadtarchiv überführt. Dort waren nun 550 laufende Meter größtenteils unverarbeiteter Akten gelagert. Außerdem hatte die Beanspruchung des Stadtarchivs für Zwecke der Ahnenforschung bedeutend zugenommen. Alhambra: "Mississippi-Melodie" mit Barbara Stanwyk und Joel McCrea. Mittwoch, 2. Februar 1938 Auch unter der Woche wurde Fasching gefeiert. Am Montag tanzten die Angehörigen des "ambulanten Gewerbes" im Geismannsaal, wobei einer der Höhepunkte eine "Gemeinderatssitzung in Geismanien" war. Am Dienstag trafen sich dann die Vertreter des "Gaststätten- und Beherbergungsgewerbes" zum Faschingsrummel im Geismannsaal. Hit der Saison war für die Kapelle der Walzer "Ich tanze mit dir in den Himmel hinein". Bei Bedarf klebten die Müllabholer einen roten Zettel auf die Fürther Kehrichteimer. Darauf war zu lesen: "Hausfrau! Du versündigst Dich am Vierjahresplan, wenn Du weiterhin Papier in den Kehrichteimer wirfst. Du sollst es aber auch nicht verbrennen, sondern sammeln und aufbewahren bis zur Abholung durch den zugelassenen Sammler!" Im Fürther Stadtgebiet wurden zunehmend Lampen der öffentlichen Straßenbeleuchtung durch Steinund Schneeballwürfe beschädigt. In der NZ appellierte man deshalb an die Mithilfe, derartige Täter namhaft zu machen, um sie zur Anzeige bringen zu können. Donnerstag, 3. Februar 1938 Die Zahl der Arbeitslosen war 1937 auch in Fürth stark zurückgegangen. Zählte man am 1. Januar 1937 noch 3615 Arbeitsuchende, so waren es Ende des Jahres nur noch 1300. Auch die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger war im gleichen Zeitraum von 642 auf 145 zurückgegangen. Im gesamten Jahr 1937 wurden in Fürth 148 Anträge auf Ehestandsdarlehen gestellt. Die genehmigten Anträge ergaben einen Betrag von insgesamt 70.300 RM. Im Vereinsheim der SpVgg im Ronhof traf man sich zum traditionellen Ehrenabend. 19 Getreue wurden für ihre jahrzehntelange Mitgliedschaft besonders geehrt. Sie erhielten von Vereinsführer Pfeifer die silberne (25 Jahre) bzw. goldene Ehrennadel (50 Jahre) überreicht. Im Übrigen bereitete sich die erste Mannschaft schon besonders eifrig auf das demnächst stattfindende Derby gegen den Club vor. Weltspiegel: "Fanny Eißler" mit Lilian Harvey und Willy Birgel. Freitag, 4. Februar 1938 Im Vorort Vach arbeitete mit Andreas Egelseer ein Meister seines Faches. Er besaß eine "Geschirrsattlerei". Er belieferte die Landwirte im Fürther Hinterland mit "Dreipolster-Kuh- und OchsenKummeten". Die um den Hals der Tiere gehängten Kummete waren notwendig, um die Tiere an Wagen 7
Seite:Kuntermann 1938.pdf/7
Aus FürthWiki