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komfortablen Gasbeleuchtung nicht auch noch elektrische Beleuchtung eingerichtet werden braucht und das Elektrizitätswerk dem Gaswerk ohnedies fühlbare Konkurrenz macht. Die elektrische Beleuchtung in den Zimmern 24 und 25 (Vor- und Amtszimmer des Oberbürgermeisters) ist bewilligt worden, weil sie auch repräsentativen Zwecken diene. – Untersuchungsresultate. Bei 4 Trinkgefäßen mit Metalldeckeln, von einem hiesigen Geschäft entnommen, waren 3 Deckel nicht zu beanstanden, der 4. Deckel enthält über 12 Prozent Blei; es ist das nicht zulässig und wird das Weitere veranlaßt. Bei 4 Spielwarenproben, die mit 14 Farben bemalt waren, erwiesen sich sämtliche Farben als giftfrei. Unter 31 Butterschmalzproben sind 2 des Zusatzes von fremden Fetten verdächtigt; es wird das Weitere veranlaßt. Februar 1909 (5.) Hochwasserkatastrophe in Nürnberg und Fürth. (11.) Das aufopfernde und mutige Vorgehen der Feuerwehr anlässlich des jüngsten Hochwassers erfuhr in heutiger Magistratssitzung Anerkennung. (25.) Der deutsche Reichsausschuss für Olympische Spiele will in Berlin auf einem großen Gelände ein deutsches Stadion erbauen, Kosten 3 Millionen Mark. Die Aufbringung der Zinsen ist auf die einzelnen Städte ausgeschlagen und Fürth mit 500 M eingeschätzt. Der Magistrat lehnt eine Beteiligung an den Kosten ab, da das Unternehmen für unsere Einwohner wohl nur in sehr geringem Maße nutzbringend zu verwerten sein dürfte. März 1909 (2.) Das Ausgehverbot für die Mannschaften des hiesigen Infanteriebataillons ist wegen Erlöschens der Ruhrerkrankungen aufgehoben worden. (5.) Der Vorort Weikershof, der bis jetzt Petroleumbeleuchtung in den Straßen hatte, erhält nunmehr 15 Glüh-lampen zu je 25 Kerzenstärken durch das städt. Elektrizitätswerk installiert. (11.) Es sind dahier nun 2265 Gas-Automaten in Benützung. Es sind nur noch 100 Anmeldungen auszuführen, so dass fernerhin Reflektanten auf Gasselbstmesser rasch angeschlossen werden können, während bisher viele Monate auf Anschluss gewartet werden musste. (12.) Wie alljährlich am Geburtstag des Prinzregenten Luitpold fand auch heute ein Festmahl der Bürgerschaft im Hotel National statt. (13.) Ludwigsbahn. Der Verwaltungsbericht für 1908 besagt: Die Einnahmen betragen 406.083 Mark, während die Ausgaben 369.943 Mark beziffern... Von den beförderten Personen (3.876.138) benützten 0,09 Prozent die erste, 18,25 Prozent die zweite und 81,66 Prozent die dritte Wagenklasse... (18.) Nachdem das Gemeindekollegium entgegen dem Magistratsbeschlusse die Mittel für den Instruktionsunterricht des Polizeikommissars an die Schutzleute zu bewilligen abgelehnt hat, erbot sich der Polizeikommissar, diesen Unterricht in seiner freien Zeit, als unbedingt geboten, freiwillig und ohne Vergütung zu betätigen, was angenommen wird. – In der Würzburger Straße zwischen der Bahnbrücke bei dem Versorgungshaus und der Wirtschaft [?] Unterfarrnbach ist ein Automobil der Firma Russmann aus Nürnberg in den Straßengraben geraten und an einen Baum gerannt, worauf zwei Personen herabgeschleudert und der eine schwer verletzt in das Krankenhaus verbracht wurde. April 1909 (5.) Influenz unter dem Pferdebestand der Aktienbrauerei vorm. Grüner. (8.) Die freie Vereinigung der approbierten Bader und Friseure in Fürth will in den Monaten Mai mit August die Sonntagsruhe von 2 Uhr nachmittags auf 12 Uhr beschränkt wissen. An sämtliche 87 Bader und Friseure dahier wurden Fragebogen ausgegeben, von denen 62 für den 12 Uhr-Schluss sich aussprachen, 23 dagegen und 3 ohne sich zu äußern. Im Sinne der Mehrheit sprach sich der Magisrat der regierung gegenüber gutachtlich aus. (9.) [Ein interessanter Bericht des Stadtarztes Dr. Stark über die Tätigkeit der Säuglingsfürsorgestelle: In der Beobachtungszeit zwischen 24. Juni und 31. Dezember 1908 wurden 1077 Kinder mit 2702 Konsultationen vorgestellt, darunter 368 Säuglinge (190 männlich, 178 weiblich, 313 ehelich, 55 unehelich). Im Beobachtungszeitraum starben 14 Säuglinge (3,8 Prozent), deren Todesursachen häufig falsche Ernährung war. Die meist sofort wieder berufstätigen Mütter stillten bald ab und gaben oft schon nach wenigen Tagen ihre Kinder in Pflege. Durch eine zu zeitige Ernährungsumstellung kam es zu heftigen Durchfällen.] (20.) Die Rednitz schwemmt nördlich bei der Dambacher Brücke immer große Mengen Sand an, der, weil rein und etwas kieshaltig, für verschiedene Zwecke verwendet wird. Die Stadt als Eigentümerin deckt ihren Bedarf und kann außerdem noch abgeben, besonders in diesem Jahr, nach dem großen Hochwasser. Laut Magistrats-Beschluss kann die Fuhre Sand zu 1,2 cm um 1 Mark 50 Pfennige – gegen früher 2 Mark – bezogen werden. (25.) Einem auf einer Bank der Staatsbahnhofanlagen eingeschlafenen Bäckergehilfen, der auf einen Zug wartete, wurden seine neuen Halbstiefel von den Füßen weggestohlen. 71