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Unfallstatistik: Zur Anzeige kamen 674 Betriebsunfälle, von denen 595 männliche und 79 weibliche Personen betroffen wurden. Über 16 Jahre waren 550 männliche und 74 weibliche Personen, unter 16 Jahren 45 männliche und 5 weibliche Personen. 6 Unfälle hatte den Tod der verletzten Personen zur Folge. Entwicklung des Elektrizitätswerks: ...Es sind nunmehr 1275 Zähler installiert, gegenüber 382 Zähler im Jahre 1905... Die Leistung der angeschlossenen Motore beträgt jetzt über 1000 PS. Jahresbericht Volksbildungsverein Fürth: Es wird darin hervorgehoben, dass das Berolzheimerianum sich als vorzügliche Stätte der Bestrebungen des Vereins erwiesen hat. Die Zahl der Mitglieder betrug 595 im Jahre 1909 gegen 605 im Jahre 1908. Ausgeliehen wurden 119.398 Bände gegen 114.120 Bände im Jahre 1908... Auch die Jugendbücherei wurde eröffnet, die oft sämtliche Bücher ausgeliehen hatte. In der Säuglingsfürsorgestelle sind im Jahr 1909 insgesamt 643 Kinder vorgestellt worden. An Stillprämien kamen 3965 Mark zur Auszahlung. Es sind nur 20 Todesfälle = 3 Prozent der vorgestellten Kinder, zu verzeichnen. In der Lungenheilstätte im Fürther Stadtwald sind 1909 348 Kranke aufgenommen worden, darunter aus Nürnberg 206 Patientinnen, aus Fürth 78, aus Erlangen 10 und aus anderen Plätzen 54... Wesentlich gebessert wurden entlassen 269, ungebessert 3, 2 sind ausgewiesen worden, 9 sind vorzeitig ausgetreten.] Januar 1910 (...) Nach 2 ½ jährigem Studium der Müllverbrennungsfrage erstattete der Direktor des städtischen Elektrizitätswerks einen abschließenden Bericht. Vorhergegangene Müllverbrennungs-Versuche mit Winter- und Sommermüll hatten ein sehr gutes Resultat. Auch über die Verwendbarkeit der anfallenden Müllschlacke sind die Gut-achten von Sachverständigen sehr gut ausgefallen. Die Müllverbrennungsanstalt soll auf dem Areal des neuen Gaswerks errichtet werden, weil dieses allein Dampfkraft benützt und auch eine elektrische Zentrale hat... Jedenfalls steht fest, dass die Stadtgemeinde mit der Errichtung einer Müllverbrennungsanstalt kein Risiko eingehen wird und dass Zuschüsse seitens der Stadt nicht erforderlich werden. (11.) Zimmerbrand Lessingstraße, infolge Explosion einer Kinderdampfmaschine, hat erheblichen Schaden verursacht. (12.) Großfeuer im Hinterhaus des Anwesens Friedrichstraße 18. Kurz nach 8 Uhr abends ausgebrochen, hat das Gebäude nahezu zerstört; ein großes Papierlager geriet in Brand und wurde der Schaden auf ca. 20.000 Mark geschätzt. (13.) Bezüglich der Errichtung einer Müllverbrennungsanstalt hat der Magistrat mit allen gegen eine Stimme nun folgende Kommissionsanträge zum Beschluss erhoben: 1. Die Errichtung einer Müllverbrennungs-Anstalt und die Übernahme der Abfuhr auf die Stadt... 2. Den Betrieb der Müllverbrennungs-Anstalt an den Betrieb des städt. Gaswerks anzugliedern und auf dem Platz des Gaswerkes ein geeignetes Grundstück zur Verfügung zu stellen... (14.) Der Magistrat hat folgendes Ausschreiben erlassen: Private, Vereine und Korporationen sind nicht selten im Besitze von Urkunden, Plänen, Münzen und sonstigen Gegenständen, welche für den Besitzer nicht von besonderem Werte, jedoch von lokalgeschichtlicher Bedeutung sind. Wir sind bereit, solche Gegenstände und Dokumente, welche sich auf die Geschichte der Stadt Fürth beziehen, in Verwahrung zu nehmen. Auf solche Weise könnte allmählich eine wertvolle Sammlung geschaffen werden, die später der Allgemeinheit zugänglich zu machen wäre. (17.) Eine humoristische Diebstahlsgeschichte ereignete sich am vergangenen Samstag. Als an diesem Tage früh gegen 5 Uhr ein im Grüner’schen Anwesen an der Vacher Straße ständig beschäftigter Maurer an seine Arbeit ging, hörte er in der großen Lagerhalle, wo Eisschränke, Tische und Stühle aufbewahrt sind, ein Klopfen und Hämmern. Es kam ihm die Sache nicht geheuer vor und er weckte den Gärtner. Ausgerüstet mit Revolver, Hund und Laterne gings zurück zur Lagerhalle, aber der oder die Einbrecher hatten Lunte gerochen und waren verschwunden. Sie hatten es auf das Zinkblech der Eisschränke abgesehen, mussten es aber bei der eiligen Flucht zusammengerollt liegen lassen. In der Aufregung vergaß man, das Zinkblech wieder zu verwahren und ließ es liegen und als man gegen mittags 12 Uhr sich desselben erinnerte, gewahr man – dass es nunmehr doch gestohlen. Nun wurde ein Polizeihund eines in der Nähe wohnenden Schutzmanns requiriert. Er sollte an den Fußspuren Witterung nehmen. Und richtig, der Hund nahm eine Spur auf, umkreiste im Galopp das Lagerhaus und packte – den Maurer, der früh die Einbrecher bei ihrer Arbeit gestört hatte und zwar derart massiv, dass derselbe außer dem Verlust seines Beinkleides auch noch die Verletzung seines Sitzfleisches zu beklagen hat. Kreidebleich und zitternd an allen Gliedern gestand der Mann: „I bin’s fei nit!“, was ihm gewiß zu glauben ist. (19.) Sämtliche Bader, Friseure und Friseusen Fürths bringen seinem Gesamtpublikum zur gefälligen Kenntnisnahme, dass sie ab 1. Februar 1910 die Preise für alle gewerblichen Leistungen, ob in oder außer dem Hause, um 25 % erhöht werden; diese Steigerung trifft auf alle Verrichtungen der niederen Chirurgie, wenn diese durch die appr. Bader vorgenommen werden.

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